Nibelungen Kurier: Auf dieses Positiv-Erlebnis mussten die Wormatia-Anhänger lange Zeit warten

17.08.2005 Mit einem verdienten 1:0-Sieg gelang der erste Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 II und damit auch endlich einmal wieder ein Sieg gegen eine Spitzenmannschaft


Sie waren das Salz in der Suppe, die packenden Zweikämpfe von Stefan Ertl (Mitte) gegen die Mainzer Murat Doymus (r.) sowie Stefan Markolf (2.v.l.).
„Die Fahne ging hoch wie einst in Wembleyâ€, stand als Ãœberschrift in der Mainzer Rhein-Zeitung hinsichtlich der 0:1-Niederlage der zweiten 05er Mannschaft am letzten Freitagabend im Wormatiastadion. Damit spielte man auf die 64. Minute an, als Stefan Ertl nach einer gut getimten Flanke über den heraus stürzenden Mainzer Torhüter Jonas Sela, die Lederkugel unter die Querlatte lupfte, der Ball nach unten und in das Feld zurück sprang und Linienrichter Assistentin Moiken Jung (1. FC Kaiserslautern) Schiedsrichterin Miriam Draeger aus Kirn-Sulzbach anzeigte, dass der Ball hinter der Linie war. Sie widersprach auch der Auffassung von 05-Trainer Peter Neustädter, dass alle 1200 Zuschauer im Stadion gesehen hätten, dass der Ball nicht die Linie überschritten haben soll. Doch Moiken Jung ließ sich nicht beirren: „Der Ball war hinter der Torlinie, sonst hätte ich dies ja nicht angezeigt!†Stefan Ertl im ersten Moment kurz enttäuscht, über die vermeintlich verpasste Führung, wurde sodann von seinen jubelnden Mitspielern entsprechend gefeiert. Es war letztlich auch ein verdienter Sieg und die Ursachen der ersten Mainzer Niederlage nach zwei Siegen mit 13 erzielten Toren, so auch die Mainzer Presse, müsse die Mannschaft zuvorderst bei sich suchen. Doch wohl aber auch beim Gegner und Gastgeber Wormatia, die in der ersten halben Stunde den Tabellenführer aus Mainz absolut beherrschten, mit dem einzigen Manko, dass die Wormaten die sich bietenden Chancen nicht konsequent nutzten. Eine 3:0-Führung bis zum ersten Mainzer Schuss in der 34. Minute auf das Tor von Sven Jenner, war hierbei bei Chancen von Marcel Gebhardt & Co durchaus möglich gewesen. Ãœber den Verlauf dieser ersten halben Stunde waren sich auch beide Trainer einig. „Was wir uns eigentlich vorgenommen hatten, das machten uns die Wormser vorâ€, so der 05-Coach, wie auch Wormatiatrainer Alois Schwartz voll des Lobes für seine Schützlinge war. „Wir haben in den ersten 30 Minuten hervorragend gespielt, die Zweikämpfe angenommen und auch größtenteils gewonnen und die jungen Mainzer Himmelsstürmer gar nicht zur Entfaltung kommen lassen. Schade, dass die Konzentration bis zur Pause etwas nachließ.†Den Spielfluss hemmte auch eine etwas längere Unterbrechung durch Schiedsrichterin Miriam Dräger, als einige Mainzer Zuschauer – gegen die die Verantwort–lichen der 05er zukünftig hart und konsequent vorgehen wollen – Feuerwerkskörper auf den Rasen abfeuerten. 