Mannheimer Morgen: Wormatia Worms stürmt vergeblich

28.10.2002
SPIEL DER WOCHE: 0:0 gegen Primus Idar-Oberstein / Berg: "90 Minuten das bessere Team"

Von unserem Mitarbeiter Ludwig Ricke

Sie rannten, flankten, schossen und köpften – doch alles vergeblich. Das Abwehrbollwerk des SC Idar-Oberstein war an diesem Tag für den VfR Wormatia Worms einfach nicht zu knacken. Das Spitzenspiel in der Fußball-Oberliga Südwest endete mit einem torlosen Unentschieden. Idar-Oberstein freute, Worms ärgerte sich. Dass mit dem SC der Tabellenführer in der Nibelungenstadt seine Visitenkarte abgab, merkten die 1750 Zuschauer kaum. Die Mannschaft von Werner Mörsdorf lauerte nur auf Konter und tat seinerseits nichts, um die Begegnung attraktiver zu gestalten.

"Die äußeren Bedingungen waren für ein Spitzenspiel hervorragend", sagte Wörsdorf, der jedoch auf die schlechten Platzverhältnisse verwies: "Ein technisch gutes Spiel war hier kaum möglich." Doch wenn es mit spielerischen Mitteln nicht möglich war, so kam es eben auf die kämpferische Einstellung an. Und da waren die Wormser die klar bessere Mannschaft: "Mein Team hat alles versucht, doch leider sind wir nicht belohnt worden. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", meinte VfR-Trainer Dirk Anders, der sich wie fast alle im Stadion, über den Auftritt Idar-Obersteins wunderte – aber aus der defensiven Spielweise der Gäste, zog die Wormatia die Erkenntnis: "Die Gegner haben Respekt vor uns. Heute haben wir den Tabellenführer 90 Minuten an die Wand gespielt", sagte Kapitän Volker Berg.

Eigentlich waren alle rundum zufrieden, nur das entscheidende Tor fehlte zum vollkommenen Glück: "Die nötige Konsequenz hat im Angriff gefehlt. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis wir das 1:0 machen", sagte Berg.

Die meisten Möglichkeiten verzeichneten die Wormser, wenn sie über die rechte Seite angriffen. Hier wirbelten die Bürstädter Steffen Kohl, Oliver Schader, und Duro Bozanovic Idar-Oberstein des Öfteren durcheinander: "Wenn es richtig gefährlich wurde, dann über diese Seite", lobte Anders. Steffen Kohl, der ansonsten als Manndecker fungierte, machte seine Sache sehr gut. Dass die vorher hochgelobte SC-Offensive keinen Stich machte, war auch sein Verdienst: "Er räumt hinten richtig ab. Steffen ist mittlerweile gar nicht mehr wegzudenken."

In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer kaum prickelnde Szenen, zahlreiche Fouls störten zudem immer wieder den Spielfluss. Die beste Phase hatte Worms zu Beginn der zweiten Halbzeit, als das Team vier gute Chancen innerhalb kürzester Zeit hatte.

Fazit: Die Wormatia spielte in der zweiten Halbzeit richtig guten Fußball, allerdings fehlte die letzte Genauigkeit vor dem gegnerischen Tor.

Bewertung: HHH