Spielbericht
AUFTAKTSIEG! Die Führung von Kireski hält nicht lange, direkt nach der Pause gehen die Gäste sogar in Führung. Doch Dahlke (2), Joachims, Loechelt, Mvoto und Graciotti schießen gegen am Ende zehn Mann einen 7:2-Sieg heraus. So kann es weiter gehen.
182 Tage nach dem letzten Pflichtspiel endlich wieder Oberligafußball in der EWR-Arena, wenn auch gezwungenermaßen nur vor kleiner Kulisse. Dafür bekamen die Zuschauer aber wie schon in den Testspielen Tore satt zu sehen. Zunächst allerdings auch einen engagierten Gegner, der sich wahrlich nicht versteckte. Für Beruhigung sorgte die frühe Wormatia-Führung nach einem Eckball, den Adrian Kireski per Kopf ins lange Eck verlängerte (9.). Schon nach wenigen Minuten war der Aufsteiger jedoch wieder zurück im Spiel, Frederic Ehrmann zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern unhaltbar über die unaufmerksame Mauer zum Ausgleich ins Tor (13.). Mehrere Abschlüsse von Torschützenkönig Jan Dahlke blieben harmlos, doch in den letzten zwanzig Minuten näherten sich die Wormaten immer mehr der erneuten Führung. Ganz dicht dran war Simon Joachims, der aus dem Rückraum eine Ablage von Noel Eichinger nicht richtig erwischte und so Tim Schneider den Schuss noch mit dem Knie von der Linie kratzen konnte (42.). Knapp war es auch bei Sandro Loechelts Distanzschuss, den Torwart Mirko Vogel um den Pfosten drehte (45.).
Statt der Führung gab es direkt nach Wiederanpfiff die kalte Dusche. Niklas Holzweißig konnte den Ball behaupten und zirkelte den Ball sehenswert zum 1:2 ins Netz (46.). Zweite Chance, zweiter Treffer. Doch nun kam die Offensivmaschinerie des VfR richtig ins Rollen. Direkt nach Wiederanstoß prüfte Eichinger Vogel mit einem Flachschuss, den Kopfstoß von Jean-Yves M’voto nach der folgenden Ecke lenkte der Schlussmann über die Latte und im Anschluss an die nächsten Ecke war es Dahlke, der einen abgeblockten Schuss zum Ausgleich abstauben konnte (49.). Und es kam noch besser: Joachims zog aus 20 Metern ab und haute den Ball unter die Latte, nach prüfendem Blick zum Assistenten zählte das Tor und das Spiel war binnen zwei Minuten wieder gedreht (51.). Dass Vogel sich hier eine Gelbe Karte wegen Meckerns abholte, sollte sich rächen. Nach einer Stunde Spielzeit brachte er nämlich Dahlke elfmeterwürdig zu Fall und kassierte die Ampelkarte, seinen Ersatzmann Pascal Maier schickte Loechelt in die falsche Ecke und verwandelte den Elfmeter sicher zum 4:2 (63.). In Unterzahl zeigten sich die Saarländer überfordert, binnen weniger Minuten erhöhten Dahlke (65.) und nach einer Ecke M’voto per Kopf (67.) auf 6:2. Es hätte für die Gäste noch heftiger kommen können, die Wormaten schalteten angesichts der englischen Woche aber einen Gang zurück und so traf „nur noch“ der eingewechselte Luca Graciotti nach Vorlage von Grimmer zum 7:2-Endstand (86.).
Das 7:2 ist der höchste Auftaktsieg seit 1997 (4:0 gegen SW Bad Kreuznach) bzw. der höchste Sieg im ersten Heimspiel seit 1975 (7:1 gegen FV Kusel). Den letzten 7:2-Heimsieg gab es 1984 gegen Mainz 05, kurioserweise mit exakt der gleichen Torfolge und dem selben Halbzeitstand.
Weiter geht es nun am Mittwoch mit dem Auswärtsspiel beim FC Speyer 09.
Tore: 1:0 Kireski (9.), 1:1 Ehrmann (13./Freistoß), 1:2 Holzweißig (46.), 2:2 Dahlke (49.), 3:2 Joachims (51.), 4:2 Loechelt (63./Foulelfmeter), 5:2 Dahlke (65.), 6:2 M’voto (67.), 7:2 Graciotti (86.)
Gelb: – / Schreiber (48.), Vogel (51.), M. Manderscheid (53.), Defland (Betreuer/84.)
