Nibelungen Kurier | Die Leistung stimmte...nur das Ergebnis nicht

20.09.2009

Der VfR Wormatia trotzte Rot-Weiß Essen beim 1:1 einen hoch verdienten Punkt/Fehlendes Glück  im Anschluss den möglichen  1. Heimsieg

Von Klaus Diehl. Na also hätte man fast nach dem Schlusspfiff sagen können. Sie können doch kämpfen, fighten, Druck machen und auch resolut in die Zweikämpfe gehen und den Gegner auch gewaltig unter Druck setzen, aber auch mit gefährlichen Einzelaktionen zeigen, dass sie mit den meisten Mannschaften in der Regionalliga West mithalten können. Das „fast“ steht leider für den „noch“ verpassten möglichen ersten Heimsieg, doch war diesbezüglich auch das nötige Glück  noch nicht ganz erarbeitet worden. Da fehlte in den vielen guten Ansätzen und Aktionen, besonders von den ballstarken Matteo Monetta  und Imad Kassem-Saad, in der einen oder anderen Szene das rechtzeitige Abspiel.  Der für den verletzten Christian Bolm von Beginn an spielende kurzfristige Neuzugang Zouhair Bouadoud, spielte  für seinen Einstand von Beginn an schon sehr vielversprechend, doch die Abstimmung von und mit den Mitspielern, konnte nach so kurzer Zeit des Kennenlernens  noch nicht in jeder Situation wie gewünscht ablaufen. Dies ist verständlich, weckt aber  vermehrt Hoffnungen, denn der junge Franzose ist ein guter Fußballer, sehr lauffreudig und auch torgefährlich. Nicht von ungefähr erzielte er in der 53.Minute  nach einer Ecke von Monetta per Kopf den Ausgleich zum1:1. Wenn die Mannen um Kapitän Matthias Lang  in den nächsten Spielen dort weiter machen, wie sie größtenteils gegen die Elf von der Essener Hafenstraße zu Werke gingen, da dürfte sich alsbald auch mehr Erfolg, sprich Siege und Punkte einstellen. „Es war in der Gesamtwertung jedenfalls schon einmal das bisher beste Heimspiel, das allemal drei Punkte wert gewesen wäre. Größter Spielverderber, neben dem letzten Quäntchen Glück im Abschluss, war Rot-Weiß Torhüter Andre Maczkowiak, der  sch mehrfach das Prädikat „Spitze“ verdiente .Besser kann  man mit solch einem Klassemann zwischen den Pfosten eine Mannschaft nicht vor einem Rückstand bewahren. Doch der Reihe nach.


