Pfeddersheim scheint ein gutes Pflaster zu sein, zumindest hat der VfR Wormatia sieben seiner nun acht Punkte am dortigen Ausweichspielort geholt. Für die gestrigen drei musste aber unnötig lange gezittert werden.
Dass der FK Pirmasens seine Pflichtaufgaben gegen Freiburg und Steinbach besser gelöst hat, als der VfR, merkte man vom Anpfiff weg. Während die Wormaten schon beim Anstoß nicht gut aussahen und mit spürbarer Unsicherheit viel Stückwerk produzierten, spielten die Gäste sichtlich sorgenfrei auf. Strömender Regen und schwierige Platzverhältnisse taten ihr Übriges. So kam der VfR nur über den Kampf in die Partie, die gefährlichere Mannschaft war aber der FKP. Durch einen strammen Freistoß direkt auf Tim Paterok (9.) mit nachfolgendem gutem Eckball, einem Schuss von Schug übers kurze Eck (26.) und einem Flachschuss (33.) waren die Gäste näher dran am Torerfolg als der VfR. Lediglich Florian Treske zielte knapp vorbei (17.), war allerdings danach auch am schönsten Spielzug der Partie beteiligt Benni Himmels Volleykracher nach seiner Brustablage spitzelte Torwart Kläs über die Latte (38.). Für die absoluten Höhepunkte der ersten Halbzeit sorgte allerdings das Schiedsrichtergespann um Michael Kempter. Schon nach elf Minuten hatte der Unparteiische drei Gelbe Karten verteilt und setzte sich damit im folgenden Spielverlauf unter Zugzwang. Die harte Linie gipfelte in drei Foulelfmetern, über die man allesamt trefflich diskutieren konnte. Auswirkungen auf das Spiel hatten diese aber keine, denn alle drei (!) konnten nicht verwandelt werden. Zunächst hielt Tim Paterok den Schuss von Marco Steil (20.), auf der Gegenseite parierte Kläs sowohl gegen Treske (39.) als auch gegen Alan Stulin (45.+4). Nichts zu diskutieren gab es allerdings am Platzverweis für Adam Bouzid, den zweiten Ex-Wormaten in den Pirmasenser Reihen. Beide Fouls hatten die jeweilige Karte absolut verdient, sodass der Mittelfeldspieler mit Gelb-Rot etwas früher als seine Kollegen in die Kabine durfte (45.+1).
Von der Pirmasenser Unterzahl merkte man nach der Pause allerdings kaum etwas. Weiterhin sorgte jeder Gästeangriff für erhöhten Adrenalinspiegel, insbesondere als Benjamin Auer nach einem Konter den Pfosten traf (50.). Aber auch die Wormaten wurden gefährlicher, einen Treske-Kopfball fischte der starke Schlussmann Kläs noch aus der Ecke (54.). Wenig später durften die rund 500 dem Sauwetter Trotzenden jubeln. Eine scharfe Hereingabe von Treske konnte Kläs nur nach vorne abwehren, Alper Akcam staubte zum Tor des Tages ab (61.). Dass es bei diesem knappen 1:0 blieb und drei Punkte bis zum Schlusspfiff hart erkämpft werden mussten, lag nicht nur an den nie aufsteckenden Gästen, sondern auch an der teils haarsträubenden Schlampigkeit, mit der die Wormaten ihre zahlreichen Konter liegen ließen. Sicherlich auch der bestehenden Unsicherheit geschuldet, wurde entweder vorbei gezielt, Kläs behielt die Oberhand, technische Mängel machten die Chance zunichte oder das Stürmerherz rutschte bei Erreichen des Strafraums in die Kniekehlen. Sandro Loechelt (80.), Ricardo Antonaci (87.), Mohammed Tahiri (89.) und insbesondere Akcam (82., 84., 86., 90.) hätten den Sack endgültig zu machen können und müssen, was den ein oder anderen Wutausbruch auf den Rängen verhindert hätte. Doch nach dem Schlusspfiff beruhigten sich die Gemüter schnell und Sascha Ellers Fazit es ist gut gegangen setzte sich durch drei Punkte sind drei Punkte.
Tor: 1:0 Akcam (61.)
Besondere Vorkommnisse:
Paterok (Wormatia) pariert Foulelfmeter von Steil (20.)
Kläs (FKP) pariert Foulelfmeter von Treske (39.) und Stulin (45.+4)
Gelb: Stulin (9.), Antonaci (11.), Akcam (87.), Loechelt (90.+1) / Reinert (10.), Bier (50.), Auer (74.)
Gelb-Rot: Bouzid (FKP/45.+1)
Zuschauer: 510 (in Pfeddersheim) Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)
Wormatia Worms
Paterok – Antonaci (90. Metzger), Auracher, Maas, Stulin – Himmel, Loechelt – Tahiri (90.+1 Hiemeleers), Treske, Saiti – Akcam (90.+3 Just).