Wormser Zeitung: Doppel-Feuerwerk krönt das Heimfinale

02.12.2002
Dank des überragenden Keepers Busch feiert Wormatia gegen Hamm den höchsten Saisonsieg

Vom 02.12.2002

Doppel-Feuerwerk zum Heimfinale 2002: In der letzten Oberliga-Partie dieses Jahres vor eigenem Anhang fegte der VfR Wormatia zunächst den VfL Hamm mit 5:0 (2:0) vom Platz. Anschließend feierten die 1500 Besucher das so überaus erfolgreiche Team von Dirk Anders mit Standing Ovations, Jubelgesängen, Wunderkerzen und einem von Wormatias Werbepartner Nico gesponserten Höhenfeuerwerk, das im abgedunkelten Stadion einen farbenprächtigen Schlusspunkt hinter die seit vielen Jahren erfolgreichste Vorrunde setzte.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

„Wir haben zwar unseren höchsten Sieg errungen aber sicher nicht unser bestes Spiel geboten“, ließ sich Dirk Anders von der allgemeinen Euphorie nicht anstecken, sondern analysierte ganz nüchtern: „Wir haben viel zu viele Möglichkeiten für den Gegner zugelassen.“ Tatsächlich war es allein dem hervoragenden Torhüter Bernd Busch zu verdanken, das am Ende hinten die „0“ stand. Mit mehreren Glanzparaden und tollen Reaktionen avancierte der fast 39-jährige Keeper – auch wenn das bei einem 5:0 fast paradox klingt – zum besten Wormser Spieler.

„Der Wormatia-Torwart hat überragend gehalten“, lobte auch Gäste-Coach Günther Borr den Ib-Schlussmann, der durch die Ausfälle von Holger Strack und Tristan Serr zur Nummer eins aufstieg, über den grünen Klee, während er mit seinem eigenen Keeper hart ins Gericht ging: „Der Mockenhaupt hat einen rabenschwarzen Tag erwischt.“ Diese Kritik von Borr ist allerdings schwer nachvollziehbar. Im Grunde waren alle fünf Wormser Tore sehr gut herausgespielt und von Mockenhaupt kaum zu verhindern. Denn die Chancenverwertung war zweifellos Wormatias großes Plus, während der Gegner seine Möglichkeiten teilweise fahrlässig vergab.

Dieser Unterschied wurde bereits in der Anfangsphase deutlich. Nach exakt 105 Sekunden nutzte Wormatia die erste Chance sofort zur Führung: Ralf Schmitt köpfte nach einer Rechtsflanke an den Pfosten und die zurückspringende Kugel wuchtete Volker Berg aus spitzem Winkel unter die Querstange. Zwei Minuten später stand Caglayan auf der Gegenseite völlig frei, brachte den Ball aber selbst mit zwei Versuchen nicht am toll reagierenden Bernd Busch vorbei. Dafür schlugÂs gegenüber schon kurz darauf zum zweiten Mal ein: Nach einer Flanke von links traf Duro Bozanovic fast von der gleichen Stelle wie zuvor Berg zum 2:0 (10.). Und auch vor Buschs Gehäuse gabÂs eine Wiederholung: Diesmal tauchte Fellmann mutterseelenallein vor Wormatias Torwart auf, aber auch er scheiterte kläglich (23.). Schließlich kam Busch auch an Spornhauers Kopfball noch mit den Fingerspitzen ran und Björn Miehe wehrte den Nachschuss auf der Linie ab (39.).

Kurz vor der Pause revanchierte sich Hamms Zlateff nach einem Foul an ihm mit einem Faustschlag gegen Steven Jones und sah dafür völlig zu Recht „Rot“. Trotz dieser Dezimierung steckten die Gäste auch nach dem 3:0 durch Ralf Schmitt, der eine hohe Linksflanke von Arijan Berisha aus kurzer Distanz einköpfte, keineswegs auf, sondern spielten weiter mutig nach vorne. Wormatia verlegte sich nun auf Konter und hatte damit auch noch zweimal Erfolg: Zunächst staubte Duro Bozanovic zum 4:0 (80.) ab, als Mockenhaupt einen platzierten Flachschuss Berishas nur abfälschen konnte, und schließlich setzte der eingewechselte Marcus Köhler nach herrlicher Direktweitergabe von Schmitt den Schlusspunkt. „Eigentlich haben wir viel zu hoch gewonnen. Das Ergebnis täuscht und überdeckt auch einiges“, bemängelte Trainer Dirk Anders das für seinen Geschmack zu geringe Engagement seiner Truppe: „Wir hätten viel mehr tun können. Aber selbst in Ãœberzahl ist es uns nicht gelungen, den Gegner richtig unter Druck zu setzen und in seiner Hälfte festzunageln.“ Was den Coach zu dem Fazit veranlasste: „Wir sind noch steigerungsfähig.“