Nibelungen Kurier: Herr Anders, was zeichnet eine erfolgreiche Mannschaft aus?

30.11.2002
Trainer und Mannschaft wollen heute nach Spielschluss, bei Wunderkerzen


„Wieviel Zeit und Platz haben wir?“, so Wormatiacoach Dirk Anders auf die Frage unserer NK-Sportredaktion, was eine erfolgreiche Mannschaft alles an positiven Attributen haben muss. So wie der VfR Wormatia vor dem letzten Heimspiel am heutigen Samstag gegen den VfL Hamm, das nach erklärtem Willen aller Beteiligten auch mit einem Sieg beendet werden soll. „Doch muss hierzu auch der Gegner mitspielen, der sieht man auf das Torverhältnis von 22:22 Treffern aus bisher 18 Spielen, wohl eher der Kategorie mit defensiver Marschroute zuzuordnen ist“, so Dirk Anders. „Die werden sich vermutlich hinten rein stellen, versuchen solange wie möglich ein Gegentor zu verhindern, um sodann mit Konterangriffen zuzuschlagen“, so die weitere Befürchtung von Dirk Anders gegenüber dem heutigen Gast. Doch zurück zu unserer Frage, wobei Dirk Anders als erste wichtige Voraussetzung ansieht, dass die Mannschaft fit ist. Nach nunmehr 19 Spielen und in den letzten Wochen unzulänglichen Trainingsverhältnissen, sind auch bei den Wormaten gewisse Abnutzungserscheinungen sichtlich. So klagen Giuliano Arcangioli, der wahrscheinlich in diesem Jahr ebenso nicht mehr einsetzbar sein wird, wie Torhüter Holger Strack, dessen Oberschenkelverletzung sich mittlerweile als satter Muskelfaserriss herausgegestellt hat, ebenso über Leistenbeschwerden wie Steffen Kohl und Duro Bozanovic.

Doch zeichnet die Wormaten im bisherigen Saisonverlauf noch viele weitere positive Akzente aus, die für die bisherige Erfolsgserie von zuletzt neun Spielen ohne Niederlage und damit die flbernahme der alleinigen Tabelenführung zum Inhalt hat. Da wäre weiter zu nennen das richtige Spielsystem, mit dem sich die Mannschaft auch wohl fühlt, identifiziert und auch die Kompetenz des Trainers anerkannt wird. Weiter muss die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen stimmen, Jeder für Jeden – geistig und körperlich in der Lage sein -situationsbedingt einzuspringen und das Richtige für die Mannschaft zu tun. Ja, dass die Mannschaft in jeglicher Hinsicht als eine Einheit präsentiert, sowohl auf wie auch auf dem Platz. „Denn wir leben nicht von einzelnen Spielergrößen, sieht man vielleicht einmal von Ralf Schmitt ob seiner besonderen Torgefährlichkeit ab, der sich aber auch voll in den Dienst der Mannschaft stellt, sondern wir leben und sind auch deshalb nur erfolgreich, weil alle Spieler, die zum Kader gehören erkannt haben und auch praktizieren, dass ein Fußballspiel zuvorderst ein Mannschaftsspiel ist. Die Mannschaft eben nur so gut und erfolgreich spielen kann, wie das schwächste Glied in der Kette. Besonders deutlich auch an der Torhüterbesetzung. Denn der 39 Jahre alte 1b-Keeper, der seit dem 3:1-Sieg gegen den FSV Salmrohr zwischen den Pfosten stehen muss, hat noch kein Spiel verloren.

Zuvorderst weil ihm seine Vorderleute mit zusätzlichem großen Einsatz alles versuchen, seine Arbeit so leicht wie möglich zu machen. Bernd Busch revanchierte sich dafür bisher bestens, dass alle Schüsse die seither auf sein Tor, kamen, ebenfalls meist unschädlich machte. Das ist ebenso großer Kampf – wie auch Manschaftsgeist. Das wird auch deutlich, in welcher Art und Weise die Spieler alle Widrigkeiten der alls andere als positivenTrainingsmöglichkeiten derzeit weg stecken“, so Dirk Andersweiter. Nicht zuletzt aber auch das deutlich verbesserte Umfeld rund und die Mannschaft und den Verein. Deshalb ist Dirk Anders auch optimistisch, dass seine Schützlingebeim heutigen letzten Heimspiel des Jahres 2002 gegen den VfL Hamm noch einmal voll zur Sache gehen. Ein frühes Tor dürfte hierbei das Vorhaben sicherlich erleichtern, einen weiteren Sieg landen zu können. Doch wie gesagt, da muss auch der Gegner mitspielen. Da dürfen die Zuschauer auch nicht ungeduldig werden. Denn eine weitere Sträke der Wormatiaelf in dieser Saison ist das ruhige Weiterspielen, das Bemühen nicht mit unnötiger Hektik, sondern mit guten spielerischen Mitteln auch gegenden VfL Hamm zu Erfolg kommen zu können. Die Mannschaft dürfte durch möglichst viele Zuschauer sicherlich noch motivierter sein. Wunderkerzen, deren Verkauf der neuen Flutlichtanlage auf den Hartplätzen zugute kommen wird ein farbenprächtiges Nico-Akku-Feuerwerk, sollen einen nach Möglichkeit siegreichen letzten Heimspieltag in der Oberliga Südwest für das Jahr 2002, ob so oder so fröhlich beenden. Denn was die Mannschaft in den bisherigen 19 Spielen positiv geleistet hat, hätte am 31. Juli diesen Jahres zum Rundenauftakt gegen den FC Homburg wohl Keiner erwartet. Da hätte es die Mannschaft auch verdient, als Oberliga-Spitzenreiter in die Winterpause zu gehen. Ein Sieg heute über den VfL Hamm, würde dieses Ziel ein erhebliches Stück näher bringen.