Mannheimer Morgen: Fans motzen über Wormatia-Trainer
20.09.2004
Die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms sinken immer weiter Richtung Tabellenkeller. Nur fünf Tage nach der enttäuschenden Nullnummer gegen den TuS Mayen verlor der Traditionsklub vor heimischer Kulisse gegen die Amateure des 1. FC Saarbrücken mit 0:1 (0:1). Die Quittung für die bisher schlechten Saisonleistungen: Nur 340 Fans wollten den VfR sehen – Minusrekord. Einige von ihnen verliehen ihrem Unmut lauthals mit "Trainer-Raus"-Rufen Ausdruck. Für die VfR-Verantwortlichen ist dies aber kein Grund, die Notbremse zu ziehen. "Das ist eben so in dem Geschäft", nimmt VfR-Vize Andreas Hahn die verbalen Attacken gegen Max Reichenberger gelassen hin. "Vor einem Jahr gab es das auch schon mal und wir haben den Trainer weiter machen lassen." Und so brauche sich Reichenberger um seinen Job nicht zu fürchten. "Am Trainer gibt es rein gar nichts zu rütteln. Was soll denn das? Alles andere wäre Schwachsinn." Ãœberzeugt sei man von dem Ex-Profi, dessen Einführung des 4-4-2-Systems – gemessen an den Ergebnissen – bisher ein Flop war. "Es gibt Probleme bei der Systemumstellung. Einige Spieler sträuben sich dagegen." Aber man werde dem sportlichen Leiter sowie der Mannschaft weitere Zeit einräumen, die neue taktische Marschroute umzusetzen. Im Zweifelsfall werde man sich für den Coach entscheiden. "Wenn ein Spieler Probleme mit dem Trainer hat, dann muss eben der Spieler gehen." Nicht mehr gekommen sind jüngst die Zuschauer. Gegen Saarbrücken waren es gerade noch 340 Zahlende – der kalkulierte Schnitt beträgt 530. "Das sind unangenehme Folgen. Man muss aufpassen, dass einem die Zuschauer nicht weglaufen." Und wenn doch? "Das kann man sich ja denken." elv © Südhessen Morgen – 20.09.2004 |