05-Kapitän Martin Wengerek und der Mainzer Manager Heidel konnten schließlich für Ruhe und Ordnung im Mainzer Block sorgen. Nicht gelang aber das Vorhaben der 05er, so Trainer Peter Neustädter, nach der Pause dort fort zu fahren, wo man in der Endphase der ersten 45 Minuten aufgehört hatte. Nun wurde es vielmehr ein offener Schlagabtausch mit Chancenvorteilen der Wormaten. Die Wormatia-Defensive stand weiterhin sehr sicher und auch die Mainzer Einwechslung des Ex-Gonsenheimer Torjägers Oliver Schmitt nutzte nichts. Denn sowohl er wie auch Marco Toch und Chris-tian Bolm, die beim 10:0 der Mainzer gegen den FV Engers jeweils drei Tore hatten erzielen können, machten keinen entscheidenden Stich gegen einen hervorragend stehende Wormatia-Defensive. So lagen denn auch im weiteren Verlauf der zweiten 45 Minuten nach dem Führungstor, die klareren Chancen auf Seiten der Wormaten. So auch in der 74. Minute als Claude Brancourt über die rechte Seite sich hatte durchsetzen können und seine Hereingabe für großen Wirbel im 05er-Strafraum sorgte. Nur sechzig Sekunden später war es der quirlige Marcel Gebhardt, der das 2:0 auf dem Fuß hatte. Riesengroß jedoch die Tormöglichkeit des eingewechselten Niels Magin, den in der 82. Minute. Marcel Gebhardt hatte ihn mit einem Superanspiel frei gespielt, jedoch konnte 05-Keeper Jonas Sela glänzend parieren. Deshalb ist auch gemessen am Spielverlauf dieser 1:0-Sieg der Wormaten absolut verdient und wenn man bei den Wormaten das Manko eines besseren Abschlusses beheben kann, dann werden wohl alle Gegner ihre Schwierigkeiten haben, sich erfolgreich gegen die Wormaten durchsetzen zu können. Eine Wormatiaelf, die an diesem Freitagbend andeutete, zu was die Mannschaft fähig ist. Dies fing schon beim absolut sicher wirkenden Sven Jenner und der Vierer-Abwehrkette mit Rainer Hauck, den überaus kopfballstarken Steffen Herzberger und Matthias Lang, sowie Björn Miehe an. Doch schon bereits im Mittelfeld wurde den Mainzern nur wenig Platz gelassen, wo sich Claude Brancourt, Steven Jones und Sebastian Hartung und Marcel Gebhardt als Ideengeber, in ihrem Radius nicht einengen ließen, sondern die Räume geschickt nutzten.Vorne attaktierten auch schon sehr früh Stefan Ertl und Sebastian Glasner, die in den Zweikämpfen nicht zurück steckten. Hierbei auch einiges einstecken mussten und umgekehrt auch austeilten. Das waren packende uind stellenweise auch sehr heiße Zweikämpfe gegen ihre „Wachhunde†Stefan Markolf und Murat Doymus. Letztlich konnte man Wormatias Coach Alois Schwartz nur zustimmen , dass seine Mannschaft für die besonders hervorragende kämpferische Leis-tung, aber auch für das Pech im Auftaktspiel gegen den SV Hasborn am Ende auch zurecht belohnt worden sei. Die Wormatiafans feierten den Sieg mit einerneuen großen Trommel, mit der „Manolo†David Pirling auch den Klatschrhythmus vorgab. Am Samstag Abend um 18.30 Uhr folgt das Auswärtsspiel beim FV Engers. Nun, Alois Schwartz weiß sicherlich am besten, dass dieser Sieg erst seinen besonderen Wert haben dürfte, wenn man die nun anstehenden zwei Auswärtsspiele in Engers heute Abend und am Sonntag bei der zweiten Mannschaft von Eintracht Trier auch ebenso erfolgreich absolvieren kann. Es gibt für die Wormaten keine leichten Gegner in der Oberliga, denn gegen den Wormser Traditionsverein sind alle Gegner meist hoch motiviert. Die kleinen 05er konnte man mit ihren eigenen Waffen schlagen.In Engers und am Sonntag in Trier, gilt es auch den jeweiligen Gastgeber nicht in das Spiel finden zu lassen und vorne noch konsequenter den Abschluss zu suchen. Da Christian Müller und Erwin Bradasch weiterhin verletzt sind, dürfte heute Abend in Engers wohl die gleiche Mannschaft, wie gegen den FSV Mainz II einlaufen.