Nibelungen Kurier | \"Joker\" Oliver Schmitt wurde zum Matchwinner

26.08.2007

Schwer erkämpfter 2:1-Sieg für den Oberligisten  VfR Wormatia gegen den FC Homburg/Am Dienstag folgt das Nachholspiel um 19 Uhr im Wormatia-Stadion gegen den 1.FC Kaiserslautern II

Von unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl

Erster Heimsieg, glücklich oder  verdient, für Wormatias Trainer Bernhard Trares war dies am Ende schlichtweg egal. Zwar nicht nach dem Motto „Hauptsache gewonnen“, dazu agierten seine Schützlinge über eine Stunde lang nicht gerade überzeugend und besonders vor der Pause auch nicht das, was man sich eigentlich vorgenommen hatte. Gegen die vor der Pause defensiv orientierten Homburger, die nur wenig Absichten  in dieser Phase hatten, zu einem guten Spiel ihren Teil beizusteuern, besaßen die Wormaten  optisch mehr vom Spiel und Bernhard Trares hatte denn auch im nachhinein in dieser Phase mehr erwartet, Doch durch zu viele Stockfehler im Ab-  und Passspiel , konnten die Mannen um Kapitän Marcel Gebhardt bis zur Pause kaum Nutzen daraus ziehen. Eine gute Note in der Offensivabteilung konnte sich da nur Alexander Nazarov verdienen, wenn er zum einen endlich einmal gut angespielt wurde oder er sich durch seine Schnelligkeit und Zweikampfstärker den Ball eroberte. So hätte eigentlich nach 20 Minuten das 1:0 für die Wormaten fallen müssen, als Alexander Nazarov mit einem sehr guten Pass Marcel Gebhardt im Homburger Strafraum frei spielte. Doch der Wormatiakapitän kam leider nicht zum optimalen Abschluss. Nur fünf Minuten später war es erneut Nazarov, doch Passempfänger Matthias Gutzler stand knapp im Abseits.  Nach der dritten guten Aktion von Nazarov fünf Minuten vor der Pause, wurde der Schuss von Matthias Gutzler zur Ecke abgeblockt.
Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen hegten die 1150 Zuschauer in der Pause nicht besonders große Hoffnungen auf eine Besserung des Spiels, sollten aber für die zweiten 45 Minuten ein schnelles und letztlich auch noch gutes Oberligaspiel erleben. Besonders Homburg kam tatenfroh aus der Pause auf das Spielfeld zurück, nachdem  ihr Trainer  Gerd Warken: „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und uns eigentlich auch mehr vorgenommen“, in der Pause wohl klare Worte gesprochen haben dürfte. Es dauerte denn auch nur fünf Minuten, ehe Homburg die schlecht aussehende Wormatia-Defensive  ausgespielt hatte und Michael Petri dem sehr guten Wormatia-Torhüter Thorsten Müller keinerlei Abwehrchance ließ. Im Gegenzug fast der Ausgleich als Marcel Gebhardt nach Kopfballvorlage von Mathias Gutzler frei an den Ball kam, sein Heber über den Gästetorhüter Torsten Hodel hinweg, vom Homburger  Jeremy Groß noch vor der Linie entschärft werden konnte. Diese gute Szene konnte das Wormatiaspiel aber noch nicht wieder in gekonnte Bahnen lenken und Riesenglück, als der Homburger Michael Berndt frei vor dem Wormatiator, das runde Spielgerät über das Tor jagte.
Dies war für Bernhard Trares wohl zu viel des Bösen und sah sich zum handeln gezwungen. Als erstes mussten Steven Jones und Marcel Gebhardt ihre Plätze an Mario Cuc und Oliver Schmitt abgeben. Mario Cuc übernahm die linke Außenposition von Benjamin Kessel,  der in die Innenverteidigung wechselte und Dennis Probst in das Mittelfeld ging. Mit  diesen,  die Offensive stärkenden Auswechslungen,  sollte der Wormatiacoach letztlich auch ein glückliches Händchen haben.  Ebenso mit der Auswechslung von  Sven Bopp in der 77. Minute, für den der junge Johannes Pfeffer in das Spiel kam. Nun gaben die Wormaten mächtig Gas und die eingewechselten Wormatia-Akteure sollten für den Ausgang des Spiels in positiver Hinsicht sorgen.
Besonders Oliver Schmitt, der in der 70. Minute nach einer Kopfballverlängerung von Matthias Gutzler frei stand und aus 11 Merten dem Homburger Schlussmann keinerlei Abwehrchance ließ. Kurz davor hatte Christian Bolm noch knapp über das Gästetor gezielt. Doch nur drei Minuten später  stockte den Wormatiafans der Atem, als der  gekonnt frei gespielte und ehemalige Jugend-Nationalspieler Michael Berndt  am glänzend reagierenden Thorsten Müller im Wormatiatore scheiterte. Nun war es ein  offener Schlagabtausch und man musste sich schon ein bisschen wundern, woher die Akteure angesichts der hochsommerlichen Temperaturen die Kraft hernahmen. Erst eine Minute auf dem Platz zeigte Johannes Pfeffer, der Jüngste im Wormatiakader, sein Talent und auch die nötige Übersicht und bediente mit einem Diagonalpass von der halbrechten über die Homburger Abwehr zu dem auf der linken Seite lauernden Oliver Schmitt, der den Ball direkt volley nahm und mit seinem rechten Fuß knallhart und unhaltbar flach in das langte Eck traf. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ und auch in der Vergangenheit nur selten im Wormatiastadion gesehen.
Als der nicht immer überzeugende Schiedsrichter Aslan Basibüyük (Bad Ems) dem besten Wormaten Alexander Nazarov in der 82.Minute einen Foulelfmeter versagte und stattdessen unverständlicherweise auf Freistoß  für Homburg entschied, blieb es weiterhin spannend, wobei Christian Bolm und Matthias Gutzler durchaus noch hätten das 3:1 machen können. Letztlich sicherlich ein etwas glücklicher Sieg, wobei Trainer Gerd Warken nach der Pause seine Schützlinge zwar als die bessere Mannschaft sah.
letztlich aber den Wormaten zugestand,  eben den entscheidenden Tick cleverer gewesen zu sein.
Wormatiacoach Bernhard Trares hatte nicht nur mit seinen Aus- und Einwechslungen ein glückliches Händchen hatte, sondern durfte auch konstatieren, dass auch die Spieler, die gegen Homburg zunächst noch auf der Bank saßen, jederzeit bedenkenlos  zum Einsatz kommen können. Über die einmal mehr gezeigte tolle Moral der Wormaten braucht man schon  garnicht mehr zu schreiben.
Es spielten: Thorsten Müller (Tor), Matthias Lang, Dennis Probst, Alexander Nazarov, Steven Jones (62.
Mario Cuc), Mathias Gutzler, Marcel Gebhardt (62. Oliver Schmitt), Christian Bolm, Sven Bopp (77. Johannes Pfeffer), Thomas Süß.

BU4sp.

Oliver Schmitt (l. kam, sah und siegte und wurde nach seiner Einwechslung in der 62.Minute mit zwei sehenswerten Toren zum Matchwinner und wurde von den Wormatia-Fans nach dem Schlusspfiff auch gebührend gefeuert. Foto: Klaus Diehl

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