Mannheimer Morgen: Thomas Süß reizt neue Aufgabe in Worms
25.07.2006 FUSSBALL: Vertrag beim SV Darmstadt 98 nicht verlängert / Profipläne zurückgestelltZurück zu den Wurzeln, aber nur beinahe. Den Bürstädter Fußballer Thomas Süß zieht es zwar in die Heimatregion, aber nicht zum VfR Bürstadt, wo der 24-jährige in der Jugend das Fußball Spielen erlernte, sondern auf die anderen Seite des Rheins, zum Oberligisten Wormatia Worms. Unter dem neuen Trainer Alois Schwartz freut sich der angehende Kaufmann für Bürokommunikation auf die Herausforderung und die Heimatnähe: "In der Region zu spielen, das ist mal wieder was, nachdem ich jetzt lange im Darmstädter Raum war."
Von 1998 bis 2005 stand Süß beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag und schnupperte als Schützling von Bruno Labbadia Regionalliga-Luft. Allerdings warfen den Bürstädter zahlreiche Verletzungen an der Leiste immer wieder zurück. Die daraufhin ausbleibende Vertragsverlängerung bei den "Lilien" war ein herber Rückschlag auf dem Weg zum Wunschziel Profi-Fußballer. Der 24-Jährige ließ sich dennoch nicht unterkriegen und kämpfte sich zunächst in der Reha und danach beim SV Erzhausen in der Fußball-Oberliga an seinen früheren Leistungsstand heran. Nachdem Erzhausen in finanzielle Probleme geraten war und freiwillig aus der Oberliga zurückzog, erfüllte sich für Süß endlich der Wunsch, nach Worms zu wechseln. "Wir hatten eigentlich in letzter Zeit immer wieder Kontakt, aber fanden entweder keine Einigung oder ich bekam keine Freigabe. Aber jetzt bin ich froh, dass es geklappt hat", sagt der Neu-Wormser.
"Unter Labbadia wurde ich umgeschult vom Mittelfeld auf die rechte Seite in der Viererkette. In dieser Zeit habe ich gerade im taktischen Bereich sehr viel gelernt", so der Auszubildende. Der Neu-Wormate vertraut auf sein neues Team und Coach Schwartz, den er auf eine Stufe mit Ex-Bundesligaprofi Labbadia stellt. "Wir wollen unter die ersten Drei, auch der Aufstieg ist drin", erklärt der Bürstädter selbstbewusst.
Süß will sich in der ersten Elf etablieren und zum Erfolg der Mannschaft beitragen. Das große Ziel, einmal als Profi sein Hobby zum Beruf zu machen, hat der 24-Jährige trotzdem erst einmal zurückgestellt. "Ich habe eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation begonnen, das ist mir erst einmal wichtiger", unterstreicht Süß. Das heißt aber nicht, dass sich der rechte Verteidiger aufgegeben hat, denn Worms ist definitiv eine Herausforderung, weil der Oberligist das entsprechende Umfeld mit Perspektiven besitzt. tb/sm
Bergsträßer Anzeiger
25. Juli 2006