Nibelungen Kurier: Der VfR Wormatia Worms wird sich für die Regionalliga bewerben

21.12.2002 Der Vorstand plant zweigleisig / Trainer Dirk Anders hat bereits für das Spieljahr 2003/2004 zugesagt / Ebenso schon sieben Spieler / Meisterschaft wird angestrebt


Wer am Jahresende an der Tabellenspitze einer Fußball-Oberliga steht, oder unter den folgenden Plätzen bis Rang sechs sportlich sein Dasein fristet, auf den wartet Post vom DFB. Denn bis zum 31. März müssen die Regularien, sprich Lizenzunterlagen, über die Bühne gehen, wer die Absicht hat als Meister einer Oberliga auch in die Regionalliga aufsteigen zu wollen. Siegfrid Fröhlich und Jochen Schneider vom Wormatiavorstand, machten denn auch bei einer Pressekonferenz seitens des Vorstandes in dieser Woche deutlich, dass sich der VfR Wormatia um die Lizenzerteilung für die Regionalliga Süd bemüht und bei einer Meisterschaft auch aufsteigen wird. Daran gäbe es nichts zu rütteln, wobei man unausgesprochen keinerlei negative und unnötige Diskussionen wohl aufkommen lassen will, als man im Meisterjahr 1985/86 – aus welchen Gründen auch immer – nicht zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur damaligen 2. Bundesliga als nächst höhere Spielklasse gemeldet hatte.

Denn dies ist Schnee von gestern, die Wormatia von heute soll auf jeden Fall langfristig bis zum Jahre 2008, wenn das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert wird, zumindest in der Regionalliga fest etabliert sein. Siegfried Fröhlich, als der verantwortliche Mann für Wormatias Finanzen: Wir werden auf jeden Fall die Lizenz für die Regionalliga Südwest für das Spieljahr 2003/2004 beantragen und streben auch gemeinsam mit Trainer Dirk Anders und der Mannschaft mit vollem Ernst die Meisterschaft an, um böswilligen Gerüchten gleich vorweg den Wind aus den Segeln zu nehmen. So verhandeln wir derzeit mit den Spielern in zweierlei Richtung – wir wollen nach Möglichkeit auch alle Spieler halten – in dem wir Verträge zur Vertragsverlängerung für das Spieljahr 2003/2004 einmal für die Regionalliga und zum anderen für die Oberliga zur Unterschrift vorlegen, wenn es wider Erwarten nicht sportlich klappen sollte. Alle Spieler, die bleiben wollen, müssen sich im Vorfeld bereit erklären, beide Verträge zu unterschreiben. Dies ist bisher mit sieben Spielenr bereits geschehen.“ Auch der Finanzplan steht, so Siegfried Fröhlich weiter, wobei man sich mit einen, möglichen Etat von 1,2 Millionen in unteren Regionalligagefilden bewegt. Was aber keineswegs ein sofortiger Abstiegsetat sein soll, so der für die Finanzen verantwortliche Siegfried Fröhlich weiter. Vielmehr müsse man auch in das Kalkül ziehen, dass man realistisch gesehen, diesen Etat auch in etwa wird aufbringen können, wenn es sportlich nicht gelingt, im ersten Jahr die Regionalliga zu erhalten, um auch die Mannschaft nach einem solch sicherlich möglichen Ernstfall zusammen halten zu können.

Denn diese hat das Potential auf längere Frist gesehen, den VFR Wormatia zu einem festen Bestandteil-zumindest in der Regionalliga-zu machen. Der für die Regionalliga 2003 eingeplante Etat von 1,2 Millioen Mark setzt sich aus drei gewichtigen Komponenten zusammen. Da wären einmal 450.000 Euro aus Fernsehgeldern, mit der Tendenz eher etwas mehr als weniger. Mit 400 bis 450 Tausend Euro rechnet man aus den anzustrebenden und auch realistischen Groß-Sponsorenpool um den Hauptsponsor EWR. Der Rest rekrutiert sich aus Bandenwerbung, VIP-Club, Mitgliedsbeiträgen und Zuschauereinnahmen. Zu Letzterem hat man einen realen Durchschnitt von 1500 Zuschauern zugrunde gelegt. Durch entsprechende sportliche Erfolge ist man auch durchaus optimistisch, gar einen höheren Etat ermöglichen zu können. Was neue Spieler betrifft, so kann und will man auf keinen Fall gestandene Regionalliagspieler mit nicht bezahlbaren Gehaltsvorstellungen verpflichten, sondern vielmehr gezielt die Mannschaft mit zwei bis drei Spielern ergänzen. Diese müssen aber einmal in den finanziellen Rahmen des Vereins und zum anderen in das intakte Mannschaftsumfeld passen. So hat man bereits jetzt schon zwei hoffnungsvolle Nachwuchsspieler ab dem 1. Januar fest an der Angel, an denen auch etliche Profivereine schon hinterher waren. Auch strebt man eine sportliche Kooperation mit einem Verein aus der näheren Umgebung an.

Doch so ein Lizenzantrag, dem Vernehmen nach werden nicht alle derzeitigen sechs ersten Vereine in der Oberliga Südwest einen solchen stellen, beinhaltet aber auch eine ganze Reihe anderer Probleme. Wie zum einen die beim DFB zu hinterlegende Bürgschaft in stattlicher Höhe. Ob dies seitens der Stadt Worms möglich sein wird, ist sicherlich derzeit schwer zu beantworten. Zum anderen laufen diesbezüglich auch Gespräche mit der Sparkasse Worms als Hausbank, die über den geplanten Etat für die zu beantragende Lizenzerteilung in der Regionalliga Südwest informiert ist. Größere Sorgen macht zum jetzigen Zeitpunkt das Regionalligabedingungen derzeit nicht erfüllende Wormatiastadion. Darüber wie man dies in den Griff bekommen will und was sich sonst hinsichtlich neuer Flutlichtanlagen auf den Hartplätzen, den angstrebten Rasenplatz für die Jugend, Marketing und Imageumfrageanalyse derzeit beim VfR Wormatia tut, werden wir in unserer nächsten Ausgabe berichten.