Wormser Zeitung: Marcus Köhler mit Köpfchen
23.09.2002
Er sichert Wormatia beim 1:1 gegen Weingarten
wenigstens einen Punkt Vom 23.09.2002 Dank eines lichten Momentes im zweiten Durchgang kamen die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia vor eigenem Anhang zu einem 1:1 (0:1)-Unentschieden gegen den starken Aufsteiger SV Weingarten. Marcus Köhler sicherte der Truppe von Coach Dirk Anders nach einem der wenigen konstruktiven Angriffe per Kopf wenigstens einen Zähler.
Mitarbeiter Sebastian Elvers „Das Unentschieden geht in Ordnung“, bewerteten beide Trainer die Punkteteilung richtigerweise als gerecht. Die Gäste verdienten sich den Teilerfolg nach zwei Niederlagen durch eine läuferisch und spielerisch solide Leistung, wie Weingartens Trainer Helmut Behr bilanzierte: „Wichtig war für uns, nicht zu verlieren.“ Das wäre auch unverdient gewesen. Vor allem im ersten Durchgang war bei der Wormatia mächtig Sand im Getriebe. Zahlreiche Ballverluste im Mittelfeld verhinderten einen durchdachten Spielaufbau. Ob Dirk Anders nach der 0:3-Pleite in Völklingen die geforderte „deutliche Reaktion“ gesehen hat, sei dahingestellt. Zumindest wechselte er nicht – wie angedroht – einen Akteur bereits nach 20 Minuten aus. „Weingarten hat uns alles abverlangt“, meinte der VfR-Coach zur aggressiven Spielweise der Pfälzer, die seine Mannen stets frühzeitig und teilweise auch hart attackierten. So auch in der 11. Minute, als Volker Berg bei einem Zweikampf im Gästestrafraum zu Boden ging und Schiedsrichter Schütz auf Ecke statt Elfmeter erkannte. Diese Entscheidung brachte Anders auf die Palme. Kurz zuvor war ein Köhler-Schuss im Anschluss an einen Freistoß von Berg abgeblockt worden (5.). Der gleiche Akteur wurde in der 23. Minute in aussichtsreicher Position durch einen falschen Abseitspfiff gestoppt. 180 Sekunden später gingen die Gäste in Führung. Nach einer Freistoßflanke von Kaczmarek köpfte Torsten Conrad zum 0:1 ein. Nachdem Wormatia-Keeper Holger Strack einen Lagas-Kopfball zur Ecke klärte (36.), hätte der groß gewachsene James eigentlich das 0:2 erzielen müssen, doch sein Flugkopfball verfehlte das leere Tor. „Wie er das fertiggebracht hat, weiß nur er“, schüttelte Trainer Behr den Kopf und orakelte: „Wie das Spiel bei einem 0:2 verlaufen wäre sei dahingestellt.“ Nach dem Seitenwechsel (Anders: „Da haben wir uns kämpferisch und läuferisch gesteigert“) kam Wormatia besser ins Spiel und zum Ausgleich. Dem 1:1 ging der erste gelungene Angriff der Hausherren voraus. Christian Vogel setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, flankte gekonnt nach innen und Marcus Köhler verdelte die Vorlage mit perfektem Kopfball (57.). In der Folge blieb die Partie ohne weitere nennenswerte Chancen auf beiden Seiten, ehe Wormatia in der Schlussphase zum Endspurt blies und ein weiterer VfR-Treffer in der Luft lag. Das „dickste Ding“ auf dem Fuß hatte Berg, der vom eingewechselten Ralf Schmitt mustergültig bedient wurde, aber am schnell abtauchenden SV-Keeper Kaschewski scheiterte (86.). 120 Sekunden zuvor setzte Köhler nach gut getimtem Zuspiel zu einem Konter an, doch der Linienrichter hob die Abseits-Fahne. Eine glatte Fehlentscheidung, denn der Wormate war in der eigenen Hälfte gestartet. „Ich kann mit manchen Schiedsrichter-Entscheidungen einfach nicht mehr leben“, grantelte Dirk Anders, fügte aber zugleich auch hinzu: „Es ist positiv anzumerken, dass sich die Mannschaft davon nicht hat beeinflussen lassen.“ |