Nibelungen Kurier: Ein neuer Trainer, neues Spiel, neues Glück?

11.06.2005 Alois Schwartz stellte sich als neuer Oberligatrainer des VfR Wormatia Worms vor

Es war bestimmt keine leere Floskel, dass er sich freut bei einem solchen Traditionsverein wie dem VfR Wormatia Worms, der in Fußball-kreisen immer noch einen hohen Stellenwert besitzt, nunmehr der neue Trainer für das Spieljahr 2005/2006 zu sein. Denn der 38 Jahre alte Alois Schwartz, verheiratet und Vater zweier Kinder, wirkt auf den ersten Blick nicht nur sachlich und sympatisch, sondern auch vertrauenserweckend. Der einst bei den Suttgarter Kickers zehn Jahre in der Jugend und in der 1. und 2. Bundesliga spielende, später auch noch u.a. beim MSV Duisburg, und heute noch in der Schwabenmetro-pole einen guten Ruf genießende neue Wormatiacoach, bringt auch glaubhaft rüber was er sagt. Auch, dass er so schnell wie möglich die Mannschaft des VfR Wormatia in der Oberliga nach vorne bringen will. Dabei er aber auch nicht auslässt, dass dies alles andere als leicht wird. Denn mit Neunkirchen, Hauenstein, Weingarten, ja mit den 05 Aamteuren – wenn sie herunter müssen,wonach es derzeit aussieht – sowie auch dem FK Pirmasens sieht er schon einmal vorneweg – dies auch zurecht – eine Handvoll Mitkandidaten um den Platz an der Sonne.
Doch Hoppla, was hat er noch gesagt? Er will versuchen auf jeden Fall mit einer 4er Abwehrkette zu spielen, die offensiv ausgerichtet ist, Ja mit attraktivem Fußball wieder mehr Euphorie wecken und die zuletzt arg vergraulten Zuschauer wieder vermehrt in das Stadion zu bringen. Alles Aussagen, die sich gut anhören. Doch wie war das noch mit der Viererkette? Scheiterte nicht zuletzt deshalb auch der im vorigen Jahr mit so viel Vorschuss-lorbeeren nach Worms gekommene Trainer Max Reichenberger vorzeitig gerade an dieser Taktik? Nun, Alois Schwartz wird es wissen und er hofft auch diesbezüglich Spieler zum VfR Wormatia holen zu können, die dieses Spielkonzept nicht nur ken-nen, sondern auch positiv dies mit in die Mannschaft einbringen. Denn Alois Schwartz macht keinen Hehl daraus, dass die Wormaten solche erfahrenen Führungsspieler brauchen. Doch ist dieserhalb derzeit noch alles in der Schwebe. Doch hofft nicht nur er, sondern auch der 2. Vorsitzende Andreas Hahn, dies alsbald mit Trainer Alois Schwartz über die Bühne bringen zu können.
„Der Vorstand hat ein klares Konzept, das auch beinhaltet, dass man die Sponsoren und Anhänger nicht mehr weiter verärgern kann. Sie alle wollen Erfolge sehen. Auch der Vorstand wünscht sich dies ganz besonders. Auch ist erkannt, auf welchen Positionen die Mannschaft verstärkt werden muss. Dazu gehö-ren auch erfahrene Spieler,die schon in höheren Klassen gespielt haben. Doch alles Machbare richtet sich nachdem was dem Verein realistisch an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht“, so Andreas Hahn deutlich zu den nötigen und machbaren Veränderungen in der Mannschaft. Da will und wird auch der neue Trainer und echte Schwabe Alois Schwartz und derzeit in Mannheim wohnend, der schon mit 22 Jahren Kapitän bei den Suttgarter Kickers in der 1. und 2. Bundesliga war und somit auch die Anfor-derungen an einen Führungsspieler kennt und von zu Hause aus im defensiven Mittelfeld seine Position hatte, schon die Erfahrung mit bringen, dies-bezüglich auch ein hoffentlich glückliches Händchen zu haben. Auch mit Wormatias Kapitän Volker Berg wird er ein intensives Gespräch suchen. Derzeit umfasst der Wormatiakader nach dem Abgang von Christian Schäfer (TSG Wein-heim), Dimitri Mayer (Eintracht Kreuznach), Christian Vogel (VfR Grünstadt) und Stefan Ritschel (FC 08 Haßloch) 14 Spieler. André Nenning und Özkan Cin haben noch keinen neuen Verein genannt, spielen aber offensichtlich in den Planungen des VfR Wormatia keine Rolle mehr. Neu verpflichtet wurden bisher Matthias Gutzler (Hassia Bingen ) und Claude Brancourt aus Pfullendorf. Ein Pech-vogel ist Mimmo Moretti, der auch wieder zum VfR Wormatia zurück-kehrte, sich aber in der Endphase beim SV Horchheim einen im Nachhinein festgestellten Kreuz-bandriss im Knie zuzog. Somit besteht der Kader des VfR Wormatia derzeit aus den beiden Torhütern Sven Jenner und Sebas-tian Giesske, Rainer Hauck, Niels Magin, Matthias Lang, Björn Miehe, Marcel Geb-hardt, Marcus Eisen-barth, Matthias Gutzler, Claude Brancourt, Tobias Klotz, Mario Cuc, Steven Jones und Stefan Ertl.
