Nibelungen Kurier: Wormatia startet bei den kleinen „RotenTeufel“
13.08.2008Am Freitag beginnt um 19 Uhr bei der 2. Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern ein neues Kapital Wormser Fußballgeschichte
Von unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl
Wormatia-Coach Bernhard Trares hält sich mit Prognosen, wer und wie die Favoriten für die Meisterschaft in der neuen Regionalliga-Saison 2008/2009 sind, sichtlich bedeckt. Wenn man aber seine Aussagen über die Spielstärke der einzelnen Mannschaften richtig interpretiert, zum einen die West-Regionalliga in sportlicher Hinsicht wohl als sportlich stärkste der drei neuen Regionalligen einordnet, auf der anderen Seite aber auch eine Zweiklassen-Gesellschaft sein könnte. Denn die acht Vereine der Zweitligisten aus der 1. und 2. Bundesliga arbeiten unter absoluten Profibedingungen. Ebenso wohl auch RW Essen, Preußen Münster und der SV Elversberg. Was seine Wormatia-Mannschaft betrifft, so muss sie zuvorderst versuchen, sich in dem illustren Kreis der 17 Mitkonkurrenten, sich zu profilieren. Nahezu alle Wormatiaspieler gehen weiter ihrer Arbeit oder ihrem Studium nach. Wo seine Mannschaft am Ende der Saison stehen wird, auch dazu hält sich der Wormatia-Coach bedeckt. Nur so viel ist ihm zu entlocken, dass seine Mannschaft zuvorderst den Klassenerhalt sehen muss und was sodann noch so weit wie möglich nach vorne in der Tabelle machbar ist, so die Vorgabe des Wormatia-Trainers, wird sich zeigen.
Wenn man einen Blick auf die Konkurrenten, wie die zweiten Mannschaften der Erstligisten VfL Bochum, Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04, sowie der Zweitligisten FSV Mainz 05 II und 1. FC Kaiserslautern II wirft, dann weiß man um die Schwere der Aufgabe der Wormaten. Doch sind damit noch nicht alle Favoriten genannt. Da gilt es an vorderster Stelle Rot-Weiß Essen, Preußen Münster, aber auch den einstigen Südwest-Oberligisten SV Elversberg zu nennen. Diese drei Mannschaften darf man wohl als die Kandidaten mit den höchsten Ambitionen für die Plätze Eins und Zwei nennen. Steht doch bei der zweiten Garnitor der Erst- und Zweitligisten, die Ausbildung und Heranführung talentierter oder auch verletzter Spieler im Vordergrund. Alles junge Mannshaften, da hier ein Großteil der eingesetzten Spieler nicht älter als 23 Jahre sein darf. Was aber auf der anderen Seite nicht heißen soll, dass diese Vereine keinerlei Interesse am 1. und 2. Platz haben.
Ein solches Team ist mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern zum Saisonauftakt am Freitag um 19 Uhr, es wird im Fritz-Walter-Stadion gespielt, Gastgeber der Wormaten. Eine Mannschaft mit wenig spektakulären Neuzugängen, dafür aber mit vielen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich Eine Mannschaft, die der Kragenweite der Wormaten entspricht. Dies zeigten auch die letzten Spiele gegen die jungen „RotenTeufel“, die allesamt sehr knapp ausgingen. Zweimal gewannen die Wormaten mit 1:0, so auch das SWFV-Pokalendspiel Mai letzten Jahres in Ludwigshafen und das Heimspiel in der Saison 2007/2008. Das Rückspiel ging mit dem gleichen Ergebnis verloren.
Daraus lässt sich schließen, dass die Begegnung am kommenden Freitag in ihrem Ausgang absolut offen anzusehen ist. Wer ist am besten vorbereitet? Wer kann sein Spiel dem Gegner aufdrängen? Wer hat das größere Selbstvertrauen? Wer hat den unbedingten Siegeswillen? Alles Fragen, die vor dem ersten Spieltag, dazu noch auf einer neuen Fußballbühne, sich aufdrängen.
Wer das letzte Vorbereitungsspiel mit der 1:5-Niederlage am letzten Freitag in Bürstadt gegen den Süd-Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg sah, der könnte eigentlich auf nicht viel Positives in Kaiserslautern für die Mannen um Wormatia-Kapitän Marcel Gebhardt hoffen. Da fehlte es fast allen eingesetzten Spielern zuvorderst sichtlich an Spritzigkeit.
Trainer Bernhard Trares: Mit der Niederlage kann ich leben nur die Höhe hat mir gegen einen sehr guten Gegner nicht gepasst, wiegelte ab. „Wir haben in der letzten Woche noch einmal am konditionellen Schliff hart gearbeitet, das steckte den Spielern bei schwülem Gewitter und Regen in den Knochen. Diese Woche gilt es an den spielerischen Dingen noch zu feilen“.
Wer nicht in Bürstadt war, der könnte davon ausgehen, dass die Wormaten chancenlos vor dem gegnerischen Tor waren. Dem war nicht so, da verfehlte Christian Bolm, der das 1:2 hatte erzielen können, kurz vor der Pause nur ganz knapp das mögliche 2:2.. Nach dem 1:3, nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel, vergaben Matthias Gutzler, Dennis Probst und Steven Jones weitere gute Tormöglichkeiten „Es war trotz aller Umstände, ein rechtzeitiger Schuss vor den Bug“, so sah dies auch Thomas Süß. Doch sollte deswegen nicht gleich das Selbstbewußtsein und die Geschlossenheit der Mannschaft darunter gelitten haben. Dazu besteht auch kein Anlass. Da gibt es ein altes Sprichwort:
„Wer Niederlagen nicht kennt, der kann auch um Siege nicht kämpfen“
Welche Mannschaft am Freitag in Kaiserslautern auflaufen wird, dazu sollte das Spiel in Aschaffenburg eigentlich ein Fingerzeig sein. Da ist die Frage, wer im Tor steht. Sven Jenner oder Thorsten Müller. Gesetzt sein dürften Thomas Süß, Matthias Lang, Fabian Liesenfeld, Manuel Helmlinger, Sven Bopp, Dennis Probst, Marcel Gebhardt, Mahir Sahin und Christian Bolm. Spielt Sandro Rösner von Beginn an in der Innenverteidigung oder ist Niels Magin schon wieder soweit, dass Trainer Bernhard Trares der Routine Vorzug gibt? Auch die übrigen in Bürstadt nach der Pause eingewechselten Spieler wie Johannes Pfeffer, Pascal Hertlein, Steven Jones, Alexander Nazarov, Matthias Gutzler und Andrew Wooten scharren mit den Hufen. Variationsmöglichkeiten bieten sich mehrere an, was aber wohl auch von einer defensiven (Steven Jones) oder mehr offensiven Taktik abhängt. Spieler wie Fabian Liesenfeld, Mahir Sahin und Manuel Helmlinger, dies gilt auch für Pascal Hertlein, sind auf verschiedenen Positionen einsetzbar. Lassen wir uns überraschen und tippen zumindest auf einen Punkt.