Rhein Zeitung: TuS Koblenz noch nicht durch
24.05.2004Regionalliga-Lizenz: DFB fordert Liquiditätsnachweis
"Keine unüberwindbaren Hindernisse"
Koblenz – Bruno Gauggel musste am Samstag wieder einmal viele Hände schütteln. Schließlich ist der Höhenflug der TuS auch den Stadträten aller Couleur nicht unverborgen geblieben, die sich in immer größerer Anzahl auf dem Oberwerth blicken lassen und sich ein Bild von den Koblenzer Vorzeigefußballern machen wollen.
Weil auch Nicht-Politiker in diesen Wochen zunehmend den Vip-Raum in den Stadion- Katakomben bevölkern, bietet sich für den Vereins-Vorsitzenden also die beste Gelegenheit, im lockeren Rahmen Möglichkeiten auszuloten, wer der TuS in welcher Form helfen könnte. Denn: In Sachen Regionalliga-Lizenz sind die Koblenzer noch längst nicht aller Sorgen ledig. Bekanntermaßen zählt die TuS zu jenen 42 Klubs, die noch Auflagen erfüllen müssen, um in der Dritten Liga an den Start gehen zu dürfen (RZ berichtete). "Es ist keine kleine Geschichte, aber es sind auch keine unüberwindbaren Hindernisse", ließ Gauggel nach der Partie gegen Hauenstein wissen, und deutete an, dass der DFB u.a. noch einen Liquiditätsnachweis fordert. Gauggel optimistisch: "Ich bin mir der Unterstützung durch die Stadt und Sponsoren sicher."
Verhandlungen mit Sponsor vor Abschluss
Dazu sollen unter der Woche Nägel mit Köpfen gemacht, die Gespräche mit einem potenziellen Sponsor zum Abschluss gebracht werden. "Wir haben der Firma ein Angebot mit vielen Alternativen gemacht. Sie werden uns dann sagen, was sie haben wollen und dafür bezahlen wollen", sagte Gauggel. Eine der Varianten wäre demnach auch eine Kooperation für die Oberliga, "denn wir planen nach wie vor zweigleisig."
Verhaltene Gespräche mit Spielern
Angesichts der noch vakanten finanziellen und sportlichen Perspektive werden auch die Gespräche mit Spielern offenbar nur verhalten geführt. "Es bringt auch nichts, sich jetzt über diese Dinge Gedanken zu machen", zeigt TuS-Kapitän Peter Auer Verständnis für das zögerliche Vorgehen des Vereins. Ganz nebenbei hat der Torwart denn auch durchklingen lassen, dass er in jedem Fall in Koblenz bleiben will – was nach seinen Worten für fast alle Leistungsträger gelte. Ähnlich äußert sich Sebastian Bungart, der für den Rest der Saison verletzt zuschauen muss. "Ich habe mir noch keine konkreten Gedanken gemacht", so der Linksfuß, "Koblenz ist für mich auf jeden Fall aber erster Ansprechpartner." Ob er denn den Aufwand für die Regionalliga zeitlich bewältigen könne? "Klar, ich bin ja Student."
Sven Sabock