Darmstädter Echo: Noch hakt es in nahezu allem
22.01.2007Zweimal 90 Minuten im Aufbau-Programm – Testspieler können nicht überzeugen
Auch wenn Fußball-Testspiele nach Sommer- oder Winterpausen wenig Aussagekraft besitzen, verlieren will keiner. Daher sind ein 1:3 (1:2) gegen Südwest-Oberligist Wormatia Worms und ein 3:3 (0:2) gegen Landesligist Germania Ober-Roden keine Ergebnisse, die den Trainer des SV Darmstadt 98, Gerhard Kleppinger, freuen. Trotz des harten Aufbauprogramms seit einer Woche.
Gewiss, mangelhafte Resultate dürfen zu einer frühen Phase nicht überbewertet werden. Zumal bei drei Trainingseinheiten pro Tag die Frische zwangsläufig fehlt. Zumal bei unterschiedlichen Formationen die Abstimmung noch verbessert werden muss.
Zumal auf den SV 98 noch weitere Proben sowie das Trainingslager auf Mallorca (3. bis 10. Februar) zur Fein-Justierung auf die letzten 14 Saisonspiele warten. „Erst danach haben Testspiele Aussagekraft“, vermutet Darmstadts Sportmanager Tom Eilers.
Dass bis dahin noch jede Menge Arbeit auf die Darmstädter wartet, unterstrichen die ersten beiden Testspiele. Die kompakt auftrumpfenden Wormser – unter ihrem neuen Trainer Bernhard Trares ein ambitionierter Oberligist mit Perspektive Regionalliga – verdeutlichten, dass es beim SV 98 (noch) hakt.
Und die Testspieler Emmanuel Izuagha (einst SV Wehen) und Masih Saighani (Bonner SC) bewiesen, dass sie den Darmstädtern bei der Zielsetzung Klassenerhalt nicht weiterhelfen können.
Einer der allseits gesuchten Stoßstürmer stand auf der Wormser Seite: Sebastian Glasner (21), zuvor 1. FC Nürnberg, traf zweimal. In der laufenden Oberliga-Saison hat er in 16 Spielen allerdings nur vier Tore erzielt. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus.
Gegen Landesliga-Spitzenreiter Ober-Roden wusste sich die Darmstädter Besetzung erst in der zweiten Halbzeit zu steigern. Die Germania bestimmte lange Zeit das Geschehen. Dass Ober-Roden fünf Tage früher als der SV 98 mit dem Training begonnen hat, zeigte das Kombinationsspiel und die bessere Staffelung.
Erst als die Darmstädter nach der Pause zu größerer Ordnung im Offensivspiel fanden, wurden sie gefährlicher. Besonderes Engagement zeigte Kapitän Stefan Leitl – und unterstrich damit, dass das lukrative Angebot der Sportfreunde Siegen abgehakt scheint.
Noch lassen sich fehlende Erfolgserlebnisse unter der Rubrik „Aufbauprogramm“ einordnen. Doch irgendwann müssen sich Erfolgserlebnisse auch aus psychischen Gründen einstellen – der Klassenerhalt wird für die Darmstädter schwer genug werden.
SV 98 gegen Worms: Schmitt – Wiesner (46. Hasa), Izuagha, Mavraj (46. Popovic), Kaesberg (46. Endres) – Mann (46. Juskic), Hanke (77. Kröh), Mendez, Mahr (46. Leitl) – Beierle (75. do Vale), Saighani (64. Kienz).Tore: 1:0 Saighani (31.) 1:1 Bopp (36.) 1:2 Glasner (45.) 1:3 Glasner (51.). Zuschauer: 200.
SV 98: Staniczek – Wiesner, Popovic (70. Kröh), Hasa, Endres – Leitl, Juskic, Mann, Kienz (63. Hanke), Sebastiao – Beigang.
ganzer Artikel