oberligen.de: OL Südwest: Spielberichte vom Wochenende

20.04.2004 Torloses Remis bei FCS-Reserve gegen Bad Kreuznach – Ingelheim: Trotz 3 Platzverweisen nur knapp verloren – Bingen benennt neuen Coach und stoppt Abwärtstrend

Ein tolles Oberligaspiel, dem lediglich die Tore fehlten, sahen 120 Zuschauer in Saarbrücken, wo Eintracht Bad Kreuznach zu Gast war. In der ersten Halbzeit war der Gast von der Nahe klar die bessere Mannschaft, nur bei der Chancenverwertung (2x Strohmann, El Haddadi) haperte es. Nach der Pause kam die FCS-Reserve besser ins Spiel, die Torchancen lagen aber weiterhin bei der Eintracht. Strohmann und El Haddadi hatten aber auch in Pause kein Zielwasser getrunken und trafen bestenfalls die Querlatte des Saarbrücker Gehäuses. In der Schlußminute hätte sich die Kreuznacher Abschlußschwäche fast noch gerächt, aber Spago rettete sensationell gegen Saarbrückens Joker Angel. Saarbrückens Coach Dieter Ferner sah dies von der Tribüne, wohin er verwiesen wurde, nachdem er sich mit Gäste-Coach Halter und Schiri Wingebach angelegt hatte. 250 Zuschauer wollten im Homburger Waldstadion das Gastspiel der Spvgg. Ingelheim sehen und wurden mit einem farbenfrohen Spektakel belohnt. Zunächst waren die Rotweinstädter am Drücker. Marc Krög schoß knapp über das Tor (2.), Taner Köken aus halblinks ebenfalls (11.). Dann fanden die Homburger Alexander Conde (per Kopf / 20.) und Andreas Haas (Abstauber / 25.) in Ingelheims Spielertrainer Achim Groß ihren Meister. In der 33. Minute trifft Ceylan dann auf Commandatore-Flanke das von Georg Müller gehütete Homburger Tor – allerdings aus Abseitsposition, wie Schiri Kreuz richtig erkannte. 5 Minuten später dann der einzige Blackout der ansonsten gut eingestellten Ingelheimer hintermannschaft. Conde kann unbedrängt von links flanken, der ungedeckte Hass köpft zur Führung ein. Unmittelbar vor der Pause sieht Ingelheims David Commandatore dann die Ampelkarte aufgrund einer unnötigen Grätsche am gegnerischen Strafraum.

Wie schon in Bingen, kommt Ingelheim auch hier mit der Unterzahl-Situation gut zurecht. Ceylan sah bei seinem Solo die mitgelaufenen Köken und Ay nicht, so daß der Ball in der Homburger Abwehr hängen blieb. Dann wieder Homburg, doch Haas (55.) und Sorg (57.) scheitern am überragenden Achim Groß. Syska vergeigte für Ingelheim noch einen Abpraller, ehe in der 78. Minute auch Taner Köken des Feldes verwiesen wurde. Ein Minute vor Schluß dann noch eine Großtat von Achim Groß, der sich postwendend in die Angriffbemühungen einschaltete. Nach einem abgefangenen Freistoß für die Rheinhessen dann das, was man im Eishockey als Empty-Net-Goal bezeichnet. Wieder hieß der Torschütze Haas, diesmal aus klarer Abseitsposition. in der Nachspielzeit war auch noch für Marc Krög die Partie wegen Ampelkarte vorzeitig beendet. Drei gelb-rote und sechs gelbe Karten gegen Ingelheim, drei gelbe gegen den FCH – Achim Groß verkniff es sich, die Leistung des Unparteiischen zu kommentieren. In Homburg kann man sich nächste Saison auf Christoph Dengel freuen. Der derzeit treffsicherste Pirmasenser (2 BL-Spiele für Lautern, 2. Liga für Fortuna Köln, RL in Lübeck) wechselt zur neuen Saison ins Waldstadion.

Ein 6-Punkte-Spiel gegen den Zitterrang 15 fand am Binger Hessenhaus statt. Die zuletzt schwächelnde Hassia war ebenso unter Erfolgsdruck wie der Pirmasenser Coach Fritz Fuchs an alter Wirkungsstätte. Pirmasens war von Beginn an das stärkere Team, den Bingern gelang aber das erste Tor. Krasnigi trickste auf rechts mit einer Körpertäuschung zwei Pirmasenser aus, sein Schuß wurde zunächst abgeblockt. Der wiedergenesene Matthias Gutzler ist jedoch zur Stelle und staubt zur Binger Führung ab (29.). Ein Foul am Pimasenser Schaufler im Vorfeld des Treffers blieb ungeahndet. Zuvor war FKP-Stürmer Gaponenko an Stefan Haas gescheitert (21.). Auch nach der Binger Führung hatte der Gast aus Pirmasens mehr Spielanteile und einige gute Möglichkeiten zum Ausgleich.