Gelb-Rot: Vogel (Jägersburg/60.)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Michel Lehmann (Gückingen)
Aufstellung
Cymer – Kireski, M’voto, Ihrig – Asamoah, Loechelt (76. Lickert), Marx, Grimmer – Joachims (76. Köksal) – Eichinger (71. Graciotti), Dahlke.
WormatiaTV
Fotos (Karin Flesner)
Vorbericht
Mit dem Homburger Vorstadtverein FSV Jägersburg hatte es der VfR Wormatia bisher noch nie zu tun. Nach Aufstiegen in den Jahren 2003, 2009 und 2015 waren die Saarländer schon einmal Oberligist und belegten dort die Plätze 8, 14, 6 und 15. Nach vier Jahren folgte damit der Abstieg, nach nur einem Jahr ist man wieder zurück als sportlicher Profiteur des Saisonabbruchs. In der Abschlusstabelle der Saarlandliga belegte Jägersburg nämlich nur Platz 3, nach der Quotientenregelung verdrängt von Halberg-Brebach und haarscharf 0,002 Punkte vor dem SV Auersmacher. Weil laut Beschluss bekanntlich alle Vizemeister aufsteigen durften und der nominelle Zweite Halberg-Brebach verzichtete, war der Weg zurück in die Oberliga frei.
Die Aufstiegself ist fast zusammengeblieben. Schmerzhaft ist lediglich der Abgang von Tim Schäfer (12 Saisontore) und Steven Simon (7 Vorlagen) zu Hertha Wiesbach. Die Neuzugänge kommen hauptsächlich aus der Saarlandliga. Fixpunkte in der Zentrale sind nach wie vor Top-Torschütze Tom Koblenz (13 Treffer) und Alexander Schmieden (11 Tore, 11 Vorlagen). Koblenz feierte zusammen mit Wormatia-Torwart Ricco Cymer einst die Deutsche U19-Meistersschaft in Hoffenheim und spielte zwei Jahre bei Derby County in der Nachwuchsrunde der Premier League. Schmieden war zuvor bei Elversberg, Pirmasens und Saar 05 aktiv und kann 20 Regionalligaspiele sowie einen Drittligaeinsatz vorweisen. Dazu kommt in der Innenverteidigung Julian Fricker (29), dienstältester Jägersburger und mit 262 Oberligaspielen auch der Erfahrenste.
Verzichten muss Wormatia-Coach Kristjan Glibo auf Kazuki Kamikawa, der mit einem Innenbandanriss ein paar Wochen ausfallen wird. Beim letzten Testspiel haben sich außerdem Tevin Ihrig und Henrique verletzt. Während Kapitän Ihrig wieder einsatzfähig ist, könnte es beim Brasilianer eng werden.
Unter Berücksichtigung der Coronabekämpfungsverordnung gelten folgende Vorgaben:
- Von allen Besuchern (auch Dauerkartenbesitzern) müssen die Kontaktdaten erfasst werden, Formulare dafür liegen bereit. Um Wartezeiten zu verkürzen, kann das Formular hier heruntergeladen bzw. ausgedruckt und schon zuhause ausgefüllt werden.
- Geöffnet sind Haupttribüne, Nebentribünen, Sitzplatzvortribüne und die Gegengerade. Um den Abstand zu wahren, bitte nur die per Aufkleber markierten Sitzplätze nutzen.
- Bitte die ausgewiesenen Tribünenauf- und -abgänge beachten.
- Die Zuschauerzahl ist auf 350 begrenzt und bereits erreicht, es wird keine Tageskasse geben.
- Überall ist der bekannte Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Bei Einhaltung ist am Platz dann auch keine Mund-Nase-Maske erforderlich.
- Überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nase-Maske getragen werden.
- Die Damen- und Herrentoiletten dürfen nur von jeweils 3 Zuschauern gleichzeitig betreten werden – und das nur mit Mund-Nase-Maske.
- An den Verkaufsständen muss auch in der Warteschlange der bekannte Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden.
- Der VIP-Club muss geschlossen bleiben, für dessen Mitglieder ist ersatzweise ein eigener Verpflegungsstand eingerichtet. Es gibt keine Pressekonferenz.
- Und das Wichtigste: Wer sich krank fühlt bleibt bitte zuhause!
Anpfiff in der EWR-Arena
Samstag, 05.09.2020, 15:30 Uhr
Wie gewohnt gibt es auch wieder unseren Liveticker.
Unsere Stadionzeitung „Alla Wormatia“ erscheint ab sofort nur noch in digitaler Form und kann hier als PDF gelesen und heruntergeladen werden.