Mannheimer Morgen: Wormatia setzt weiter auf Ertl

05.01.2005 FUSSBALL: Vertrag des Spielertrainers bis 2006 verlängert

Bekanntlich ist das Fußballgeschäft schnelllebig: Ziemlich genau vor 13 Monaten stand Stefan Ertl kurz vor dem Sprung vom Oberligisten VfR Wormatia Worms zum Lokalrivalen SV Weingarten, ehe er sich doch gegen das (finanziell bessere) Angebot der Pfälzer entschied. Ein Dreivierteljahr später übernahm er zunächst als Interimslösung das Traineramt des geschassten Max Reichenberger und wurde nun mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2006 versehen, der ihm die sportlichen Geschicke des Traditionsvereins auch über das Saisonende 2005 hinaus überantwortet.

"Wir haben uns schnell geeinigt", berichtet VfR-Vize Andreas Hahn von unkomplizierten Verhandlungen. Obwohl dem Verein mehrere Bewerbungen oberligaerfahrener Trainer vorlagen, "war Stefan unser erster Ansprechpartner." Und dies aus gleich mehreren Gründen. Zum einen stellte sich unter dem gelernten Stürmer wieder der sportliche Erfolg ein. Zudem sprach sich auch die Mannschaft für den Ex-Profi aus, der in Worms-Weinsheim gerade eine Lehre zum Industriekaufmann absolviert. Zudem kennt Ertl, seit 18 Monaten in Diensten des VfR, die Strukturen des Vereins und hat den Vorstand auch von seiner fachlichen Kompetenz überzeugen können. Nicht zuletzt hatte der blonde Hüne die Chance, sich von namhaften Coaches, wie Otto Rehhagel, das ein oder andere abzuschauen.

Parallelen zu Ereignissen von vor zweieinhalb Jahren werden deutlich, als auch damals einem gewissen Trainer-Nobody namens Dirk Anders die Verantwortung übertragen wurde. Der Unterschied: Ertl hat keine A-Lizenz. Bisher assistierte daher Ib-Coach Norbert Hess, weil dieser die Formalien erfüllt. Hahn: "Welches Modell in Zukunft praktiziert wird, muss man sehen." elv

© Südhessen Morgen – 05.01.2005