Wormser Zeitung: Zweite Heimpleite nach Katastrophen-Kick

21.08.2006 Desolate Wormatia unterliegt Borussia Neunkirchen mit 0:2 / Trainer Alois Schwartz: "Badeanstalt-Fußballer"

Vom 21.08.2006

Jetzt ist der Fehlstart komplett: Mit 0:2 (0:0) vergeigte der VfR Wormatia gegen Borussia Neunkirchen auch sein zweites Heimspiel in der neuen Oberliga-Saison und rangiert mit nur einem Pünktchen und noch keinem einzigen Tor auf Tabellenplatz 16. Und genau diesem Rang entsprach auch gebotene Leistung: Die Wormser wirkten wie ein potentieller Abstiegskandidat.

 
Von

Frank Beier

Man muss sehr lange zurück denken, um sich an eine ähnlich desolate Vorstellung der Wormaten zu erinnern. Ein völlig planloses Gekicke ohne auch nur ansatzweise erkennbares Konzept, dazu saft- und kraftlos, zweikampfschwach und in vorderster Front absolut ungefährlich. Ganze zwei Chancen in 90 Minuten sagen eigentlich alles. "Die ersten 20 Minuten waren akzeptabel, danach kam gar nichts mehr – auch nicht von den Führungsspielern", beschönigte der konsterniert wirkende Trainer Alois Schwartz nichts. Und er kündigte personelle Konsequenzen an: "Badeanstalt-Fußballer, die nur den Ball hoch halten, können wir nicht brauchen."

Allerdings müsste der Coach nach der erbärmlich schlechten Leistung gegen Neunkirchen praktisch die komplette Mannschaft austauschen. Naheliegender scheint doch, Ursachenforschung zu betreiben. Denn die meisten der eingesetzten Spieler haben schon häufig bewiesen, dass sie zu sehr viel besseren Leistungen imstande sind. Und über Nacht können sie das Fußballspielen ja nicht verlernt haben. Momentan wirkt die Mannschaft total verkrampft und körperlich nicht fit, Spritzigkeit und Frische fehlen fast vollends. Und der Trend zeigt eindeutig nach unten. Das bisher Beste war die erste Halbzeit in Engers, danach ging es leistungsmäßig stetig bergab – bis zu der jüngsten Pleite gegen Neunkirchen. Wie sich da einige Wormser Akteure präsentierten, das kam schon fast einer Arbeitsverweigerung gleich.

Vielleicht wäre ja alles ganz anders gekommen, hätte Matthias Lang die große Chance zur Führung bereits nach drei Minuten genutzt. Nach einer Ecke fiel ihm unversehens der Ball vor die Füße, doch seinen Drehschuss aus sechs Metern parierte Borussia-Keeper Purket mit einer Blitzreaktion. Dieser hoffnungsvolle Auftakt erwies sich leider als Strohfeuer. Danach tat sich bis zur Pause nichts Nennenswertes mehr, auch die schwachen Gäste vermochten keine Akzente zu setzen. Angesichts des konfusen Kicks gab es bereits gegen Ende der ersten Hälfte deutliche Unmutsäußerungen, Pfiffe und vereinzelte Aufhören-Rufe.


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