Saarbrücker Zeitung: Eder: "Wir sind ein Verein, der korrekt bezahlt"

23.11.2002

Homburgs Vorsitzender mit sportlicher Situation zufrieden – "Intern muss sich was ändern"

Homburg. Fußball-Oberligist FC Homburg empfängt am Samstag zum Auftakt der Rückrunde den Tabellenzweiten Wormatia Worms (14.30 Uhr). "SZ"-Mitarbeiter Michael Kipp unterhielt sich mit Homburgs Vorsitzendem Herbert Eder über den Saisonverlauf und die angespannt finanzielle Situation des Vereins.

Frage: Sind Sie zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Herbert Eder: Aufgrund der Verletzungsmisere, die uns in der ganzen Vorrunde begleitet hat, sind wir hochzufrieden mit dem bisher Erreichten.

Frage: Vor der Saison hing das finanzielle Überleben des FCH am seidenen Faden. Erst nachdem die Spieler auf Großteile ihres Gehaltes verzichteten, konnte der FCH die Saison finanzieren. Sind die Kassen jetzt voller?

Eder: Nein. An unserer Misere hat sich im Grunde nichts geändert. Bei der hohen Arbeitslosigkeit und der hohen Anzahl von Insolvenzen bei mittelständischen Betrieben ist es schwer bis unmöglich, Sponsoren zu finden. Das geht vielen Vereinen in den unteren Klassen so. Da machen wir keine Ausnahme.

Frage: Wie will man in Homburg unter solchen Voraussetzungen die kommende Saison planen?

Eder: Wir müssen davon ausgehen, dass wir unser Budget aus dieser Saison im besten Falle gerade so halten können. Da ist es natürlich schwierig, zu planen.

Frage: Warum sollen die Spieler denn beim FC Homburg bleiben, wenn abzusehen ist, dass sie schon wieder auf Gehalt verzichten müssen?

Eder: Wir sind ein Verein, der korrekt bezahlt. Das heißt: Wir bezahlen Sozialversicherungsabgaben, Lohnsteuer und entrichten die fälligen Berufsgenossenschaftsbeiträge. Das scheint bei vielen anderen Vereinen nicht der Fall zu sein. Unsere Spieler sind an einem korrekten Abrechnungsmodus interessiert und tragen die Entscheidung unseres Vereins in voller Breite mit.

Frage: Auch in der kommenden Saison?

Eder: Wenn unser Trainer Gerd Warken bleiben wird, dann ist ein Großteil der Mannschaft unter den momentanen Bedingungen auch bereit, zu bleiben. Bisher haben wir allerdings noch keine Einzelgespräche geführt. Auch noch nicht mit dem Trainer.

Frage: Wo wird der FC 08 Homburg in zwei Jahren stehen?

Eder: Das ist eine Aussage, die ich zurzeit einfach nicht beantworten kann, da ich aufgrund so mancher Vorkommnisse nicht weiß, ob ich in zwei Jahren noch im Vorstand bin.

Frage: Haben Sie vor, von Ihrem Amt zurückzutreten?

Eder: Wenn sich die interne Struktur nicht ändert, dann ja.

Frage: Was muss sich denn ändern?

Eder: Dazu möchte ich jetzt noch nichts sagen. Das wird sich wohl im Verlauf der kommenden Woche klären.