Nibelungen Kurier: Andre Nenning löste in der 88. Minute das Wormatiaversprechen ein
07.12.2004Glücklicher 2:1-Sieg im letzten Heimspiel in der Oberliga Südwet im Jahr 2004 gegen den SC Idar-Oberstein
In dieser Szene vor der Pause zielte Andre Nenning noch über das Idar-Obersteiner Tor, dafür machte er es in der 88. Minute besser. Foto: lil |
Da konnte man dem Idar-Obersteiner Jörg Marcinkowski nach dem Schlusspfiff im Wormatiastadion nur zustimmen, dass wenn man unten steht auch kein Glück hat.
Nun, werden die Wormaten sagen, auch uns ging es schon so, was absolut richtig ist.
Dennoch war der Wormatiasieg zum Jahresfinale vor gerade noch einmal 300 zahlenden Zuschauern wahrlich keine Ruhmestat. Sicherlich war der Willen zu einem erfolgreichen Spiel vorhanden, doch Idar-Oberstein wirkte nicht gerade wie ein Absteiger – die Chancenverwertung ausgenommen – sondern spielte gut und gekonnt nach vorne und stellte sich keineswegs hinten rein und hatte fast über die gesamten 90 Spielminuten mehr vom Spiel und auch die größere Anzahl von Tormöglichkeiten. Die Wor-matia-Abwehr und Torhüter Sven Jenner mussten schon Schwerstarbeit leisten, bis der angestrebte Dreier auch unter Dach und Fach war. Andre Nenning war es, der zwei Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Wingenbach aus Diez, der den nicht mehr erhofften 2:1 sicher stellen konnte. Vorbereiter war der agile Özkan Cin, der nach einem der wenigen gekonnten Steilpässen auf der linken Seite auf und davon ging und das runde Leder maßgerecht nach innen flankte, wo Andre Nenning mitten von zwei Gästespielern am höchsten hoch stieg und dem Gästekeeper Christoph Juchem per Kopfball keine Abwehrchanceließ. Dies war auch bitter für den Idar-Obersteiner Torhüter, der praktisch drei Schüsse auf sein Tor bekam und davon zweimal das runde Leder aus dem eigenen Tornetz fischen musste, wobei das Führungstor der Wormaten in der 36. Minute auf sein Konto ging. Özkan Cin und Dimitri Mayer waren zusammen mit dem Gäste-Schlussmann zu einer hohen Freistoß-Hereingabe von Christian Schäfer hoch gestiegen, doch dieser kam zu spät, so dass Özkan Con den Ball per Kopf in das verwaiste Gästetor bugsieren konnte.
„Wir haben drei Bälle auf das Tor gekriegt und hierbei zwei Tore kassiert. Ja selbst mit einem Unentschieden wäre ich aufgrund unserer Torchancen nicht zufrieden gewesen“, so der Ider-Obersteiner Trainer. Doch kann er nun einmal nicht selber die Tore schießen, wie es vielleicht Wormatia-Teamchef Stefan Ertl könnte, der sich aber nicht einwechselte und schon ehrlich zugab, dass man glücklich gewann. Doch kann man es auch als Cleverness (Trainer Norbert Hess) bezeichnen, eben aus „nur“ drei Chancen zwei Tore zu machen, zumal es in den bisherigen Spielen meist oft umgekehrt war.
In der 31. Minute schien eigentlich die Gästeführung perfekt, doch Thoasz Kalala-Wormatiakeeper Sven Jenner konnte einen Hammerschuss von von Hartmann nur abklatschen-schoss freistehend aus 11 Metern kläglich vorbei. Nach der überraschenden Wormatiaführung war es der erneut beste Wormate, nämlich Sven Jenner im Tor, der per Fußabwehr gegen den völlig unberängt vor ihm auftauchenden Carsten Schneider retten konnte. Gleich nach Wiederbeginn war es erneut Sven Jenner, der mit tollem Reflex den zu diesem Zeitpunkt schon möglichen Ausgleich gegen den Idar-Obersteiner Bastian Dietrich noch einmal verhinderte. Es ist Torhüter-Schicksal, dass man trotz bester Leistungbeim kleinsten Fehler bereits der Dumme ist. So auch Sven Jenner, als er in der 63.Minute wohl etwas zu lässig agierend, einen 30m-Freistoß vonseiner Brust abprallen ließ und der Idar-Obersteiner Thorsten Scherer zum 1:1 abstauben konnte. In der Folgezeit war Idar-Oberstein die klar spielbestimmende Mannschaft, doch das Siegtor zum 2:1 fiel glücklicherweise, Dank der guten Gemeinschaftsproduktion zwischen Özkan Cin und Andre Nenning und damit auch ein versöhnliches 2004-Heimfinale, zu Gunsten der Wormaten. Gleichzeitig damit das Versprechen einlösend, dass die Wormaten im letzten Heimspiel auch unbedingt gewinnen wollten. Nach dem „Wie“ fragt sowieso bald keiner mehr.