Mannheimer Morgen: Waldhöfer gewinnen Qualifikationsturnier in Heddesheim

16.01.2005 SVW springt noch auf den Masters-Zug

Heddesheim. Michael Hormuth hatte sein Lachen schnell wieder gefunden. Der Trainer des TSV Schönau war mit seinem Team gestern Nachmittag beim fünften Qualifikations-Turnier zum "MorgenMasters" in der Neuen Halle in Heddesheim im Halbfinale gescheitert. Denkbar knapp zudem, mit 2:4 nach Neunmeterschießen gegen den SV Waldhof. Eine knappe halbe Stunde später war der Humor wieder zurück gekehrt. "Jetzt können wir sagen, wir sind gegen den Turniersieger ausgeschieden", freute sich Hormuth, nachdem die Blau-Schwarzen die letzte Partie des Tages gegen Wormatia Worms mit 4:2 siegreich gestaltet hatten. Auf den letzten Drücker hatten sich die Waldhöfer somit doch noch ein Ticket fürs Endturnier in der Viernheimer Waldsporthalle gesichert, was neben Spielern und Trainer auch die Mienen von Präsident Dr. Hans Joachim Bremme sowie Präsidiumsmitglied Rainer Spagerer sichtlich erhellte. Die waren nämlich Augenzeuge und unterstrichen mit ihrer Anwesenheit den Stellenwert der Hallen-Serie beim Masters-Urgestein SVW. "Nach unserem Auftritt in Rheinau haben wir intern klare Worte gesprochen, denn so darf man sich im Waldhof-Trikot nicht präsentieren", war Andreas Kreuzer sauer auf seine Truppe, die beim ersten Quali-Turnier sang- und klanglos nach der Vorrunde rausflog.

Die Worte des neuen Coaches hatten ihre Wirkung scheinbar nicht verfehlt, denn speziell im Endspiel zeigten die Blau-Schwarzen eine äußerst engagierte Leistung. Und die wurde mit schnellen Toren von Dönmez (1.) und Röger (2.) bei einem Gegentreffer von Berg belohnt. Graziano legte in der fünften Minute das 3:1 nach, doch Cin brachte die Wormatia in der selben Spielminute wieder heran. Danach schwächten sich die Rheinhessen durch eine Zwei-Minuten-Strafe, was Marco Szabo mit dem 4:2 bestrafte (7.). Die Entscheidung war gefallen und die Waldhof-Fans unter den Besuchern konnten feiern.

Ein zufriedenes Lächeln hatten auch die Organisatoren auf den Lippen, denn mit dem SVW ist ein weiteres Zugpferd dabei, wenn am kommenden Wochenende in Viernheim der Masters-Triumphator 2005 gesucht wird. Der gestrige Finalverlierer aus Worms kann sich allerdings auch noch Chancen ausrechnen. Mit 79 Punkten liegt der Oberligist auf dem 4. Platz in der Punktwertung, kann aber heute noch von Fortuna Heddesheim oder dem FC Türkspor überflügelt werden. Warten und Daumen drücken heißt es also für die Wormatia, die gestern bis zum Halbfinale ganz souverän durchmarschierte.

Ganz sicher dabei ist hingegen der MFC Phönix, der die knappe 1:3-Pleite im kleinen Finale gegen den TSV Schönau verschmerzen konnte. Viel bitterer war die knappe 2:3-Pleite in der Vorschlussrunde gegen die Wormatia. Bereits mit 2:0 lagen die Grün-Schwarzen in Front, ehe die Rheinhessen aufdrehten und 20 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 3:2 erzielten. "Wir haben vielleicht gedacht, wir haben es schon geschafft", ärgerte sich Deniz Bayram. Der Stürmer avancierte mit insgesamt sieben Einschüssen zum besten Scorer des gestrigen Tages, so dass sich der zahlreiche und lautstarke Phönix-Anhang immerhin über einen – wenn auch inoffiziellen – Titel freuen konnte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte Hormuth auf das Turnier zurück. "Der dritte Platz heute ist ein versöhnlicher Abschluss, aber wir hätten uns gerne für Viernheim qualifiziert", erklärte der Schönauer Ãœbungsleiter nach dem 3:1 gegen den MFC Phönix. Den stellte Jürgen Bieth mit seinen drei Treffern fast im Alleingang sicher, der Ehrentreffer von Erny reichte nicht. Nach den beiden Endturnier-Teilnahmen fiel Hormuths Bilanz dennoch zwiespältig aus. "In Rheinau haben wir eine bessere Platzierung verpasst und deshalb müssen wir jetzt zugucken."

Michael Wilkening