Nibelungen Kurier: Überlegenheit leichtfertig verspielt
02.09.2007
Wormatia kassiert gegen neun Mann unnötige 1:0-Niederlage
in Trier / Platz 4 verteidigen
Eine guten Start erwischten die Gäste aus Worms vor 2.200
Zuschauern in Trier. In den ersten 25 Minuten erarbeiteten sich die
Wormaten eine Reihe guter Möglichkeiten und setzten die
Hausherren mächtig unter Druck. Eine Serie von Eckbällen
blieb jedoch ungenutzt. Schäfer und Bradasch setzten mit einem
Distanzschuss einen der wenigen Akzente der Trierer und prüfte
VfR-Torwart Thorsten Müller. Die rund 200 mitgereisten
Anhänger hatten allen Grund mit Optimismus der zweiten
Spielhälfte entgegenzublicken. Ausgerechnet von einem
Ex-Wormser wurde der VfR dann kalt erwischt. Holm Hentschke stand
in der 49. Minute goldrichtig und konnte eine Abpraller von
Christan Müller, der nur das Aluminium traf, unbedrängt
zum Führungstreffer abstauben. Nach einem Platzverweis
für den Trierer Spieler Lars Schäfer keimte Hoffnung auf,
dass sich das Blatt wenden kann. Allerdings waren die
Bemühungen nach der Einwechslung von Mario Cuc für Dennis
Probst die Trierer Abwehr in Verlegenheit zu bringen nicht von
Erfolg gekrönt. Flanken von den Außen in Richtung
Strafraum fanden keine Abnehmer und brachten die clever
verteidigende SVE-Defensive ebenso wenig in Bedrängnis, wie
ein Flut von halbhohen Bällen, die planlos in Richtung
gegnerisches Tor geschlagen wurden. Nach Ablage von Marcel Gebhardt
versuchte Steven Jones sein Schussglück, verfehlte aber das
Gehäuse von Trier-Schlussmann Schneider. Neuverpflichtung
Sascha Ropic, kam für Christian Bolm, sollte dem ideenarmen
Wormser Angriffsspiel neue Impulse verleihen. Ein
vielversprechender Auftritt nach längerer Abstinenz im
VfR-Trikot. Als dann mit Allen Milak ein weiterer Trierer Akteur
wegen Meckerns und einem absichtlichen Handspiel des Feldes
verwiesen wurde, keimte Hoffnung auf, dass zumindest der Ausgleich
gelingt. Allerdings waren viele Versuche in den verbleibenden 18
Minuten überhastet und wenig durchdacht, weshalb der Trierer
Abwehrriegel wenig Mühe hatte, die Unterzahl zu kompensieren.
Matthias Gutzler scheiterte zudem wenige Meter vor dem Tor stehend
und schoss das Leder am Gehäuse vorbei. Kevin Gotel, der
für Thomas Süß in den Schlussminuten zum Einsatz
kam, hatte keine Gelegenheit mehr sich zu entfalten. Trier brachte
den Vorsprung über die Runden und feierte drei wichtige
Zähler gegen einen vermeintlichen Konkurrenten um den Platz an
der Sonne. Der aber ist für Wormatia in weite Ferne
gerückt. Nach der Niederlage an der Mosel belegt der VfR Platz
immer noch den avisierten vierten Tabellenrang. Die
Trares-Schützlinge müssen aber darauf bedacht sein, den
Anschluss an das Spitzentrio, angeführt von Mainz, Trier und
Saarbrücken, nicht zu verlieren. Selbst das kann nur gelingen,
wenn die Elf neben dem Quäntchen Glück effektivere
Methoden entwickelt, die letztlich zum Torerfolg führen.
Vielleicht platzt bereits am Freitag gegen die Amateure des FSV
Mainz 05 der Knoten? Eine Wiedergutmachung für den verkorksten
Backfischfest-Endspurt der Wormatia-Fans. Die hatten allen Grund
sich über die unnötige Niederlage zu ärgern. Trier
erwies sich nicht als unbezwingbarer Gegner sondern profitierte von
Unvermögen der Wormaten, die aus der zahlenmäßigen
Überlegenheit keinen Profit schlagen konnten.