Die Rheinpfalz | Worms fast durch

25.05.2008

FUSSBALL: Durch 1:0-Sieg beim 1. FC Saarbrücken vor 8600 Zuschauern ist Regionalliga-Qualifikation ganz nah.
VON CHRISTIAN SCHREIDER

SAARBRÜCKEN. Husarenstück an der Saar:  Wormatia Worms musste gestern, einen Tag nach ihrem 100. Geburtstag, ganz dringend beim 1. FC Saarbrücken gewinnen - und siegte im Oberliga-Topspiel vor 8600 Zuschauern mit 1:0 (1:0). Nächsten Samstag reicht Worms ein Remis gegen die Sportfreunde Köllerbach, um Mainz 05 II und Eintracht Trier in die Fußball-Regionalliga zu folgen.

Das Tor des Tages köpfte der herausragende Innenverteidiger Johannes Pfeffer schon nach 122 Sekunden: Gebhardts Ecke kam vorher genau, Bolm hatte noch auf Seels Faust geköpft. „Wir waren gerade in der Anfangsphase sehr nervös, bei Standards gibt*s eigentlich klare Zuteilungen", kritisierte FCS-Coach Alfred Kaminski: „Ab da war klar, dass es schwer wird." Zwei Minuten später kratzte Dekoun einen Schuss von Bolm, der alleinigen  Wormatia-Spitze, von der Linie. Saarbrücken meldete sich erstmals nach neun Minuten, Jenner aber holte Dekouns Kopfball aus dem Winkel. Dann war eine halbe Stunde Ruhe - für Aufregung sorgte nur die Gehirnerschütterung des gut die Bälle haltenden Helmlingers -, ehe Stelletta im Strafraum übers die Kugel trat. Kurz vor dem Wechsel strich ein Schuss Gebhardts knapp über die Latte.

In Halbzeit zwei erhöhte Saarbrücken den Druck: Zahlreiche Strafraumszenen waren die Folge, doch außer der von Rasp, der ebenfalls über den Ball trat (63.), blieben echte Chancen aus. Die dickste auf Wormser Seite versiebte Gebhardt, der freistehend aus fünf Metern verzog (75.) - es sollte ohne Folgen bleiben. Auch die Schlussphase überstand  Wormatia unbeschadet, erarbeitete sich sogar 6:4 Ecken.

„Es war eine wahnsinnsschwere Aufgabe", atmete  Wormatia-Trainer Bernhard Trares deutlich hörbar auf. „Wir haben heute, besonders in der ersten Halbzeit, ein super Spiel gemacht, gefightet bis zur letzten Minute und den Saarbrückern wenig Platz gelassen." Sein Kollege Kaminski rang naturgemäß mit seiner Riesenenttäuschung: „Wir haben alles versucht, aber die Bälle, die in den letzten Wochen drin waren, gingen heute daneben."

Am Ende brannten im Ludwigspark die FCS-Fahnen und drohte der Mob die Stadiontore zu stürmen. Für den bis Mai 2006 noch in der Zweiten Bundesliga spielenden FCS wäre der nun wahrscheinliche fünfte Platz und damit der Sturz in die Fünftklassigkeit - nach dem völlig überraschenden Regionalliga-Abstieg mit positivem Torverhältnis im vergangenen Jahr - schon wieder ein bitteres Saisonende. Helfen können Saarbrücken am letzten Spieltag nur noch ein Sieg von Köllerbach in Worms oder von Schlusslicht Engers (gegen den FCK II) und ein eigener Dreier im Saarderby bei Rot-Weiß Hasborn.