Nibelungen Kurier: Auf Wormatia in den Fußball-Westen

10.07.2008

Klangvolle Namen warten als Gegner in der 1. Saison 2008/2009 in der neuen Regionalliga West

Von unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl


„Es ist nicht mehr zu ändern, wir müssen uns mit der Eingliederung in die Regionalliga Südwest abfinden und ab sofort versuchen, das Beste daraus zu machen“, so Wormatia-Vorsitzender Jürgen von Massow nach der Bekanntgabe am letzten Freitag über die Einteilung der drei neuen Regionalligen ab dem Spieljahr 2008/2009. Sicherlich kein besonderer Trost, dass diese Einteilung nicht überall bei den betroffenen Vereinen auf Gegenliebe stieß So reizvolle Derbys wie Wormatia gegen Darmstadt 98 oder Wormatia gegen den SV Waldhof, FSV Oggersheim gegen SV Waldhof, sind ebenso nicht möglich, wie Spiele von FSV Mainz 05 II gegen die zweiten Mannschaft des SV Wehen-Wiesbaden oder Eintracht Frankfurt, um nur einige Beispiele zu nennen.

DFB-Direktor Helmut Sandrock, verantwortlich für den neuen Regionalliga-Spielbetrieb, mag ja ein ehrsamer Mann sein, doch seinen Argumenten sind wohl mit dem Ergebnis der Einteilung der drei neuen Regionalligen nicht immer zuzustimmen Da fällt es nicht wenigen Vereinen schwer daran zu glauben, dass der DFB-Spielausschuss in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet und es geschafft hat, nahezu alle Wünsche der Vereine bei der Staffeleinteilung zu berücksichtigen. Weiter die Aussage, dass auch Gesichtspunkte, wie der Erhalt von Derbys, die Entfernungen zwischen den Spielorten innerhalb der drei Ligen und die nahezu gleiche Verteilung der zweiten Mannschaften der Lizenzvereine, in die Entscheidung mit eingeflossen seien. „Unter dem Strich ist es gelungen, drei ausgeglichene Staffeln zu bilden, die interessante und spannende Spiele in der neuen Regionalliga versprechen“.

Das Ergebnis hätte auch wohl bei einer Erdkunde-Arbeit einer vierten Klasse heraus kommen können.

Doch alle Kritiken nutzen nichts mehr, die Einteilung ist Fakt und nicht mehr veränderbar.


Besonders hart hat es den BV Cloppenburg vor den Toren von Bremen erwischt, von Worms aus gesehen knappe 500 Kilometer Anfahrtsstrecke, der zugunsten von Energie Cottbus II, in die West-Regionalliga eingegliedert wurde. Genau gesehen, kommt die gesamte Einteilung der drei neuen Regionalligen in erster Linie den zweiten Mannschaften der Lizenzvereine aus der ersten und zweiten Bundesliga zugute. Derweil die Spielorte des VfR Wormatia Worms wie Ludwigshafen-Oggersheim, Elversberg, Trier, Mainz und Kaiserslautern ja bekannt sind, Bei einem Blick auf die Landkarte ist zu ersehen, dass die Wormaten etwas über 400 Kilometer zu den Sportfreunden Lotte, in der Nähe von Osnabrück und zwischen geschätzten 350 bis 375 Kilometer zu ihren Gastgebern SC Verl, in der Nähe von Gütersloh und Preußen Münster reisen müssen. Nicht viel weniger auch zum 1. FC Kleve an der Grenze zu Holland. Ansonsten warten die zweiten Mannschaften des 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach und im Ruhr-Pott.-Ballungsgebiet Gelsenkirchen, Dortmund, Bochum, Essen, alles ab 200 km aufwärts hinsichtlich der Anfahrtsstrecken. Da werden Bernhard Trares und seine Schützlinge zu etlichen Spielen schon am Abend vorher anreisen müssen. Verleugnen sollte man aber nicht, dass mit den zweiten Mannschaften der Lizenzvereine sicherlich technisch guter Fußball zu erwarten ist.