Nibelungen Kurier: Eine Niederlage, die hoffen lässt
20.09.2006 Wormatia kehrt trotz 4:1 erhobenen Hauptes von der Mosel zurück / Drei Punkte gegen Kreuznach sind PflichtVon unserem Redaktionsmitarbeiter Steffen Heumann
Erfrischenden Fußball ihrer Mannschaft erlebten die rund 150 mitgereisten Anhänger des VfR Wormatia am vergangenen Freitagabend im Trierer Moselstadion über weite Stre-cken der ersten Halbzeit. Mit Herz und Verstand agierten die Schwartz-Schützlinge gegen den vermeintlichen Favoriten und erspielten sich in Folge aufgrund ihres starken Zweikampfverhaltens auch Chancen. Matthias Gutzler und Sebastian Glasner setzten sich aussichtsreich in Szene, leider ohne zählbaren Erfolg. Auch die Vierer-Abwehrkette verrichtete solide Arbeit und gewährte der Trierer Offensivabteilung nur selten die Möglichkeit zur Führung. Mit Unterstützung von VfR-Keeper Thorsten Müller, der einen strammen 20-Meter-Schuss nicht entschärfen konnte sondern abprallen ließ, markierte Biran die 1:0-Führung vor 3.500 Zuschauern für die Hausherren. Unbeeindruckt vom Rückstand wäre Wormatia zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff nach einem Gebhardt-Freistoß beinahe der Ausgleich geglückt, doch das runde Leder verfehlte knapp das Gebälk. Und auch nach dem Anpfiff gestalteten die Wormaten die Partie lange Zeit offen. Der Kopfballtreffer zum 2:0 durch Bouadoud in der 60. Minute war ein herber Rückschlag für Wormatias Ausgleichsbemühungen. Trotzdem blieb der VfR im Spiel und schürte mit dem Anschlusstreffer zum 2:1 durch Marcel Gebhardt in der 77. Minute neue Hoffnung auf eine Punkteteilung. Drei Minuten nach dem sehenswerten Freistoß rieben sich Fans und Spieler der Wormatia verwundert die Augen. Novacic hatte ebenfalls per Freistoß aus spitzem Winkel für die Entscheidung gesorgt. Ein vermeidbarer Treffer, dem erneut Biran nach einem Gebhardt-Foul im Strafraum in der 83. Minute Treffer Nummer vier für Trier folgen ließ. Dennoch konnte sich Wormatia erhobenen Hauptes von den Fans im Gästeblock, die über 90 Minuten lautstark ihre Elf unterstützt hatten, aus dem Moselstadion verabschieden. Ein Unentschieden hätte der scheinbar intakten Moral der Schwartz-Elf sicher gut getan, denn im Hinblick auf den kommenden Freitag hat Wormatia mit der Eintracht aus Kreuznach eine schwere Nuss zu knacken. Obwohl der Rivale von der Nahe noch mehr hinter den Erwartungen der Fans zurückliegt und mit nur vier Zählern auf dem 16. Platz rangiert, wird Eintracht-Coach Bernd Halter sein Glück in der kontrollierten Defensive suchen. Wohl wissend, dass seine Mannschaft gegen eine vor heimischer Kulisse verunsicherte Wormatia nur eine Chance nutzen muss, um die Gastgeber in arge Bedrängnis zu bringen. Mit einer ähnlichen homogenen Leistung wie in Trier muss Wormatia allerdings gegen die Nahestädter nicht Bange sein. Ein Dreier ist Pflicht, sonst steht Wormatia vor einem heißen Herbst. Mit Unterstützung der Fans sollte der Anschluss an das Mittelfeld gelingen. Anpfiff am Freitag im Wor-matia-Stadion ist um 19.30 Uhr. Wormatia spielte in folgender Aufstellung: Thorsten Müller, Thomas Süß, Matthias Lang, Niels Magin, Mario Cuc, Christian Müller, Sebastian Hartung (70. Sven Bopp), Steven Jones, Marcel Gebhardt, Sebastian Glasner, Matthias Gutzler (85. Kevin Gotel).