Wormser Zeitung | Fehlstart in Franken: Wormatia Worms verliert gegen Nürnberg II 0:1

08.08.2010

 

Von Volker Schütz

Der VfR Wormatia ist mit einer Niederlage in die Saison gestartet. Bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg gab es für den neuen Süd-Regionalligisten am späten Sonntagabend ein 0:1 (0:0). „Mit etwas Glück hätten wir ein Unentschieden erreichen können“, konstatierte der Wormser Trainer Jürgen Klotz unmittelbar nach Spielschluss. Freilich hatte der Hausherr weitaus mehr Spielanteile vorzuweisen gehabt. Das Eckenverhältnis von 8:2 spricht dafür eine deutliche Sprache. Insofern ging der Dreier für die Franken in Ordnung.

Die Wormatia hatte im easyCredit-Stadion, in der sich im weiten Rund etwa 50 mitgereiste VfR-Fans lautstark bemerkbar machten, Abstand von der Wunschformation des Trainers nehmen müssen, weil der Ex-Waldhöfer Christoph Böcher noch eine Sperre abzusitzen hatte wegen seiner Gelb-Roten Karte im letzten Einsatz des vergangenen Jahres. Darüber hinaus musste der in der vergangenen Woche auf den letzten Drücker verpflichtete Marco Stark auf der Bank Platz nehmen. Sein Einsatz nach seiner Innenbanddehnung, die der „Sechser“ sich beim Testspiel gegen Mainz 05 zugezogen hatte, war zu risikoreich erschienen. Für Böcher rückte Andreas Feller auf die rechte Seite, für Stark kam erstmals Frank Schröer zum Einsatz nach seiner Muskelverletzung.

Kein Mittel, um VfR in Bedrängnis zu bringen

Doch obwohl die Defensive so an einigen Stellen zwangsläufig verändert werden musste, fanden die Hausherren zunächst kein Mittel, den VfR in Bedrängnis zu bringen, sieht man einmal von einem Fernschuss von Jonatan Kotzke ab, der in der dritten Minute über das Tor strich. Keeper Kevin Knödler brauchte in diesem Moment nicht einzugreifen, war dann aber bei einer kuriosen Abwehraktion mitten im Geschehen. Als der erfahrene Keeper zehn Meter vor seinem Strafraum mit dem Kopf klären wollte (25.), produzierte er eine Kerze, die jedoch weiter keinen Schaden anrichtete. Alles, was ansonsten in die Nähe des Wormser Kastens kam, klärte die souveräne VfR-Innenverteidigung um Kapitän Matthias Lang.

Auf der Gegenseite blieben Chancen allerdings auch Mangelware. Der im Wormatia-Sturm aufgebotene Martin Gollasch konnte sich im ersten Abschnitt kaum in Szene setzen. Für den größten Aufreger vor dem Kasten der Franken sorgte noch ein Freistoß von Martin Röser aus 28 Metern, bei dem sich „Club“-Keeper Dominik Brunnhübner ganz schön strecken musste.

Gefahr nach Standards

Gefahr vor dem Nürnberger Kasten ging auch weiterhin nach Standards aus. Der erste Gäste-Eckball nach 47 Minuten verpuffte zwar, doch zehn Minuten später war Lang bei einem Freistoß von der rechten Seite nach vorne geeilt. Sein Kopfball war freilich nicht platziert genug. Kurz zuvor hatte der Nürnberger Christoph Sauter Knödler mit einem Flachschuss geprüft (54.). Wobei auffällig war, dass beide Seiten in erster Linie von den Fehlern des Gegners profitierte. Spielerisch waren kaum nennenswerte Aktionen zu bestaunen.

Und so war‘s dann auch ein eklantanter Feller-Lapsus, der den Hausherren die Führung brachte. Was der Verteidiger mit seinem Pass bezweckt haben mag, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls spielte Feller dem eingewechselten Lukas Grundei die Kugel direkt in die Füße, der 25 Meter vor dem Tor nicht lange fackelte und traf. Die Gäste, bei denen Gollasch vorne lange allein auf weiter Flur agiert hatte, brachten nun noch mit Nauwid Amiri und Fabio Silveira zwei weitere Offensivkräfte aufs Feld, aber Wirkung erzielte der VfR damit keine mehr.