Um den Verein weiter zu stärken und zu stabilisieren, wurde bald schon über mögliche Verschmelzungen mit anderen Vereinen nachgedacht. So stand im April 1912 zum ersten Mal eine Fusion mit Alemannia Worms zur Diskussion. Letztendlich schloss man sich jedoch am 23. April 1913 mit dem FC Teutonia Worms zusammen und firmierte fortan als „Fußballverein Wormatia“. Die Wormser Zeitung berichtete:
„Sehr zu begrüßen ist dieser Zusammenschluss dieser zwei als leistungsfähig wohlbekannten Vereine; hat man doch klar vor Augen, daß die kleinen Klubs in der jetzigen Zeit nur allzuschwer existenzfähig bleiben und bei allem Wirken und Arbeiten ein achtbares Resultat kaum erzeugen. Der erfreuliche Zusammenschluss von Wormatia und Teutonia zeitigt eine Fußballmannschaft, die vor keinem, auch dem stärksten Gegner nicht zurückschrecken braucht und eine höhere Klasse wohl verdient. Es ist mit diesem Zusammengehen dem Wormser sportliebenden Publikum Garantie für hervorragenden Sport geleistet, und man wird diesen Beschluss, der dem edlen körperstärkenden Fußballsport eine neue Stätte verschafft, auch in der Öffentlichkeit zu begrüßen.“
Wormser Zeitung, 24. April 1913
Die Vereinsfarben des FV Wormatia waren Blau-Schwarz, wie die Bezeichnung „Die Blauen“ in den zeitgenössischen Spielberichten sowie ein Pin zeigt. Verstärkt durch die Teutonen Strasser, Schimmel, Fröhlich, Braun und den Gebrüdern Blüm stellte man nun tatsächlich eine äußerst schlagfertige Mannschaft und sicherte sich 1913/14 ohne Punktverlust die Mittelrheingaumeisterschaft in Klasse B. Für den Aufstieg in die A-Klasse reichte es allerdings nicht, in der Westkreismeisterschaft der B-Klasse wurde man Letzter mit zwei Punkten aus sechs Spielen.
Mit drei spielstarken Mannschaften sah man optimistisch in die neue Saison, der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte alle Vorbereitungen jedoch zunichte. Die meisten der Mitglieder, aktiv wie passiv, wurden zum Kriegsdienst einberufen. Weil es auch tausende Freiwillige an die Front zog, wurde der Spielbetrieb auf Reichsebene und auch im Mittelrheingau eingestellt. Der FV Wormatia war trotzdem weiter aktiv und vereinbarte einige Freundschaftsspiele für seine beiden spielfähigen Mannschaften, die auch namentlich höherklassige Gegner problemlos besiegen konnten. Erst Ende September 1915 ging es für die „Erste“ wieder in den so genannten Gaukriegsspielen um Punkte. Kurz zuvor konnte man sich durch eine weitere Eingliederung personell verstärken, wie man beiläufig in der Wormser Zeitung bekannt gab:
„Ein jeder Wormser Sportfreund kennt den spielstarken Fußballklub Emden. Verraten wollen wir nun, daß sich dieser Verein dem Fußballverein Wormatia angeschlossen hat. Durch diesen Zusammenschluß ist es Wormatia möglich, 4 Mannschaften uns Feld zu stellen. Es ist dies ein großer Vorteil für Worms, denn Wormatia nimmt einen der ersten Plätze im ganzen Mittelrheingau ein. Durch Spiele mit größeren Ligavereinen wird Wormatia zeigen, daß sie jedem gewachsen ist. […] Erwähnen wollen wir noch, daß die 2. Mannschaft unseres Vereins in Zukunft den Beinamen „Emdenmannschaft“ trägt.“
Wormser Zeitung, 25. August 1915
Besagter Fußballklub Emden 1914 Worms hatte sich erst einige Monate zuvor wohl im Frühjahr 1915 gegründet und bezog sich in seinem Namen offensichtlich auf den berühmen kleinen Kreuzer der Kaiserlichen Marine, die SMS Emden, welche im November 1914 versenkt wurde. Stützpunkt des Kreuzers war Tsingtau, Hauptstadt des ostasiatischen Pachtgebietes Kiautschou, was wiederum eine Verbindung zur heute noch existenten Wormser Arbeitersiedlung „Kiautschau“ zulässt. Derart neu aufgestellt wurde der FV Wormatia mit einer jungen Mannschaft überragend Mittelrheingaumeister der A-Klasse, bekam den Titel aber am grünen Tisch aberkannt: Abwehrspieler Georg Götz, aus dem Krieg zurückgekehrt, war versehentlich nicht nachgemeldet worden.
Dieser Mannschaft war jedoch ebenfalls keine Zukunft beschert, auch deren Spieler wurden im Laufe des Krieges an die Front gerufen. Die Lücken wurden mit noch jüngeren Spielern gefüllt, wodurch die seitherige Schlagkraft natürlich nicht gehalten werden konnte. Derweil kümmerte sich der kleine Kreis der Daheimgebliebenen bis Kriegsende um die Jugend und sollte so die Zukunft des Vereins sichern. Der Krieg ging 1918 zu Ende und hatte unter ursprünglich 58 Wormaten 21 Opfer gefordert, darunter mit Leonhard Stein auch eines der Gründungsmitglieder.