Da müssen aber mindestens noch sechs bis acht neue Spieler dazu kommen, zumal Mario Cuc und Mimmo Moretti mit ihren Kreuz-bandrissen noch etliche Monate ausfallen. Bei einer solchen Vor-stellung eines neuen Trainers werden auch Fragen nach der Taktik, dem Wunsch nach attaktiverem Fußball und andere Dinge mehr gefragt, wobei für Alois Schwartz attraktiver Fußball nicht gleich erfolgreicher Fußball ist. Das muss zusammen stimmen, wozu auch die absolute Bereitschaft aller Spieler gehört, in jedem Spiel ihr ganzes Können und Willen zum Sieg aufzubieten.
„Ich habe nur ein Spiel gegen die SG Betzdorf gesehen. Da hatte ich nicht den Eindruck als würden die Spieler an die absolute Grenze ihres Könnens und auch hinsichtlich des nötigen Einsatzes gehen“,so Alois Schwartz. Nun, dies hat er absolut richtig gesehen und es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass für die neue Oberligasaison das alte Sprichwort vermehrt und positiv in den Vordergrund rückt, dass aller guten Dinge bekanntlich deren Drei sind.
Alois Schwartz ist der dritte offizielle Trainer – sieht man einmal von Stefan Ert als zwischen zeitlicher Teamchef ab – der mit Unter-stüt-zung des Hauptsponsors EWR AG versucht, den VfR Wormatia nach oben zu bringen, wobei das gestreckte Ziel aller Beteiligten der Aufstieg in die Regionalliga ist.
Welche Taktik, welche Spielweise, welche Mannschaft, man darf gespannt sein was die neue Saison 2005/2006 bringt. Sie muss sportlich einfach besser werden, weshalb Alle-auch hoffentlich wieder mehr Zuschauer-an einem Strang für das gemein-same Ziel ziehen müssen. Alois Schwartz hat als Co-Trainer bei seinem letzten Verein RW Erfurt es jedenfalls mit verstanden aus anfäglich höchstens 2000 Zu-schauern, deren 13.000 gar in das dortige Stadion zu ziehen. Doch war auch dies nur mit sportlichem Erfolg möglich. Dieser sportliche Erfolg, gepaart mit attraktivem Fußball und Spielern, die das Wormatia-herz nicht nur auf dem rechten Fleck tragen, sondern auch in jedem Spiel dies beweisen, nur das kann den VfR Wormatia Worms 08 e.V. wieder sportlich mehr nach oben bringen.
Doch ein wichtiger Faktor gehört auch noch dazu. Nämlich mehr Unterstützung, sowohl finanziell wie auch ideell, sowie auch bei der nicht minder wichtigen Jugendarbeit.
Helmut Antz,Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrates des VfR Wormatia, wünscht sich insgeheim eine auf den ganzen Verein übergreifende positive Euphorie, wie dies die 1b-Mann-schaft mit nur einer Niederlage im letzten Spiel und der souveränen Meisterschaft in der Bezirksklasse Süd und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga Rhein-hessen vorge-macht hat.
Jochen Schneider vom Wormatia-vorstand hat und wird noch viele Gespräche mit angedachten und hoffentlich auch unterstützenden Sponsoren führen.
Die neue Wormatiaelf wird sich erstmals am 1. Juli bei der Ein-weihung des neuen Rasen-geländes beim TuS Weinsheim vorstellen. Das Stadionfest steigt am 2. Juli, Trainingsbeginn ist der 27.Juni.