Mannheimer Morgen: Thomas Süß freut sich auf Rückkehr in die Region
17.07.2006 FUSSBALL: Der Bürstädter will in der Viererkette von Wormatia Worms seine Regionalliga-Erfahrungen einbringenVon unserem Mitarbeiter Timo Becher
Zurück zu den Wurzeln, aber nur beinahe. Den Bürstädter Fußballer Thomas Süß zieht es zwar in die Heimatregion, aber nicht zum VfR Bürstadt, wo der 24-jährige in der Jugend das Fußball Spielen erlernte, sondern auf die anderen Seite des Rheins, zum Oberligisten Wormatia Worms. Unter dem neuen Trainer Alois Schwartz freut sich der angehende Kaufmann für Bürokommunikation auf die Herausforderung und die Heimatnähe: "In der Region zu spielen, das ist mal wieder was, nachdem ich jetzt lange im Darmstädter Raum war."
Von 1998 bis 2005 stand Süß beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag und schnupperte als Schützling von Bruno Labbadia Regionalliga-Luft. Allerdings warfen den Bürstädter zahlreiche Verletzungen an der Leiste immer wieder zurück. Die daraufhin ausbleibende Vertragsverlängerung bei den Lilien war ein herber Rückschlag auf dem Weg zum Wunschziel Profi-Fußballer. Der 24-Jährige ließ sich dennoch nicht unterkriegen und kämpfte sich zunächst in der Reha und danach beim SV Erzhausen in der Fußball-Oberliga an seinen früheren Leistungsstand heran. Nachdem Erzhausen in finanzielle Probleme geraten war und freiwillig aus der Oberliga zurückzog, erfüllte sich für Süß endlich der Wunsch, nach Worms zu wechseln. "Wir hatten eigentlich in letzter Zeit immer wieder Kontakt, aber fanden entweder keine Einigung oder ich bekam keine Freigabe. Aber jetzt bin ich froh, dass es geklappt hat", sagt der Neu-Wormser.
Die neue Aufgabe in der Viererkette hat der Auszubildende schon ganz verinnerlicht. "Unter Labbadia wurde ich umgeschult vom Mittelfeld auf die rechte Seite in der Viererkette. In dieser Zeit habe ich gerade im taktischen Bereich sehr viel gelernt", so Süß. Der Neu-Wormate vertraut auf sein neues Team und Trainer Schwartz, den er auf eine Stufe mit dem Ex-Bundesligaprofi Labbadia stellt. "Im Testspiel gegen Waldhof Mannheim haben wir unser Potenzial gezeigt. Wir wollen unter die ersten Drei, auch der Aufstieg ist drin", erklärt der Bürstädter selbstbewusst. Mit einer direkten Empfehlung von Labbadia will Süß sich in der ersten Elf etablieren und zum Erfolg der Mannschaft beitragen. Das große Ziel, einmal als Profi sein Hobby zum Beruf zu machen, hat der 24-Jährige trotzdem erst einmal zurückgestellt. "Ich habe eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation begonnen, das ist mir erst einmal wichtiger. Nach all den Verletzungen und Rückschritten steht diese die nächsten zwei Jahre im Vordergrund", unterstreicht Süß. Das heißt aber nicht, dass sich der rechte Verteidiger aufgegeben hat, denn Worms ist definitiv eine Herausforderung, weil der Oberligist das entsprechende Umfeld mit Perspektiven besitzt. Die Vorbereitung ist in vollem Gange, und die Mannschaft arbeitet bereits im taktischen Bereich auf Hochtouren, um am 5. August beim FV Engers auf den Punkt topfit zu sein. Und da soll auch schon der erste Dreier her. Dazu möchte Thomas Süß auf der rechten Seite mit taktischem Verständnis seinen Teil beitragen.
Südhessen Morgen
17. Juli 2006