Wormatia II kehrt mit höchster Saisonniederlage aus Mutterstadt zurück

Was haben der FC Bayern München, der FC Schalke 04, der VfB Stuttgart mit den beiden Mannschaften des VfR Wormatia Worms gemeinsam? Sie haben einen für ihre Verhältnisse und Ansprüche katastrophalen Saisonstart hingelegt. Die Regionalliga- wie auch die Landesliga-Mannschaft sind also in bester Gesellschaft mit den Top-Clubs der Bundesliga. Gewiss sind die Ansprüche des VfR Wormatia Worms – sowohl der ersten wie auch der zweiten Mannschaft – andere wie die der drei oben genannten Spitzenteams. Dennoch geben die Ergebnisse zurecht Anlass zur Sorge. Noch sind 22 Spieltage zu absolvieren und die Abstände sind mit einer Serie wieder zu verringern bzw. aufgeholt. Aber jede weitere Niederlage macht die Situation nicht gerade besser, daher muss jetzt aber endlich gepunktet werden und nicht nur einmal sondern mehrmals. Dazu bedarf es Spieler, die auch bereit sind alles für den Verein zu tun, damit dieses Vorhaben auch in die Tat umgesetzt werden kann. Was wir brauchen, sind „Eier“, „Eier“ und nochmals „Eier“.
Ein „Wormatia-Drache auf der Brust“ zu tragen, bedeutet Feuer entfachen, Leidenschaft zeigen, Einsatz und Kampf und vieles mehr. Derzeit sind wir meilenweit von diesen Tugenden, die uns immer stark gemacht haben, entfernt. Nun wurde letzte Woche die erste Konsequenz gezogen, das schwächste Glied in der Kette – der Trainer des Regionalliga-Teams – wurde suspendiert und durch einen Neuen ersetzt. So ist eben das Fußballerleben. Von dieser `fast schon modernen „Fußballer-Weisheit“ sind wir bei der Zweiten meilenweit entfernt. Das Trainer-Duo Alexander Schott/Daniel Heid leistet hervorragende Arbeit, was eben fehlt, sind die Erfolgserlebnisse. Wo stünde Wormatia II, wenn man die Spiele gegen TuS Altleiningen und VfL Neustadt gewonnen hätte, was ja auch möglich war? Nun was im Fußball zählt, sind eben Siege, Siege und abermals Siege. Mit der Niederlagenserie hat sich die Mannschaft keinen Gefallen getan und gerät vermehrt unter Druck. Eine Krisensitzung nach der anderen und was kam heraus?
Ehe es zu diesem fast schon peinlichen 2:6-Klatsche beim Aufsteiger TDSV Mutterstadt kam und ehe erst mal der Gegner sein erstes Tor schießen durfte, müsste es eigentlich schon 2:0 für den VfR Wormatia Worms II stehen; beide Großchancen wurden von Jens Blüm kläglich versiebt (14./18.). Dafür klingelte es drei Minuten später auf der anderen Seite; Ergün Pakels verdeckter und trockener 20-Meter-Flachschuss saß. Nach einer vom Ex-Wormaten Christopher Kaczmarek getretenen Ecke von der linken Seite war Mehmet Yalcin per Kopf zur Stelle und brachte seine Farben mit 2:0 in Front; und fast mit dem Pausenpfiff war gar das 3:0 für die Gastgeber möglich; Mittelstürmer M. Yalcin tauchte frei vor VfR-Keeper Christian Steiner auf – der VfR reklamierte vergebens Abseits – doch den Abschluss setzte der TDSV-Stürmer neben den Kasten (41.).
Nach einer kurzen und knappen Halbzeitansprache von Trainer Alexander Schott – anscheinend haben die Spieler nicht begriffen, worum es geht – denn drei Minuten nach Wiederanpfiff klingelte es erneut im Wormatia-Tor; Burak Degirmenci war durch – wieder spielte der VfR auf Abseits – und erzielte das 3:0. In der 56. Minute war der Käse endgültig gegessen; da schob Mutterstadts Spielertrainer Hakan Atik den Ball überlegt zum 4:0 ein. Mit einem Doppelschlag von Robin Schittenhelm (61.) und Fabio Silveira (68.) verkürzte der Gast aus Worms noch auf 2:4 und da keimte bei den Wormaten noch einmal Hoffnung auf. Diese wurden nur zwei Minuten später in doppelter Hinsicht im Keim erstickt; ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung führte zu einem Elfmeterpfiff und einer Roten Karte für Simon Asiamiah-Bekoe – er war der Elfmeter-Verursacher und leider auch der letzte Mann; den fälligen Elfmeter verwandelte H .Atik (70.). Für den überragenden Mutterstädter Spielertrainer war sieben Minuten nach dem Elfer ebenfalls Schluss; wegen einer Tätlichkeit wurde er ebenfalls mit der Roten Karte bedacht. In der 85. Minute setzte der eingewechselte Serkan Uluköylü nach einem Konter den 6:2-Schlusspunkt. Damit war die höchste VfR-Niederlage seit langem perfekt.
Wenn man unten steht, hat man kein Glück; wenn man unten steht, dann gehen die besten Torchancen nicht rein. Wenn man unten steht, dann reichen den gegnerischen Mannschaften oftmals ein guter Vorstoß zum Tor. Wenn man unten steht, dann bleibt auch mal ein notwendiger Pfiff aus oder eine Spielszene wird unerklärlicherweise abgepfiffen. Wenn man unten steht, dann kommt das Verletzungspech hinzu. Man kann da unendlich weiter aufzählen – was bringt´s? Nix!!! Man kann es drehen und wenden wie man will, Wormatia II befindet sich mitten im Abstiegskampf. Jetzt sollten sich die Spieler am Riemen reißen und endlich ihr Leistungspotential abrufen und dem Wormatia-Drachen wieder Leben einhauchen, damit dieser wieder „Feuer spuckt“. Nun folgen die Mainzer Wochen und die haben es in sich; zunächst erwartet man Fortuna Mombach (zuletzt 7:0-Sieger über den TuS Altrip), dann folgt mit Aufsteiger Schott Mainz, ein selbst ernannter Titelkandidat, deren Ziel es ist, die Nummer Zwei hinter den FSV Mainz 05 zu werden. Dritter Mainzer Gegner der Wormatia II ist der stets hochgehandelte SVW Mainz – kein leichtes Programm also für die Schott-Schützlinge in den nächsten drei Wochen. „Mit elf feuerspeienden Drachen auf dem Platz ist in den drei Spielen auch etwas zu holen!“
Man darf eines nicht vergessen, dass man vor der neuen Saison sich auf ein neues Konzept festgelegt hat, das da lautet, dass man eine U23-Mannschaft aufbauen möchte. Wir sind auf den besten Wege dahin. Nun sind viele U23-Spieler jünger als 23 und sind erst aus der A-Jugend hervorgegangen. Bei einigen braucht man eben noch Geduld und die wird einem bedingt durch den angestrebten Erfolg leider nicht gegeben. Zudem hatte man in den Reihen der Zweiten eine gewaltige Budgetreduzierung in Kauf nehmen müssen und da kann man sich die „gewünschten“ Spieler nicht so einfach „zusammenkaufen“. Wormatia II ist ein großes Risiko eingegangen. Nun die Erfolge in der Vorbereitung gaben dem Konzept recht, aber die jetzige Niederlagenserie in der Landesliga Ost sprechen da aber eine andere Sprache. Nun ist guter Rat teuer!!! „Wir brauchen eben Eier, Eier und nochmals Eier!“