Die Rheinpfalz: Wormatia unter Druck

02.07.2007 WORMS. 100. Geburtstag, DFB-Pokal-Teilnahme und vor allem das Hoffen auf die Regionalliga-Qualifikation: Wormatia Worms startet in eine in jeder Hinsicht besondere Oberliga-Runde. In der vorigen war Worms Dritter – damit wären die Rheinhessen heuer schon am Ziel (fast) aller Wünsche.

Pokalsieger, bestes Heimteam und letzter Jäger von Oggersheim: Wormatia schraubte die Erwartungen hoch. Konnte die Elf 2006 noch nach desillusionierendem Debüt eine unerwartete Erfolgsstory starten (mit 16 Heimsiegen in Folge), so herrscht nun Druck pur – zu brutal wäre nach all der Euphorie die Enttäuschung, ausgerechnet zum 100. im fünftklassigen Nirvana zu verschwinden. Egal, dass anderen Traditionsklubs Ahnliches droht und die meisten mehr Geld ausgeben dürften – Wormatia will trotz wirtschaftlicher Grenzen wieder die Tugend des Teamgeists ausspielen. „Wir setzen auf einen kompakten Kader. Das bringt weniger Unzufriedene", hofft Trainer Bernhard Trares, der die Leistungsunterschiede nur auf „plus/minus 20 Prozent" schätzt. Das 20-Mann-Team bedeutet aber auch: Schwer verletzen darf sich kaum einer, schon gar nicht in der (Innen-)Verteidigung, dem Prunkstück der Truppe – sonst droht ein Dominoeffekt. Vor allem Lang und Magin, der prompt beim Aufgalopp fehlte, garantierten, von Süß (rechts) und Cuc kongenial flankiert, dass man acht Monate lang nur zweimal in Rückstand geriet. Als es doch passierte, geriet das Team gleich völlig aus dem Tritt.

Zur Abhilfe als erfahrene Korsettstange kam nur der Mainzer Dennis Probst, der von der „Sechs" aus auch die teils arg uninspirierte Spieleröffnung stärken soll. Die bisherige Stammelf bleibt – von Rohdiamant Adam Bouzid (TSG Hoffenheim II) und Stürmer Sebastian Glasner (Darmstadt 98) abgesehen – weitgehend zusammen und wurde vor allem um entwicklungsfähige Nachwuchskräfte ergänzt. (csc)