Wormser Zeitung: Ralf Schmitt beendet die Heimschwäche
09.09.2002
Wormatias neuer Torjäger trifft gegen
Engers in 45 Minuten zweimal / Magin sieht
„Rot“ Vom 09.09.2002 Der VfR Wormatia kann auch zu Hause noch gewinnen. Nach zwei Heimschlappen in Folge gelang gegen Neuling FV Engers ein letztlich klarer 4:1-Erfolg. Zu verdanken war der zweite Heim-Dreier vor allem dem neuen Wormser Goalgetter Ralf Schmitt. Nach torloser erster Hälfte eingewechselt, erzielte der 25-Jährige sofort die Führung, bereitete den dritten Treffer vor und traf dann selbst noch ein zweites Mal – ein toller Einstand!
Redaktionsmitglied Frank Beier Allerdings fiel auch ein Wermutstropfen in den Freudenbecher. Eine Viertelstunde vor Schluss ließ sich Niels Magin zu einer Unbeherrschtheit hinreißen und sah bereits als dritter Wormatia-Spieler nach Vogel und Bozanovic in der noch jungen Saison „Rot“. Magins Vergehen – nach einer Rangelei schubste er seinen Gegenspieler um – war indessen harmlos im Vergleich zu jener Tat, die Thorsten Schroll zwei Minuten vorher auf der Gegenseite beging. Der Gäste-Stürmer hatte gerade das 2:1 geköpft, wollte offenbar den Ball ganz schnell aus dem Wormser Netz holen und trat dabei mit voller Absicht auf den am Boden liegenden Keeper Holger Strack, der die Kugel unter sich begraben hatte, ein. Keine Frage, dass der Schiri hier „Rot“ ziehen musste. Im übrigen wurde auch noch Fußball gespielt, und das von Wormatia im ersten Abschnitt ganz schwach. „Der Kraftakt von Mainz hat uns noch in den Knochen gesteckt“, versuchte Trainer Dirk Anders das arg zerfahrene Spiel seiner Schützlinge zu erklären: „Wir haben immer das Falsche, das Schwere, das Komplizierte gemacht.“ Der Neuling ging energisch in die Zweikämpfe und besaß bis zur Pause die besseren Chancen. Theisens Schussflanke streifte die Querstange (4.), Schroll köpfte Holger Strack aus sechs Metern genau in die Arme (22.) und Theisens scharfe Hereingabe wurde gerade noch abgeblockt (39.). Wormatia wurde erst in den letzten 120 Sekunden vor dem Pausensignal gefährlich. Zunächst drehte FV-Torhüter Axhimusa einen 18-Meter-Schuss von Volker Berg gerade noch um den Pfosten (44.), und dann wurde Guiliano Arcangioli, der sich links sehr schön durchgesetzt hatte, von hinten umgesäbelt, doch der absolut berechtigte Elfmeterpfiff blieb aus. Nach Wiederbeginn brachte Dirk Anders mit Ralf Schmitt einen dritten Stürmer, und der wurde seinem Ruf als Torjäger bereits nach fünf Minuten gerecht: Nach schönem Pass von Benni Siegmund setzte er sich energisch gegen seinen Bewacher durch und vollendete ganz überlegt zum 1:0. „Dieses Tor wirkte befreiend, danach hat die Mannschaft gezeigt, was sie zu bringen in der Lage ist“, registrierte Anders eine deutliche Steigerung. Schmitt hatte das 2:0 auf dem Fuß, brachte die Kugel nach Steilpass von Goran Ognjanovic aber nicht am herausstürzenden Axhimusa vorbei (59.). Danach bewies Wormatias Trainer ein zweites Mal ein „glückliches Händchen“. Er wechselte Christian Vogel ein, und der wuchtete die Kugel mit seinem ersten Ballkontakt nach Marcus Köhlers Superpass zum 2:0 ins FV-Netz. Das war allerdings noch nicht die Entscheidung, denn nur vier Minuten später brachte sich Wormatia durch Schrolls unnötiges Anschlusstor selbst wieder in Bedrängnis. Es folgten kurz hintereinander die eingangs geschilderten Feldverweise. „Als nur noch zehn gegen zehn spielten, ist es richtig gut gelaufen“, sah Anders, wie seine Truppe nun klar dominierte. Und das drückte sich auch zahlenmäßig aus: Marcus Köhler schob eine Berg-Ecke, die Schmitt per Kopf verlängerte, aus kurzer Distanz zum 3:1 über die Linie (81.) und kurz vor dem Abpfiff krönte Ralf Schmitt sein glänzendes Heimdebüt mit dem 4:1. |