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0:0 zum Vierten – wieder torloses Unentschieden gegen Kickers Offenbach

Wenn die Wormaten den 2.239 Zuschauern heute etwas bewiesen haben, dann, dass der gute aber unbelohnte Auftritt zum Auftakt und der etwas glückliche Sieg in Trier keine Eintagsfliegen waren. Gegen ambitionierte Offenbacher legten Kapitän Mehring und seine Mitspieler jetzt sogar noch eine Schippe drauf. Das war über weite Strecken einfach guter Fußball, der insbesondere beim Gang in die Kabine zur Pause mit viel Beifall bedacht wurde. So mancher notorische Grantler auf den Rängen hatte ausnahmsweise kaum etwas auszusetzen und auch beim Blick auf den Platz wurde man den Eindruck nicht los, dass die Gäste nicht mit so viel Gegenwehr und Qualität gerechnet hatten. Tatsächlich waren die Wormaten dem OFC spielerisch überraschend überlegen.

Schon nach drei Minuten hätte es klingeln müssen. Benni Himmel durchschnitt mit einem überragenden Pass die Defensive, doch der frei auf\’s Tor zulaufende Enis Saiti schoss nicht selbst, sondern spielte rüber zum mitgelaufenen Sascha Wolfert. Ein todsicheres Ding, wenn eben jener Pass nur platziert gewesen wäre. So rauschte der Ball an Wolfert vorbei und die Zuschauer schlugen (nicht zum letzten Mal) entsetzt die Hände vor\’s Gesicht. Das musste doch die Führung sein! Das war der Auftakt zu einer enorm unterhaltsamen Halbzeit, in der es fast minütlich irgendeine gefährliche Szene, eine tolle Balleroberung oder einen schönen Spielzug zu sehen gab. Florian Treskes Kopfball nach Wolfert-Flanke war zu unplatziert (7.), Cappek mit dem ersten Schuss der Gäste (10.), Treske mit der prompten und gerade noch geklärten Antwort (10.), Theodosiadis mit einem Kracher aus der zweiten Reihe, bei dem Paterok gerade noch die Hände hochreißen konnte (14.), Zinram fast als Nutznießer eines weiten Paterok-Abschlags (16.), abgefälschter Saiti-Freistoß knapp über\’s Tor (17.). Die folgende Ecke endete in einem durch Gopko geklärten Konter, Paterok schnappte sich den nächsten Offenbacher Torschuss (19.), Zinram mit der nächsten Kontergelegenheit (20.). Und das alles nur in den ersten zwanzig Minuten. Mit hoher Schlagzahl ging es weiter und nach 28 Minuten gab es die zweite wirklich dicke Chance zur Wormatia-Führung. Zunächst galt "Luft anhalten", als Mangafic im Strafraum in die Zange genommen wurde und vergeblich Elfmeter forderte, den Konter schloss Wolfert mit einem Flachschuss ab, den parierten Ball legte Treske rüber zu Zinram – und der jagte die Kugel aus wenigen Metern vor dem leeren Tor in die Wolken. Allerdings hätte ein Treffer wohl nicht gezählt, der Linienrichter hatte jedenfalls ein Abseits gesehen und seine Fahne erhoben. Die vergebene Chance schlug Zinram offensichtlich auf den zuvor schon gereizten Magen, denn in der Folge gelang dem jungen "Zehner" in vielversprechenden Szenen (36., 42., 43.) fast gar nichts mehr. Weil auch Mangafics Volleyschuss in Paterok seinen Meister fand (33.), ging es torlos in die Kabine und es gab Zeit zum Durchschnaufen.

Es verwunderte nicht, dass das Tempo dieser 45 Minuten nicht gehalten werden konnte. Offenbach bemühte sich nun mehr, der VfR sparte ein wenig Kraft und ließ mehr zu. Mehr als ein Kopfball von Müller (52.) und ein Schuss von Modica (53.) war das aber nicht. Ersteren lenkte Paterok über die Latte, Letzteren hatte der Keeper erst im Nachfassen. Nach einer Stunde hatte Wormatia die Partie wieder im Griff und erneut eine Großchance. Einen langen Ball in die Spitze nahm Zinram mit der Brust mit und wäre frei durchgewesen, wenn Torwart Endres nicht in Neuer-Manier aus dem Strafraum gestürmt wäre. Der musste nach dem ersten Abblocken sogar nochmal per Kopf klären, in den Nachschuss warf sich ein Offenbacher und hatte möglicherweise dabei die Hand im Spiel. Entsprechende Hinweise von Wolfert an Schiri Lehmann blieben jedenfalls unbeachtet. Danach tankte sich Mehring über links durch und scheiterte aus spitzem Winkel an Endres (63.). Ein Pass in den Rückraum zu Zinram wäre die vielleicht bessere Alternative gewesen, aber diese Verantwortung wollte er dem Pechvogel offenbar nicht zumuten, der dann auch noch vor der Ecke, die Maas nur knapp am Tor vorbeilenkte, ausgewechselt wurde. Ein abgeblockter Treske-Schuss (70.) und eine wunderbare, aber nicht gut gespielte Konterchance (71.) waren die nächsten Möglichkeiten, als beiden Teams langsam die Luft ausging. Ali Özgün, gerade eingewechselt, hatte noch genug und prüfte Endres mit einem Schlenzer Richtung Richtung Winkel (84.). Wormatia wollte den Sieg, die Kickers waren mit dem Unentschieden offensichtlich zufrieden. Als jedoch Benni Himmel wegen eines Handspiels mit Gelb-Rot vom Platz flog (87.) und der fällige Freistoß von Cappek an den Außenpfosten klatschte, da sah dieses 0:0 plötzlich auch aus Wormser Sicht doch ganz zufriedenstellend aus. Es ist, Testspiel in der Winterpause mitgerechnet, das vierte torlose Unentschieden zwischen beiden Teams in Folge.

Nächster Gegner der Wormaten ist Hessen Kassel, die sich über Niederlage gegen Hoffenheim und 0:0 gegen Pirmasens zu einem 5:2-Sieg in Neckarelz gesteigert haben. Anpfiff am nächsten Samstag um 14 Uhr im Auestadion.

Tore: Fehlanzeige
Gelb: Mehring (70.) / Gjasula (34.), Theodosiadis (38.), Modica (82.)
Gelb-Rot: Himmel (Wormatia/87.), Handspiel
Zuschauer: 2.239   Schiedsrichter: Philipp Lehmann (Seitingen-Oberflacht)

Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maas, Maslanka, Stulin – Himmel, Mehring (82. Özgün) – Wolfert (53. Hiemeleers), Zinram (63. Findik), Saiti – Treske.

Pressekonferenz (mp3)

Morgen früh gibt es das komplette Spiel als HD-Video auf www.fanradio-ofc.de

Torshow des 3. Spieltags (DFB.tv)

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