Der VfR 08 Worms entstand im Juni 1919 aus einer Fusion von FC Union 1908 und Viktoria 1912.
Union, ursprünglich als „FC Bavaria“ gegründet und noch im selben Jahr umbenannt, spielte wie Wormatia in den Gründungsjahren in der C- und B-Klasse und holte in letzterer mehrere Meisterschaften. Friedel Rauschkolb und Robert Appel waren zwei Spieler der starken Union, die später auch noch im Wormatia-Trikot aufliefen. Im Ersten Weltkrieg verlor jedoch weit mehr als die Hälfte der Mannschaft ihr Leben, auch weil bei Union hauptsächlich jüngere Fußballer spielten, die gleich zu Kriegsbeginn eingezogen wurden.
Nach Kriegsende war das letzte Häuflein der Überlebenden dann so klein, dass die Wiederaufrichtung des Vereins hoffnungslos gewesen wäre. Man entschied sich daher zur Fusion mit einem anderen Verein und wählte Viktoria 1912, die zuvor mehrmals vergeblich versucht hatten, in den süddeutschen Fußballverband aufgenommen zu werden. Die Fusion wurde im Juni 1919 vollzogen und Viktoria brachte mit J. Schmahl, Binding, Vohwinkel, Pfaffrat, Adam Heppes, Adam Klag, Friedel Jaberg und Jakob Kronauer gute Spieler mit, so dass unter dem Namen „Verein für Rasenspiele 08 Worms“ ein weiterer großer und spielstarker Sportverein in Worms entstand.
Seine Spielstätte fand der neue Verein am Schweißwerk unten am Rhein, wo zuletzt Blau-Weiß Worms zuhause war. Unter denkbar schwierigsten Umständen wurde dort die vorhandene Kiesschicht von den Mitgliedern in festen Boden umgewandelt und schon 1921 war dort eine umzäunte Sportplatzanlage entstanden, die sich sehen lassen konnte. Das Spielfeld war zwar knochenhart, dafür lief das Wasser aber auch bei stärkstem Regen zügig ab und der Platz war jederzeit bespielbar. Da die schwere Arbeit und die finanziellen Anstrengungen ausschließlich von Vereinsmitgliedern erledigt wurden, waren die Rasenspieler auch besonders stolz auf ihren Sportplatz.
Auch sportlich ging es für den VfR 08 gut voran und in der Saison 1921/22 spielten schließlich mit Alemannia, Wormatia und VfR 08 drei Wormser Vereine in der höchsten Spielklasse (Kreisliga). Ganz besonders hervorheben muss man aber den Nachwuchs des Vereins, denn der VfR hatte als erster in Worms eine sehr spielstarke Jugendabteilung, deren 1. Mannschaft jahrelang die beste weit und breit war. Der zweite Vorsitzende des VfR, Friedel Penk, hatte es bereits 1919 als dringend notwendig erachtet, die Jugendlichen aus den Reihen der Aktiven auszugliedern und eine gesonderte Jugendmannschaft zu gründen. Bei der Wormatia geschah dies erst ein Jahr später.
Wie die Wormatia, hatte jedoch auch der VfR 08 unter großen finanziellen Schwierigkeiten sehr schwer zu kämpfen. Die Fußballinteressierten in Worms ließen ihr Eintrittsgeld meist bei der Alemannia, die allgemeine Inflation Anfang der Zwanziger Jahre tat ihr Übriges. So entschied sich der VfR-Vorstand „getragen von der großen sportlichen Idee“ zu Fusionsverhandlungen mit Wormatia und kam zügig zu einem Ergebnis, das weit über Worms hinaus in Sportkreisen sehr begrüßt wurde.