Nibelungen Kurier: Dem Aufstiegsaspiranten sitzt das Abstiegsgespenst im Nacken

09.11.2005

Wormatia verliert mit 2:0 in Mechtersheim / Talfahrt nach vierter Niederlage fortgesetzt

Bis zur 39. Minute war die Welt für Wormatia beim Gastspiel in Mechtersheim noch in Ordnung. Durch einen sehenswerten Kopfball-Treffer von Mohamed Al Moucdar geriet der VfR noch vor der Halbzeit wieder einmal ins Hintertreffen. Niels Magin sah zudem die gelb-rote Karte. Nur phasenweise ließ die Mannschaft die Hoffnung keimen, dass die vierte Punktspielniederlage in Folge abgewendet werden kann. Mit Ausnahme von Stefan Ertl, der für Sebastian Glasner in der Startelf stand, vertraute Trainer Alois Schwartz der Mannschaft, die im Pokalspiel gegen Mechtersheim mit einer soliden Leistung zu gefallen wusste. Trotz einer vielversprechenden Anfangsphase verstand es Wormatia nicht, sich zwingende Chancen zu erarbeiten und daraus Kapital zu schlagen. Lediglich ein Kopfball (30. Minute) nach einer Berg-Flanke durch Matthias Lang, der die Latte touchierte, konnte auf der Habenseite verbucht werden. Die Hausherren entwickelten in der Folge mehr Druck und hatten nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Niels Magin zu Torhüter Kenneth Kronholm die Führung auf dem Fuß. Neun Minuten später zappelte das Leder dann zum Leidwesen der mitgereisten Fans doch im Wormser Kasten. Nach einem vermeintlichen Foul musste Niels Magin, der zuvor wegen „Meckerns“ bereits gelb gesehen hatte, vorzeitig in die Kabine. Auch in Unterzahl zog sich der VfR in den zweiten 45 Minuten recht gut aus der Affäre und konnte sich mehr Spielanteile sichern. Mathias Gutzler (58. Minute für Björn Miehe) und Erwin Bradasch (65. Minute für Volker Berg) sollten den Offensivbemühungen weitere Impulse verleihen. Wirkliche Torgefahr ging jedoch nur von Mechtersheim aus. Während Wormatias Strafraumspezialisten die zündenden Ideen fehlten, eröffneten Abspielfehler in den eigenen Reihen den Gästen gleich mehrere Chancen. In der 90. Spielminute setzte Marco Cölsch mit dem Treffer zum 2:0 vor rund 600 Zuschauern den Schlusspunkt unter eine mittelmäßige Oberligapartie. Zehn Minuten zuvor lag der Ausgleich in der Luft. Bezeichnend für die Wormser Sturmmisere: die TuS-Abwehr hätte sich mit einem Eigentor (80. Minute) beinahe selbst einen Bärendienst erwiesen. „Wir hatten uns auf den Gegner gut eingestellt“, ärgerte sich VfR Coach Alois Schwartz in seiner Analyse nicht nur über die Unbeherrschtheit von Niels Magin, die zum Platzverweis geführt hatte. Auch die Tatsache, dass ein keineswegs übermächtiger TuS bereits die erste Chance nutzen konnte, um auf die Siegerstraße einzubiegen, bereitet Schwartz Kopfzerbrechen. „Ein hartes Stück Arbeit, aber wir wollten unbedingt gewin-nen“, konnte Gimmy mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein, zumal seine Prognose voll aufgegangen war. „Wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel!“ In das Rätselraten um die Gründe für die Talfahrt des VfR mischen sich nach der neuerlichen Pleite auch Sorgenfalten um die sportliche Zukunft des Traditionsclubs. Gegen Mayen steht Wormatia unter Zugzwang und muss vor heimischer Kulisse unter Beweis stellen, dass sie in der Lage ist, den freien Fall abzuwenden. Nachdem der Traum vom Aufstieg wie eine Seifenblase zerplatzt ist, läuft Wormatia Gefahr, dass sich das Abstiegsgespenst im Stadion heimisch fühlt. Mit Unterstützung der leidgeprüften Fans steht die Mannschaft am kommenden Samstag mehr denn je in der Pflicht, die Trendwende einzuleiten. Wormatia spielte in folgender Aufstellung: Kenneth Kronholm, Matthias Lang, Niels Magin, Björn Miehe (58. Minute Matthias Gutzler) , Steven Jones, Volker Berg (65. Minute Erwin Bradasch), Kamil Mouktar, Stefan Ertl, Rainer Hauck, Sebastian Hartung, Sebastian Zohm Pech für die Wormaten, als der Kopfball von Matthias Lang – unser Bild zeigt eine ähnliche Szene aus dem Pokalspiel gegen Mechtersheim – beim Meisterschaftsspiel in Mechtersheim in der 34. Minute nur die Querlatte der Pfälzer Gastgeber traf. Da dies aber kein Tor wurde und auch in der Folgezeit die Wormaten jeglichen Druck in Richtung gegnerischesTor vermissen ließen, gab es am Ende eine 0:2-Niederlage, an der alle wenn und aber nichts ändern konnten.