Wormser Zeitung: Sicher durch einfachen Fußball

04.09.2002

Wormatia muss heute in Mainz vor allem ein frühes Gegentor vermeiden

Vom 04.09.2002

Eigentlich müssten sich die Anhänger des VfR Wormatia auf das heutige Spiel freuen, denn es findet auswärts statt. Und in der Fremde ist die Weste der Anders-Truppe noch blütenweiß: drei Spiele, drei Siege. Doch der Gegner trübt die Hoffnungen. Gegen die Amateure des FSV Mainz 05 haben die Wormser in drei Oberliga-Jahren noch keinen einzigen Punkt geholt. Und heuer scheinen die kleinen Nullfünfer stärker denn je.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

„Das ist aber keine Ãœbermannschaft“, sieht Wormatia-Coach Dirk Anders dem Duell mit der Mainzer Zweitliga-„Reserve“ heute Abend (19.30 Uhr auf der Bezirkssportanlage Mombach) nicht ohne Hoffnung entgegen: „Wir dürfen ihnen keine Räume lassen und müssen hinten dicht machen – nach vorne bekommen wir schon unsere Chancen.“

Die Nullfünfer sind als Titelfavorit fast beängstigend stark in die Saison gestartet: vier Spiele, vier Siege, 17:0 Tore. Doch dann offenbarten die Schützlinge von Coach Colin Bell beim 0:0 gegen Koblenz erste Schwächen, die bei der folgenden 0:1-Niederlage in Eisbachtal – es war der erste Saisonsieg der Sportfreunde – bestätigten, dass „die auch nur mit Wasser kochen“.

Allerdings wussten auch die Wormaten zuletzt nur phasenweise zu überzeugend. Vor allem kassierten sie in schöner Regelmäßigkeit ein frühes Gegentor, das zwar in Kreuznach und Hauenstein jeweils noch in einen Sieg umgebogen wurde, doch darauf möchte sich Dirk Anders in Mainz nicht verlassen: „Dort kriegen wir sicher nicht so viele Chancen“, verweist Wormatias Trainer auf die starke Defensive der Nullfünfer, die in sechs Begegnungen erst einen einzigen gegnerischen Treffer zuließ.

Anders Hauptaugenmerk gilt indessen dem eigenen Deckungsverbund. „Wir müssen ganz konzentriert und diszipliniert beginnen, die Fehlerquote so gering wie möglich halten und damit erst mal Ruhe reinbringen“, predigt er einen „einfachen und sicheren Fußball zu spielen“. Bewerkstelligen sollen dies heute die gleichen elf Akteure, die gegen Mayen begannen. Fraglich ist nur der Einsatz von Verteidiger Steffen Kohl (Rückenbeschwerden).

Für die drei Neuzugänge Ralf Schmitt, Arijan Berisha und Benjamin Heydel bedeutet dies, dass sie zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Der Trainer ist zwar von ihren Fähigkeiten überzeugt („Sonst hätten wir sie nicht verpflichtet“), doch er bleibt seinem Grundsatz treu: „Bei mir muss sich jeder erst mal einen Stammplatz erarbeiten.“ Insgesamt aber ist Dirk Anders „sehr froh, dass ich jetzt wesentlich bessere Alternativen habe“. Dies gilt vor allem für den Angriff. Mit Ralf Schmitt (Anders: „Genau der Typ, den wir gesucht haben“) wurde ein echter Goalgetter mit Gardemaß geholt. Und vielleicht schlägt der ja bereits heute Abend als Joker zuÆ’