Kurz nach der Halbzeit forderte der FKP vehement Handelfmeter aufgrund einer Aktions Dillys im Zweikampf mit Christoph Dengel. Hassia-Keeper Haas räumte nach dem Spiel ein, daß ein Elfer in dieser Situation angezeigt gewesen wäre. Ins Tor trafen jedoch nur die Binger. In der 66. Minute kommt ein Rodrigues-Eckball zu Schlösser, welcher auf Christopher Bernabe zurücklegt. Dieser vollendet aus kurzer Distanz zum 2-0. Fünf Minuten später war dann für Nelson Rodrigues das Spiel zu ende. Der Portugiese im Binger Dress sah gelb-rot, da er mit einer Wasserflasche in der Hand den Ball spielte. Dann machte der Gast nochmal richtig Dampf: Schulz haut aus 8 Metern unbedrängt über den Ball, Ziehl köpft Schulzes Freistoß ins Binger Tor, dem Treffer wird aber wegen einer zweifelhaften Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigert (72.). Alles in allem also ein schmeichelhafter Sieg für die Hassia in dieser wichtigen Partie.

Nach dem Spiel ließ der Hassia-Vorsitzende Eberhard Caldenbach dann die Katze aus dem Sack: In der nächsten Saison wird Patric muders die Binger Oberliga-Fußballer trainieren. Der 31-jährige war schon als Spieler (Torwart) bei der Hassia tätig. Der A-Lizenz-Inhaber trainierte auch schon die B-Jugend der Hassia, zuletzt war er Co-Trainer der B-Jugend des 1.FC Kaiserslautern.

Im Tabellenkeller konnte sich auch Borussia Neunkirchen etwas Luft verschaffen. Beim FV Engers stand es zur Halbzeit noch 0-0, dann münzten die Saarländer ihre Ãœberlegenheit auch in Tor um. Kriegshäuser (52. / 70.) und Molter (80.) trafen vor 355 Zuschauern. Im Vorfeld der Partei wurde Engers-Torjäger Thorsten Schroll suspendiert, da er sich für die Entlassung seines Trainers Torsten Schmidt einsetzte (Dieser hatte ihn gegen Hauenstein vorzeitig ausgewechselt). Der Vorstand wertete die als Erpressung und verzichtet zukünftig auf die Dienste des Spielers. Die vakante Sturmposition soll in der neuen Saison Fatih Sözen von den Mainz-05-Amateuren besetzen. Dieser war in der Aufstiegssaison eine der Stützen des Mainzer Amateurteams, ist in der Regionalliga aber etwas ins zweite Glied gerückt.

Kein Schützenfest veranstalteten die treffsicheren Stürmer der EGC Wirges beim Schlußlicht SV Klausen. Kurz vor der Halbzeit besorgte Thomas Esch per Foulelfmeter die Führung für den Favoriten aus dem Westerwald, in der 86. Minute sorgte selbiger Spieler dann für die Entscheidung zum Endstand von 0-2 vor 100 Zuschauern.

Nach dem Trainerwechsel ist Ex-Zweitligist FSV Salmrohr wieder in der Erfolgsspur. Gegen die Idar-Obersteiner gewann man verdient mit 3-0. Kurz vor der Halbzeit besorgte Lauer die Führung, als er nach Zuspiel von Stolz drei Abwehrspieler aussteigen ließ und selbst vollendete. Lauer gab auch die Vorlage zum 2-0 durch Marbach (64.), der zuvor den Idarer Keeper noch ausspielte. Die Entscheidung dann durch Behr (73.) – nach einem Kopfball von Stolz verlängert er mit dem Fuß unmittelbar vor der Torlinie. Salmrohr als 16. (fast sichere Abstiegsplatz) ist nun auf 5 Punkte an Pirmasens auf dem Zitterrang 15 heran.

Endgültig aus derr Abstiegszone ist der Tus Mayen nach seinem überraschenden 3-1 gegen den SC Hauenstein. Lauers Führung (22.) glich Hornig noch vor der Pause aus. Die erneute Mayener Führung durch Rutz 847.) wurde von Siewert in den Schlußminuten zum 3-1-Endstand ausgebaut.

An der Sitze zieht weiter Koblenz seine Kreise (63 Punkte). der SV Weingarten konnte seinen Rückstand am Wochenende auf 3 Punkte verkürzen, hat nun 60 Punkte. Für Worms (54), Homburg 853) und Bad Kreuznach (52) ist der Aufstiegszug aber abgefahren.

Abgeschlagen im Tabellenkeller sind weiterhin Klausen (12 Punkte) und Köllerbach (17 Punkte). Drittletzter ist Salmrohr (25 Punkte). Um den viertletzten Platz (der nur bei Elversbergs RL-Klassenerhalt ein Nichtabstiegsplatz ist) streiten sich Pirmasens (30 Punkte), Neunkirchen (32) und Ingelheim (33). Jeweils 36 Punkte haben die Teams aus Idar-Oberstein, Engers und Bingen. Hier kann nur noch ein Einbruch den Klassenerhalt gefährden.