Nibelungen Kurier: Mit Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen spielstarken Gegner bezwungen

04.11.2006

Mit dem 3:1-Sieg gegen die Reserve des 1. FC Saarbrücken liegt der VfR Wormatia punktgleich hinter den Mainz 05-Amateuren auf dem 5. Tabellenplatz der Oberliga Südwest



Mit Fug und Recht durfte Wormatia-coach Alois Schwartz nach dem 3:1-Sieg seiner Schützlinge gegen die sehr spielstarke Reserve des Regionalligisten 1. FC Saarbrücken einen nicht unverdienten Sieg und eine geschlossenen Mannschaftsleistung konstatieren. Waren die Saarbrücker, besonders nach der Pause größtenteils spielbestimmend, so bissen sie sich die Zähne an der Wormser Defensive aus. Im Mittelfeld besitzen die Wormaten nicht gerade die größten Spielmacher. So glich man dieses Manko durch einen erhöhten Kampfgeist aus. Und wenn man in der Lage war, das Spielgerät gekonnt nach vorne zu bringen, dann wurde auch das FCS-Tor mehrfach in Gefahr gebracht. Wormatia spielte die besseren Torchancen heraus als Saarbrücken, die mit vier Spielern aus dem Regionalligakader aufliefen. Eine junge Mannschaft, der ihr Trainer trotz vorhandener spielerischer Klasse eiUnerfahrenheit und letztlich auch mangelndes Durchsetzungsvermögen gegen die bislang beste Defensivabteilung in der Oberliga Südwest bescheinigte. Wormatias Torhüter Sven Jenner musste nach genau 501 Minuten wieder den Ball aus seinem Netz fischen. Vorangegangen war ein Stellungsfehler von Thomas Süß, der den Saarbrücker Abdou Samb enteilen ließ. Auch Jenner konnte im Herausstürzen den 1:1-Ausgleich nicht mehr verhindern. Ein Spielstand eigentlich nach Plan, denn die Saarbrücker kamen mit der Vorgabe auf den Platz, mit dem Wind im Rücken den Druck auf das Wormatiator zu erhöhen. Doch die Wormatiaabwehr stand einmal mehr sehr sicher, so dass eigentlich nur Gefahr bei Standardsituationen drohte, die die Gäste meist sehr gefährlich vor das Wormatiator brachten. Glück hierbei, als der Saarbrücker Florian Weber in der 68. Minute einen Freistoß an die Querlatte setzte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Wormaten bereits wieder mit 2:1. Ein überflüssiges Handspiel des etwas überforderten Benjamin Angel kurz vor der Strafraumgrenze brachte Wormatiaauf die Siegerstraße. Nachdem Wormatias Freistoßspezialist Sven Gebhardt zwei Minuten zuvor gegen Sebastian Glasner ausgewechselt worden war, legte sich Christian Müller den Ball zum Vollstrecken zurecht und jagte das runde Spielgerät flach und knallhart in die vlinke untere Ecke des Saarbrücker Gehäuses. Das war zu dieser Zeit genau das richtige Signal für die Wormaten, um sich vom Druck der Gäste befreien zu können. Doch so richtig gelang dies erst in den letzten fünf Minuten, als Wormatiacoach Alois Schwartz für den einsatzhungrigen Christian Müller den jungen Kevin Gotel einwechselte. Gotel verstand es mit seiner Kopfballstärke bei langen Bällen aus der Abwehr heraus das Mittelfeld gekonnt zu überbrücken und eilte denn auch in der 87. Minute alleine auf den Saarbrücker Torhüter Enver Marina zu, legte sich aber den Ball etwas zu weit vor. Nur wenige Minuten später das gleiche Bild. Diesmal war es Matthias Gutzler, der am Saarbrücker Torhüter freistehend scheiterte. Doch drei Versuche hatte der Kandidat und dieser hieß Sebastian Glasner, der kurz vor Schluss zum viel umjubelten 3:1-Sieg einschieben konnte. „Die Wormatia hatte mehr Chancen als wir und deshalb auch verdient gewonnen“, so das Fazit des Saarbrücker Trainers Kaminski über ein Spiel, das zweifellos in den zweiten 45 Minuten weitaus mehr Höhepunkte bot als im ersten Durchgang. Hier waren es die Wormaten, die den Gästen aus Saar-brücken nur wenig Spielraum ließen. Aggressiv ging es in die Zweikämpfe und auch dem 1:0 näher waren. Dieses fiel denn auch in der 28. Minute, als nach einer zunächst abgewehrten Ecke der Ball etwas mehr in halbrechter Position Matthias Lang vor die Füße kam und dieser aus wenigen Metern genau in die rechte untere Ecke setzte. Leider, so Alois Schwartz, habe seine Mannschaft danach etwas den Druck aus dem Spiel genommen und nicht mehr so aggressiv gegen den Ball gestanden. Am Ende bleibt nur das Fazit zu ziehen, dass man mit viel Einsatz und den Big-Points zum rechten Augenblick, auch Partien wie gegen eine spielstarke Saarbrücker Mannschaft gewinnen kann. Die Mannen um Kapitän Sebastian Hartung scheint sich nun zusammen gefunden zu haben und lässt auf noch weitere gute Taten hoffen. Sie darf nur nicht überheblich werden. Heute um 15.30 Uhr bei der SG Betzdorf Der Sieg gegen Saarbrücken und damit auch Sprung auf den 5. Tabellenplatz bekommt eine weitere zusätzliche Bedeutung, wenn man auch heute beim Tabellenletzten in Betzdorf drei Zähler holen kann. Da gibt es auch keine Bonuspunkte, dass man seit sechs Spieltagen ungeschlagen ist. Diese positive Serie zu erhalten, wird man in Betzdorf mit der richtigen Einstellung erkämpfen müssen. Gegen Saarbücken spielten: Sven Jenner, Mario Cuc, Matthias Lang, Niels Magin, Steven Jones (71. Seydou Sy), Matthias Gutzler, Marcel Gebhardt (64. Sebastian Glasner), Christian Müller (85. Kevin Gotel), Sven Bopp, Thomas Süß, Sebastian Hartung. Fotos/Text: Klaus Diehl