In Saarbrücken griff Jürgen Klotz wieder auf eine defensivere Aufstellung zurück. Manuel Rasp war die einzige Spitze und Marcel Gebhardt bildete mit Frank Schröer eine Doppelsechs. Matteo Monetta musste dafür draußen bleiben.
3.845 Zuschauer waren gekommen, davon knapp 100 Wormser. Alle sahen, soviel vorneweg, in der ersten Halbzeit einen klar dominierenden FCS. Der hatte auch nach sechs Minuten die erste Chance, doch Thorsten Müller vereitelte einen tödlichen Querpass per Fußabwehr. Eine Minute später war er dann machtlos: Sammer Mozains Schussversuch landete bei Manuel Zeitz, der blieb zehn Meter vor dem Tor eiskalt und schoss rechts unten ein 0:1. Wormatia hätte das frühe Gegentor postwendend egalisieren können, doch der vielversprechende Konter endete mit dem harmlosen Versuch einer Flanke. Danach hatte der Gastgeber das Spiel im Griff, kombinierte nach Belieben und verwaltete zunächst einmal die Führung. Einen Freistoß von Nico Zimmermann parierte Müller mit einer Hand (17.), danach kam Saarbrücken zu mehreren guten Gelegenheiten. War der Querpass auf Zimmermann noch zu unplatziert (20.), hätte es in der 27. Minute fast ein zweites Mal geklingelt: Wieder ein unplatzierter Querpass, danach wäre Müller fast mit einem Schuss ins kurze Eck überlistet worden. Es folgte ein abgefälschter Schuss von Mozain, der das Tor knapp verfehlte (34.) und die zweite Wormser Torchance; Manuel Rasps Kopfball stellte Enver Marina aber vor keine Probleme (35.). Nachdem Müller zwei Freistöße problemlos pariert hatte (37., 39.), fehlten dann nur Zentimeter: Nach einem Aussetzer von Artur Krettek landete der Ball bei Nico Weißmann und der zirkelte eine handbreit am rechten Pfosten vorbei (42.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff parierte Thorsten Müller nochmal bravorös, als er einen langen Ball dem Angreifer in höchster Not vom Fuß grätschte. So ging es mit dem 0:1, und man muss sagen nur 0:1, in die Halbzeit.
Und Hälfte zwei zeigte urplötzlich ein völlig anderes Bild. Wesentlich druckvoller und zielstrebiger präsentierten sich nun die Wormaten, sodass nach Krettek-Flanke Torwart Marina eine klasse Direktabnahme von Danijel Gataric über die Latte lenken musste (49.). Gleich darauf verfehlte ein Kopfball von Matthias Lang knapp das Tor. Michael Anicics Flachschuss war für Marina kein Problem (52.), zwei Minuten später hatte er etwas Glück. Nach einem langen Ball in den Strafraum konnte Dalibor Gataric ungestört den Ball mit der Brust annehmen und abziehen, sein Schuss war jedoch zu unplatziert. So richtig realisiert hatten die umstehenden diese Riesenchance nicht und warteten in dieser Szene wohl auf einen Abseitspfiff. Zumindest das Heimpublikum wurde langsam unruhig, Wormatia war in dieser Phase dem Ausgleich plötzlich näher als Saarbrücken dem zweiten Treffer. Langsam übernahm der Gastgeber aber wieder die Kontrolle und nachdem Thosten Müller nochmal zur Stelle war (62.), wars in der 79. Minute letztlich doch passiert: Nach einer Ecke segelte der Ball an Müller vorbei und kam auf der anderen Seite zu Nico Zimmermann. Der spazierte an der Strafraumkante entlang, wurde nicht richtig angegriffen und netzte mit trockenem Schuss rechts unten ein 0:2. Wormatia hatte danach eine Kontermöglichkeit, vertändelte in Überzahl den Ball aber an der Strafraumkante und im Gegenzug warf sich Müller mit vollem Risiko erfolgreich Nico Weißmann entgegen (84.). Kurz drauf war er machtlos, als er einen Schuss mit der Hüfte zwar noch ablenken konnte, Zeitz den Abpraller jedoch einköpfte 0:3 (85.). So wars am Ende ein standesgemäßer Sieg für den Herbstmeister.
Die nächste Chance zum Punkten haben die Wormaten nächste Woche beim heimstarken SC Verl, der inmitten des Trubels um den Wettskandal heute die Nerven behielt und den 1. FC Köln II mit 1:0 besiegte.
Wormatia Worms
T. Müller – Mpassy-Nzoumba, Rösner, Lang, Krettek – Schröer, Gebhardt – Dan. Gataric (77. Bouadoud), Anicic (85. Kassem-Saad), Dal. Gataric – Rasp