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bei. – Zumindest eine Woche lang darf sich der VfR Wormatia im strahlenden Licht des Spitzenreiters sonnen. Mit dem verdienten 3:2-Erfolg bei den Eisbachtaler Sportfreunden eroberten die Schützlinge von Trainer Dirk Anders nach über drei Jahren erstmals wieder den Tabellenthron der Oberliga Südwest. Zum Matchwinner avancierte der spät eingewechselte Ralf Schmitt, der kurz vor Schluss das Siegtor erzielte.

 
Nach dem Abpfiff führten die überglücklichen Wormaten am Mittelkreis wahren Freudentänze auf und ließen sich von den rund hundert mitgereisten Fans gebührend feiern. „Ein verdienter Sieg, mit dem sich die Mannschaft für ihre harte Trainingsarbeit der letzten Wochen selbst belohnt hat“, war Dirk Anders zu Recht stolz auf seine Jungs. Und der VfR-Coach hatte gleich dreifachen Grund dazu: Seine Truppe er erklomm nicht nur den Tabellengipfel, sondern sie fuhr auch den sechsten Dreier im siebten Auswärtsspiel der laufenden Saison ein und errang zudem den ersten Sieg eines Wormatia-Teams bei den Eisbachtaler Sportfreunden. Alle Vorgänger-Mannschaften waren stets mit leeren Händen aus Nentershausen zurückgekehrt.

Auch am Samstagmittag sah es zunächst nicht so aus, als könnte die schwarze Serie im Westerwald beendet werden. Nach nur fünf Minuten kassierten die Wormser ihr fast schon obligatorisches frühes Gegentor: Nach einem Diagonalpass hatte Hien auf der linken Seite freie Bahn, seinen Hoppelball fälschte Goran Ognjanovic ungewollt ab, auch Keeper Holger Strack wurde dadurch irritiert und Leptien stocherte das Leder über die Linie.

Wormatia zeigte sich jedoch keineswegs geschockt und besaß schon wenig später die Ausgleichschance durch Ognjanovic, der jedoch die Kugel nach Kopfball-Ablage von Steffen Kohl aus zehn Metern nicht richtig traf. Nach 20 Minuten gelang dann aber doch das 1:1: Eine scharfe Hereingabe Volker Bergs von rechts wuchtete Marcus Köhler vom linken Strafraumeck volley in den Winkel der langen Ecke – ein Tor-des-Monats-würdiger Treffer. Die Freude darüber währte indessen nun fünf Minuten. Nach einer Rechtsflanke tauchte Morosini plötzlich mutterseelenallein vor Strack auf und überwand den Wormser Keeper mühelos zum 2:1.

Aber wieder blieben die Wormaten unbeeindruckt und schlugen postwendend zurück. Giuliano Arcangioli legte massgerecht für Oliver Schader auf, dessen wuchtiger 20-Meter-Flachschuss direkt neben dem Pfosten zum 2:2 ins Netz zischte (29.). Danach vergab Köhler die mögliche Führung, als er seinem Gegenspieler den Ball abluchste, dann aber zu überhastet abschloss. In der 39. Minute musste dann Christian Vogel mit Verdacht auf Meniskus-Einriss vom Platz und durch Duro Bozanovic ersetzt werden.

Nach Wiederbeginn legte die Anders-Truppe sofort los wie die Feuerwehr und erspielte sich durch Marcus Köhler nach Oliver Schaders Steilpass (46.), durch Duro Bozanovic, der nach Arcangiolis Vorlage an den Außenpfosten ballerte (47.) und wiederum durch Köhler (49.) binnen 180 Sekunden gleich drei hochkarätige Möglichkeiten. In der Folge verflachte die Partie etwas. Erst nach 70 Minuten zogen die Wormser das Tempo noch mal an und hatten durch Niels Magin, der nach einem Berg-Freistoß ganz knapp vorbeizielte, eine weitere sehr gute Chance zu Führung.

Dann zog Trainer Anders seinen Joker aus dem Ärmel: Er brachte in der 83. Minute Torjäger Ralf Schmitt, der nach dreiwöchiger Krankheit gerade erst wieder mit dem Training begonnen hatte. Aber der 25-Jährige hat von seiner Gefährlichkeit offenbar nichts eingebüßt. Bereits 60 Sekunden nach seiner Einwechslung verpasste er nach Berishas Pass nur um Zentimeter das 3:2, das ihm dann aber in der Schlussminute gelang. Nach toller Vorarbeit von Bozanovic, der fast vom eigenen Strafraum ein Solo über den halben Platz startete, vollendete Schmitt per Flachschuss ins lange Eck im Stil eines echten Goalgetters – clever, cool, abgezockt.