Pfälzischer Merkur: Sauer auf Homburger Zuschauer
25.11.2002Gegen Wormatia Worms waren die ersten "Warken-raus-Rufe" im Waldstadion zu hören
– Von MARKUS HAGEN –
Oberliga Südwest FC Homburg – Wormatia Worms 1:3 (1:1). Gleich doppelt ärgerten sich FCH-Trainer Gerd Warken und seine Spieler am Samstagnachmittag. Vor 400 Zuschauern musste man sich gegen Wormatia Worms mit 1:3 (1:1) geschlagen geben. Dann kamen noch beleidigende Zurufe von den spärlich besetzen Rängen in Richtung der FCH Spieler.
Gerd Warken und seine Spieler waren mehr als frustiert. "Statt der Mannschaft von außen zu helfen, wird sie noch beleidigt". Es könne nicht sein, dass man von außen mit Namen Spieler auffordere, dass sie den "Platz verlassen sollen". Warken meinte, die Zuschauer sollten froh sein, dass es überhaupt noch Oberligafußball im Waldstadion gibt. Haben diese "Fans" denn schon vergessen, dass es nur durch die Bereitsschaft von Trainer und Spielern zu erheblichen Gehaltseinbußen möglich war, die Oberliga-Zugehörigkeit des FCH zu retten? Mittelfeldspieler Thorsten Schütte: "Was wollen die Fans den bezwecken, wenn sie ,Warken Raus' rufen?"
In einem guten Oberligaspiel hat Wormatia Worms die ersten 30 Minuten klar bestimmt. Einige Möglichkeiten wurden erspielt. So musste FCH-Keeper Georg Müller bei einem Schuss von Dyuro Bozanovic (8.) und bei einem Schuss von Ralf Schmitt aufpassen. Die erste FCH-Chance hatte Christian Mehle mit einem 25-Meter Freistoß (16.). 13 Minuten später verpasen freistehend die Homburger Thilo Jung und Alexander Stamm eine Hereingabe von Thomas Frei. Als der Wormser Niels Magin (35.) und Marco Jost im Strafraum zusammenprallen, sah Schiedsrichter Dirk Huster ein Foul. Jost: "Ich habe mich selbst schon etwas über diese Entscheidung gewundert. Den Foulelfmeter muss man nicht geben". Christian Mehle schoss den Elfmeter mit seinem elften Saisontreffer zum 1:0 in die Maschen. Warken: "Wir sind nicht in der Lage eine solche Führung zu halten". Aus keiner Chance kam Worms zum schmeichelhaften Ausgleich. Nach einem abgewehrten Eckball traf Steven Jones aus 25 Metern zum 1:1. Der Ball wurde unhaltbar für Müller von einem FCH-Spieler abgefälscht. Sekunden vor der Pause traf Alexander Stamm aus sechs Metern das Tor nicht! Marco Jost: "Nach dem dummen und unglücklichen Ausgleich hätte dies das 2:1 sein müssen". Gleiches meinte auch später Trainer Gerd Warken, der zur Pause Krzystof Nowaczek für Stamm brachte. "Es war schon fast fahrlässig, ihn zu bringen". Nowaczek hatte erst zwei Mal trainiert. So kam der FCH-Neuzugang, der sich vor der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, zu seinem ersten Einsatz. Aber im Angriff lief beim FC Homburg in der zweiten Halbzeit nicht viel zusammen. Worms profitierte von den Fehlern des Homburger Mittelfeldes und kam durch Ralf Schmitt (61.) und Arijan Bersiha (83.) zum 3:1-Sieg. "Das ist der Unterschied zwischen den Wormsern und uns. Sie machen aus unseren Fehlern die Tore", stellte Warken später fest. Zudem verwies er auf seinen dünnen Personalkader. "Wen sollte ich denn noch bringen? Ich hatte die Wahl zwischen Kopf-, Fußverletzten oder Grippekranken". Worms könne bei Ausfällen, einfach mit der Neuverpflichtung von Ralf Schmitt (Eintracht Frankfurt Amateure) nachlegen. Einen Punkt hätte der FC Homburg schon verdient gehabt. "Worms hat eiskalt seine Möglichkeiten genutzt, meinte Thomas Frei später. Freis Trotzreaktion: "Nun müssen wir am Samstag in Idar-Oberstein gewinnen". Ob der FCH dann aber seine wenigen Torchancen besser nutzen und auch in der Abwehr stabiler stehen kann?
FC Homburg: Georg Müller – Frank Geib, Peter Seufert (78. Steffen Koch), Rouven Weber, Thorsten Schütte, Marco Jost, Thomas Frei, Alexander Conde, Christian Mehle, Alexander Stamm (46. Krzystof Nowaczek), Thilo Jung.