Nibelungen Kurier: Kleine Teufel waren eine Spur cleverer

07.03.2008 Wormatia kassiert in Kaiserslautern 1:0-Niederlage / Nur in der Schlussphase wars richtig spannend
Von unserem Redaktionsmitarbeiter Steffen Heumann –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Dass die Partie auf dem Betzenberg für die Trares-Truppe kein Spaziergang werden würde, stand außer Frage. Bis zur 25. Minute sahen die rund 800 Zuschauer, darunter etwa 450 Wormser, eine ausgeglichene Partie. Dann nutzte Marcel Correia die Gunst der Stunde und verwandelte einen Eckball, der vom Pfosten in den Strafraum zurückprallte zum letztlich nicht unverdienten Siegtreffer. Lediglich in den Schlussminuten agierten die Wormaten aggressiv und drängten auf den Ausgleich. Mit dem Erfolg gegen Wormatia untermauterte der FCK seinen Anspruch auf einen Qualifikationsplatz zur Regionalliga. Die alte Dame kann mit einem Dreier gegen Mechtersheim die Tabellenführung wieder zurückerobern.
Beide Abwehrreihen standen sattelfest und ließen den Offensivabteilungen beider Mannschaften kaum Spielraum. Die wenigen Möglichkeiten egalisierten beide Torhüter. Einmal reagierte Torsten Müller nach einem Henel-Schlenzer goldrichtig, dann vergab Aleks Nazarov nach einem Gebhardt-Zuspiel und Kevin Trapp parierte einen Gutzler-Schuss. Lichterloh brannte es im FCK-Strafraum nur nach einer Unsportlichkeit durch Nazarov, der den Lauterer Torwart anging. Das brachte Keeper Trapp auf die Palme, der Aleks Nazarov rüde zu Boden stieß. Die logische Konsequenz: Schiedsrichter Torsten Bauer zeigte dem Wormser Angreifer die gelbe Karte, Kevin Trapp flog vom Platz.
Aus dem Überzahlspiel konnten die Wormaten in den zweiten 45 Minuten keine Nutzen ziehen. Christian Bolm versuchte mit einem Heber sein Glück gegen den Ersatztorhüter Stefan Steigerwald.  Mit einem Doppelwechsel – Helmlinger und Wooten kamen für Nazarov und Gutzler ins Spiel – wollte Bernhard Trares für mehr Torgefährlichkeit sorgen. Sven Bopp war es letzlich, der den FCK-Keeper mit einem Schuss auf die Probe stellte. Bopp wurde im Anschluss mit gelb verwarnt und in der hektischen Schlussphase nach einem Foul in die Kabine geschickt. Die Einwechslung von Kevin Gotel für Steven Jones zeigte keine Wirkung. Nach einer Gebhardt-Ecke, die der keineswegs sichere Lautrer Torwart unterlief, schöpften die VfR-Fans Hoffnung. Die warteten nach einer Attacke im Strafraum an Manuel Helmlinger vergeblich auf einen Elfmeterpfiff. Von seinem eigenen Mitspieler wurde FCK-Keeper Steigerwald kurz vor dem Abpfiff in arge Bedrängnis gebracht. Eine als Bogenlampe getarnte Rückgabe konnte mit Mühe und Not zur Ecke abgewehrt werden. Der erhoffte Ausgleich fiel nicht mehr.
Eine dritte Halbzeit gab es auch. Zwischen der Polizei, den Ordnungskräften und Wormser Anhängern kam auf dem Parkplatz zu Reibereien in deren Folge auch der Schlagstock eingesetzt wurde. Kurioserweise fanden die Auseinandersetzung in Worms eine Fortsetzung. Die drei Fanbusse wurden von den Einsatzkräften aus Kaiserslautern bis zum Stadion in der Alzeyer Straße nach Worms eskortiert. Statt Personalien anzugeben wollten die Fans in den Feierabend gehen. Das wollte die Polizei verhindern, so dass es zu Tumulten kam und sogar zusätzliche Polizisten aus Alzey und Lampertheim angefordert wurden, da die Lage angeblich "zu eskalieren drohte”. Laut Augenzeugenberichten ein völlig überzogenes und unnötiges Vorgehen. "Provokationen sogenannter Fans wolle man damit keineswegs entschuldigen”, erklärte VfR-Vorstand Jan Donner. Dass Uniformierte nach einem Auswärtsspiel das Wormatia-Stadion stürmen sei allerdings sehr außergewöhnlich.