Nibelungen Kurier: Obwohl mehr möglich war, erneut nur einen Punkt im Saarland

19.11.2002

Viel Aufregung schon in den letzten Stunden vor dem Spiel, das eigentlich im Saarbrücker Ludwigspark ausgetragen werden sollte. Doch um 11.00 Uhr wurde bekannt, dass die Stadt Saarbrücken diesen Rasenplatz gesperrt hatte und diese Partie ebenso kurzfristig auf den nicht gerade großen Kunstrasenplatz im Saarbrücker Vorort Brebach verlegt werden musste.
Aufregungen genug auch während des Verlaufs der neunzig regenreichen Spielminuten, mit einem nicht gerade als Happy End zu bezeichnenden Finale etwa zu Gunsten der Wormaten. Besonders auch in der 64. Minute, als die Saarbrücker ihren ersten ernstzunehmenden Angriff gleich zum 1:1-Ausgleich nutzen konnten. Morisaki war es, der einen unnötigen Ballverlust der Wormaten im Mittelfeld zu einem schnellen Konterangriff ausnutzte und dem ansonsten gut haltenden Wormatia 1b-Keeper Bernd Busch keine Abwehrchance ließ. Noch größere Aufregung nur drei Minuten später, als Arijan Berisha im Saarbrücker Strafraum durch ein allzu hohes Bein gefoult und auch verletzt wurde, und der bis dahin eigentlich gut leitende Schiedsrichter Schütz (Norken) „nur†auf indirekten Freistoß im Saarbrücker Strafraum entschied, Volker Berg legte den Ball Ralf Schmitt auf, dessen Schuss aber mit vereinten Saarbrücker Kräften von der Linie gekratzt wurde.

Nahezu im Gegenzug der nächste Nackenschlag, als sich Benjamin Sigmund nach einem Foulspiel zusätzlich eine üble Attacke gegen den von ihm gefoulten Saarbrücker Gegenspieler erlaubte und dafür zu Recht auch die rote Karte sah. Die nur sieben Minuten später folgende gelb-rote Karte für Björn Miehe war da schon eher diskussionswert. Wormatia-Coach Dirk Anders war denn auch entsprechend sauer. Einmal über den Schiedsrichter wegen des nicht gegebenen, nicht nur aus seiner Sicht klaren Foulelfmeters, sondern aber auch ganz besonders über die Unbeherrschbarkeit von Benjamin Sigmund, der bereits beim 0:3 in Völklingen die rote Karte sah und eine ursprüngliche Sperre von acht Spielen, in zweiter Instanz auf vier Spiele reduziert worden war. Aber auch sauer, weil der Schiedsrichter in der restlichen Spielzeit seine Linie zusehends verlor und im Zweifelsfall nur noch gegen die Wormaten pfiff. Aber auch nicht weniger frustriert, weil dies alles keine Rolle gespielt hätte, hätten die überlegen spielenden Wormaten nur einen Teil ihrer weiteren großen Tormöglichkeiten genutzt. „Wenn man bedenkt, dass wir alleine bei den bisher drei Spielen im Saarland gegen Völklingen, SC Halberg-Brebach und jetzt bei der Saarbrücker Reserve sieben Punkte in den Sand gesetzt haben, was absolut nicht hätte zu sein brauchen und wir dadurch mit fünf Punkten Vorsprung die Oberliga-Tabelle anführen könnten, so ärgert mich diesâ€, so ein auch zwei Tage später noch etwas gefrusteter Dirk Anders. Nun, was nicht ist kann ja noch werden, wenn in Zukunft die sich bietenden Torchancen einfach besser genutzt werden.

Vielleicht ist am kommenden Samstag bei der erneuten Reise an die Saar (FC Homburg) schon eine Besserung möglich. Dies wäre auch in Brebach möglich gewesen, wenn man mit mehr absoluter Konsequenz und Ãœbersicht vor dem Saarbrücker Gehäuse gehandelt hätte. In diesem Tor stand mit Vahid Spago, der letztes Jahr noch bei den Wormaten spielte, ein guter Schlussmann. Aber auch ehrlich zugab, dass die Wormaten die bessere Mannschaft waren und den Sieg auch verdient gehabt hätten. Doch all diese schönen Worte nutzen nichts, wenn man eben nicht effektiv genug vor des Gegners Tor auf Torejagd aus ist. Sicherlich war auch Pech dabei, dass Volker Berg (23.) einen Freistoß nur an die Latte des FCS-Tores setzte. Weitere Chancen bis zur Pause von Arijan Berisha, Ralf Schmitt und Volker Berg brachten jedenfalls nichts ein, wobei Letzterer am glänzend reagierenden Vahid Spago scheiterte. Alleine in der ersten Viertelstunde nach der Pause boten sich Ralf Schmitt und zweimal Arijan Berisha drei sehr gute Möglichkeiten, auf 2:0 und mehr zu erhöhen. Dass sich dies meistens rächt, mussten die Wormaten sodann in der 64. Minute erfahren, als Saarbrücken zum Ausgleich kam.

Mit nur noch neun Spielern auf dem Platz war man zwar in der Schlussviertelstunde auch meist dem 2:1 näher als etwa Saarbücken, die herzlich wenig boten und diesen Punkt eigentlich gar nicht verdienten. So auch die Auffassung von Wormatia-Coach Dirk Anders, der auch den verpassten Sieg nicht am Schiedsrichter festmachen wollte. „Der hätte pfeifen können, wie er wollte. Bei einigermaßen besserer Chancenauswertung hätten wir auch ohne ihn gewonnen, ja gewinnen müssenâ€. Doch die zwei Punkte waren weg, wie auch durch die beiden Platzverweise das taktische Vorhaben über den Haufen geworfen wurde, in diesem Zeitabschnitt mit Marcus Köhler einen frischen und torgefährlichen Stürmer noch auf den Platz schicken zu können. Ein Sonderlob gab es für Torhüter Bernd Busch, der noch dreimal auf die Probe gestellt, diese mit Bravour löste.
Wormatia spielte mit Bernd Busch im Tor, Steffen Kohl, Goran Ognjanovic, Benjamin Sigmund, Björn Miehe, Niels Magin, Steven Jones (90. Benjamin Heydel), Duro Bozanovic, Volker Berg, Ralf Schmitt (76. Oliver Schader), Arijan Berisha (70. Sascha Hutzelmann).