Nibelungen Kurier: Fürther Abwehrriegel nicht geknackt

02.04.2011

Bemühte Wormatia unterliegt cleveren Kleeblättern mit 0:1 / Ein Tor macht den Unterschied

VON STEFFEN HEUMANN

Wenn die Regionalliga-Mannschaft der Stunde im Wormatia-Stadion zu Gast ist, hoffen die Fans, dass sich die eigene Mannschaft gut aus der Affäre zieht. Zumindest diesen Wunsch erfüllte die Borchers-Truppe am Samstagmittag. Die Erwartung an einen Heimsieg waren der Sicht durch die Vereinsbrille geschuldet. Obwohl sich die alte Dame bemühte, das Fürther Abwehrbollwerk zu knacken, dürfte dem kundigen Beobachter bereits zu Beginn der Partie aufgefallen sein, dass der Tabellenzweite aus dem Frankenland mit allen Wassern gewaschen war. Blendet man die 4. Spielminute aus, hätten sich beide Teams durchaus mit einer Punkteteilung anfreunden können.

Jim-Patrick Müller war der Mann des Tages und Nutznießer im Wormatia-Strafraum, der das Leder zur überraschenden Führung kurz nach dem Anpfiff in die Maschen bugsierte, nachdem sich die VfR-Abwehr einen Moment der Unachtsamkeit geleistet hatte. 1.300 Zuschauer erlebten nun eine taktisch agierende Gästemannschaft, die unter allen Umständen alles tat " oder auch nur das Nötigste ", um auch in der 13. Partie in Serie nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Wormatia versuchte in den Folgeminuten mit einem kontrollierten Spielaufbau über die Außen die Schwachstellen bei den Gästen auszuloten. Fürth stand kompakt und bot den Wormaten nach einer Reihe an Ecken und Standardsituationen keine zwingenden Einschussmöglichkeiten.

Im Gegenteil. Nach einem Konter säbelte Fürths Offensivmann Stefan Vogler im VfR-Strafraum in aussichtsreicher Position über den Ball. Knapp entgingen die Hausherren dem frühen K.O. und setzten die Hoffnung auf die zweiten 45 Minuten. Fürths Trainer Frank Kramer schwor seine Mannen weiterhin auf eine kontrollierte Defensive ein. Vor dem Strafraum wurden die Wormser Angriffsbemühungen ausgebremst oder durch taktische Fouls beendet. In den wenigen Sturm- und Drangphasen der Wormaten profitierten die Kleeblätter von fragwürdigen Verletzungsunterbrechungen. Daran alleine kann man die Niederlage nicht festmachen. Nur mit einer gehörigen Portion Glück oder Zufall hätte Wormatia zum Ausgleich kommen können. Der Offensive fehlte es einfach an der nötigen Durchschlagskraft. In der 57. und 67. Minute versuchte Trainer Ronny Borchers mit zwei Auswechslungen für frischen Wind zu sorgen. Aber weder Martin Roeser (kam für Patrick Barnes) noch Martin Wagner, der für Kevin Wittke in die Partie kam, konnten Akzente setzen. Mario Cuc ersetzte in der Schlussminute noch Artur Krettek. Der Aufstiegskandidat wurde seiner Favoritenrolle gerecht, Wormatia muss gegen Mannschaften auf Augenhöhe weiter fleißig Punkte sammeln. Positive Nachricht am Rande: Wehen II ließ bei den Stuttgarter Kickers (0:3) ebenfalls Federn. Die 8-Punkte-Distanz zum Abstiegsplatz hat weiterhin Bestand.