Wie nach der Entlassung von Ex-Nationalspieler Thomas Strunz als Trainer bei den Rot-Weißen aus Essen acht Tage zuvor zu erwarten war, begannen die von den seitherigen Co-Trainern Uwe Erkenbrecher und Ralf Außem sehr aggressiv und  schnürten die Wormaten vorerst einmal in der eigenen Hälfte ein und gingen auch in der 11. Minute in Führung. Der ehemalige Bundesligaprofi Markus Kurth zog eine weite Flanke von rechts direkt auf den frei stehenden Rot-Weiß-Torjäger Sascha Mölders - wo war Sandro Rösner – der stoppte den Ball mit der Brust und in echter Torjägermanier landete der Ball aus etwa 11 Metern unhaltbar für Thorsten Müller im Wormatia-Tor. Da stimmte die Abstimmung in der Wormatia-Abwehr nicht und man musste  Schlimmes befürchten. Es sollte aber besser werden, denn es ging ein regelrechter  Ruck durch die Wormatia-Reihen, sich von den alles anderen als biederen Essener so ohne Weiteres in ihr Schicksal zu ergeben.
„Das war gut so, das war ein wichtiger  Schritt in die richtige Richtung, macht weiter so“, so das Fazit der Anerkennung durch die Wormatia-Anhänger und auch der objektiven Zuschauer. Ob sich Essen jetzt zu weit zurückzog, war die Meinung stets zu kritischer Beobachter. Objektiv gesehen kommt dieses Umkehren der Verhältnisse auf dem Spielfeld, eher dem agieren der Wormaten zugute. Bereits in der 13. Minute hätte der Ausgleich fallen können,  aber Bouadoud seinen Kopf nach einem gefährlichen Monetta-Freistoß nicht ganz unter den Ball brachte, der knapp am Gästetor vorbei in das Aus flog. Schrecksekunde noch einmal auf Wormatiaseite nach einer Viertelstunde, als ähnlich wie beim 0:1. eine weitere Kurth-Flanke auf dem Kopf von RWE-Torjäger Mölders landete ,der aber in die Arme von Thorsten Müller köpfte. Eine ganz wichtige Szene des Spiels, der die Aktivitäten  und damit auch das Übergewicht der Wormaten immer größer werden ließ. Leider verfehlte Sandro Rösner (19.) per Kopf ebenso das Gästetor, wie auch ein von Matthias Lang per Kopf verlängerter Freistoß von Monetta (38.) knapp vorbei zischte. Vorausgegangen war ein mit Galb bestraftes Foul des Essener Denny Herzig an Frank Schroer, der  sonst gute Aussichten gehabt hätte,  in eine Essener Lücke starten zu können, durch  den sehr guten Bundesliga-Refere Lutz Wagner. Wenige Minuten zuvor bekam Monetta zu spüren, dass es etwas auf sich hat mit dem Sprichwort: „Viele Hunde sind des Hasen Tod“, als er mit einem tollen Drippling einen Harken zu viel schlug, anstatt Bouadoud anzuspielen. Pech auf Wormatiaseite, als plötzlich , der auf der rechten Abwehrseite einmal mehr ein gutes Spiel machende Philipp Stiller (39.) auf dem Boden lag und auch nach einer längeren  Behandlungspause wegen einer Knieverletzung nicht mehr weiter spielen konnte. Einmal mehr bewies Wormatia-Coach Sascha Koch seinen Mut zum Offensivspiel und brachte statt eines Abwehrspielers den offensiveren Manuel Rasp in das Spiel, derweil Danjiel Gataric den Part  auf der rechten Abwehrseite übernahm, den er gut löste. Manuel Rasp ist für jede Abwehr ein Unruheherd ob seiner Schnelligkeit, Kampfkraft und auch Zweikampfbereitschaft. Er müsste nur öfter den Kopf nach oben nehmen um damit den Nebenmann besser sehen zu können. Doch dies ist abstellbar. Nicht aber abstellbar war der Druck der Wormaten nach Wiederanpfiff. Nun  rollte Angriff auf Angriff in Richtung Essener Tor. So verfehlte Mahir Sahin (48.)knapp und in der 53. Minute konnte der Essener Torhüter einen der vielen gefährlichen Monetta-Freistöße gerade noch über das Tor lenken konnte. Den daraus resultierenden Eckball servierte Monetta gefährlich vor das Rot-Weiß-Tor  und  Zouhair Bouadoud verlängerte per Kopf zum viel umjubelten 1:1-Ausgleich. Riesenglück für Essen nach knapp einer Stunde Spielzeit, als Artur Krettek – der im zweiten Durchgang auf der linken Abwehrseite nur noch den Vorwärtsgang eingelegt hatte und anzeigte welche Fähigkeiten er besitzt - Trainer Sascha Koch“ Der kann noch mehr“, flach und knallhart aus dem Hintergrund abzog, der Rot-Weiß-Keeper per Fußabwehr zunächst abwehren konnte und  Matthias Lang freistehend sich mit allem was er besitzt hinein warf, aber der Ball am Gäste-Torhüter abprallte.. Voraus gegangen war eine weitere gute Torchance durch Bouadoud, vom stark spielenden Imad Kassem-Saad glänzend in Szene gesetzt, dessen Schuss aber abgefälscht einen Meter am Essener Tor vorbei ging.
Ab der 65. Minute  musste Essen mit einem Spieler weniger auskommen, als der bereits mit Gelb bestrafte  Sergej Neubauer, den aussichtsreich enteilenden Imad Kassem-Saad zu Boden riss und die Ampelkarte, die logische konsequent nach sich zog,.

In Überzahl versuchten die Wormaten nicht mit Gewalt, sondern vermehrt und ruhig agierend. mehr mit spielerischen Mitteln den Weg zur endgültigen Erntscheidung zu finden. Doch in Unterzahl zeigte Essen seine ganze Erfahrung und auch die eingewechselten Ibrahim Aslan, Bouadoud (79.)  musste verletzt raus und Marcel Gebhardt (85.) für Sahin, konnten zu keinem weiteren Tor mehr beitragen. Matteo Monetta (88.) kam gegen den Gäste-Torhüter zu spät, auf der Gegenseite hatte Mölders, bei einem der wenigen Konter, auch das Siegtor für Essen auf dem Fuß, das aber letztlich Thorsten Müller  vereiteln konnte.
Sascha Koch: Meine Mannschaft hat einen hohen Aufwand betrieben und hätte einen Sieg verdient gehabt. Dem ist nicht mehr hinzuzufügen.


Es spielten: Thorsten Müller, Philipp Stiller (39.Manuel Rasp), Sandro Rösner, Matthias Lang,  Artur Krettek, Frank Schroer, Danjiel Gataric, Mahir Sahin (85. Marcel Gebhardt), Idam Kassem-Saad, Matteo Monetta, Zouhair Bouadoud (79. Ibrahim Aslan).