Nibelungen Kurier | Mit Kampf und Leidenschaft zum Derbysieg

26.10.2008

Wormatia feiert nach 4:0-Erfolg über Mainz ersten Dreier / Trotz Unterzahl Torejagd fortgesetzt

Nach dem Schlusspfiff durften Wormatias Spieler den ersten Sieg in der Regionalliga West feiern. Der Rivale aus Mainz 05 wurde mit 4:0 nach Hause geschickt. Foto: Steffen Heumann

Von unserem Redaktionsmitarbeiter Steffen Heumann
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Geschafft! Regionalligist Wormatia Worms feiert am 9. Spieltag den ersten Sieg. Drei wertvolle Zähler, die sich die Trares-Truppe aufgrund der großen Einsatzfreude und kämpferischen Dominanz mehr als verdient hat. Zwei Foulelfmeter ebneten dem Tabellenletzten in der ersten Halbzeit den Weg zum Erfolg. Fabian Liesenfeld verwandelte in der 22. Minute den ersten Strafstoß nach Foul an Christian Bolm zum Führungstreffer. In der 44. Minute legte Matthias Lang nach. Zuvor war Aleks Nazarov nach feinem Solo unsanft von den Beinen geholt worden. Mit dem Pausenpfiff mussten die Hausherren, die unter der Woche mentale Aufbauarbeit betrieben, einen Rückschlag verkraften. Dennis Probst sah den gelb-roten Karton und flog vom Platz. Trotz Unterzahl blieb der VfR vor rund 1.500 Zuschauern obenauf und erzielte in der 59. Minute durch Fabian Liesenfeld die Vorentscheidung. In der 76. Minute markierte Christian Bolm mit seinem ersten Saisontreffer den 4:0-Endstand. Fortuna war de Wormaten ebenfalls hold. Torwart Müller, der als Fels in der Brandung seinen Kasten sauber hielt, hätte leicht zur tragischen Figur werden können. Ein Abschlag traf den Gegner, der Abpraller daraus verfehlte beim Stand von 1:0 allerdings sein Ziel. Im zweiten Spielabschnitt geriet Müller beim Abpflücken eines Schusses in Rückenlage und musste den Ball fallen lassen. In letzten Moment wurde das Leder vom Abwehr-Kollektiv aus der Gefahrenzone bugsiert.

Vor dem Schicksalsspiel gegen den rheinhessischen Rivalen zog der Verein sämtliche Register. Der Zusammenhalt zwischen Verantwortlichen, Trainer und Mannschaft wurde beschworen. Beim Einlaufen der Mannschaften wurde den Kickern ein kräftigender Handschlag verabreicht. Sogar die alten Oberliga-Trikots, in denen viele Siege gefeiert wurden, kramte man als Glücksbringer heraus. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Auch der Appell der Fans auf Spruchbändern schien zu fruchten.

"Die Jungs waren von Anfang an präsent und haben um jeden Ball gekämpft”, war Wormatia-Trainer Bernhard Trares sichtlich erleichtert, dass der erste Sieg eingefahren werden konnte. Mannschaft und Umfeld hätten es in den letzten Tagen nicht einfach gehabt, freute sich Trares dass dem Erfolg eine geschlossene Teamleistung zu Grunde lag. Mit Kampf und Leidenschaft habe man auch nach dem Platzverweis von Dennis Probst gut verteidigt und Tore nachgelegt, lobte Bernhard Trares die Moral seiner Elf. "Uns hat heute der Biss gefehlt”, bemängelte 05-Trainer Peter Neustädter, dass seine Mannen viel zu passiv agiert hätten. Der Gegner habe die Einladungen zum Toreschießen angenommen und ein starkes Zweikampfverhalten gezeigt. "Nur so geht"s, wenn man unten rauskommen will”, betonte Neustädter abschließend.

Welcher Startelf Bernhard Trares beim Auftritt am Mittwoch in Kleve das Vertrauen schenken wird, ist noch offen. Ebenso ob die alten Trikots nochmal aufgetragen werden. Viel Spielraum bleibt dem sportlichen Leiter nicht. Dennis Probst fällt nach der gelb-roten Karte aus. Manuel Helmlinger und Mahir Sahin, müssen verletzungsbedingt weiter passen. Andrew Wooten könnte von Beginn an erneut zum Zuge kommen. Allerdings nicht über die gesamte Distanz. Im Spiel gegen Mainz verstärkte Sven Bopp für ihn an der zweiten Spielhälfte die Defensive und verlieh der Abwehr in Unterzahl mehr Stabilität. Georgios Karagiannis, der kurz vor Schluss für Bolm eingewechselt wurde, steht als eine der wenigen Alternativen für die Offensiv-Abteilung zur Verfügung. Dennoch dürften die "jungen Wilden” im VfR-Dress nicht ganz chancenlos anreisen. Getreu dem neuen Slogan "Wir alle - gemeinsam” sollte mit dem gleichen Kämpferherz wie im Rheinhessen-Derby der erste Auswärtssieg angepeilt werden.

Steffen Heumann

 

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