Wormser Zeitung | Fußball-Regionalliga: Auch bei 1860 München II ist für Wormatia Worms nichts drin

20.08.2010

 

Von Volker Schütz

Wormatia Worms steht weiter ohne Punkt da. Beim TSV 1860 München II kassierte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klotz am Freitagabend mit 2:4 (1:2) die dritte Niederlage im dritten Regionalliga-Saisonspiel. München hat dadurch kurzzeitig die Tabellenspitze übernommen, die Wormatia behält die Rote Laterne.

Begonnen hatte der erneut erfolglose Auswärtstrip damit, dass der VfR nach über sechsstündiger Busfahrt das Stadion immer noch nicht in Sichtweite hatte. Stau, Stau, Stau – auf der Autobahn, dann in München, eigentlich überall. Als die Wormser Abordnung endlich vor Ort angekommen war, wäre nicht mal eine Stunde Zeit bis zum Anpfiff übrig gewesen.

Schiedsrichter gibt sich kulant

Schiedsrichter Dominik Schaal zeigte sich großherzig und die Hausherren kulant, so dass die Partie eine Viertelstunde später angepfiffen wurde. Ganz schön viel Aufregung für den noch ohne Punkt angereisten Gast und sein zum Teil jugendlich anmutendes Team, in dem beispielsweise „Nesthäkchen“ Robin Schittenhelm (19) nach seinem Regionalliga-Debüt letzten Donnerstag gegen Hoffenheim an die Seite des immerhin vier Jahre älteren Andreas Feller in die Innenverteidigung gerückt war.

Feller musste dann freilich nach einer halben Stunde auch noch raus und machte dem gerade genesenen Niels Magin Platz. Zur Erinnerung: Die Regionalliga-erfahrene Defensivabteilung des VfR mit Matthias Lang, Sandro Rösner, Marco Stark und Artur Krettek musste ohnehin verletzungsbedingt passen.

Waren die „Löwen“ vor dem Beginn noch geduldig gewesen, bliesen sie nach dem Anpfiff direkt zur Jagd. Tarik Camdal hätte nach zwei Minuten schon zubeißen können, zielte aber noch vorbei. Fortan verhinderte Wormatia-Keeper Kevin Knödler mehrfach einen Gegentreffer, ehe es in der 17. Minute erstmals klingelte. Kushtrim Lushtaku hatte sich rechts durchgespielt, Gökhan Gümüssu brauchte nur noch einzuschieben, nachdem eine Minute zuvor Knödler bei einer nahezu identischen Aktion noch gerettet hatte. Dass das 2:0 noch vor der Pause dazukam, als sich David Manga im Strafraum geschickt durchsetzte (39.), wunderte wenig. Außer einem harmlosen Schuss von Kevin Wittke (20.) hatte der Gast nichts zu bieten gehabt bis dahin.

Gollasch lässt den Gast Hoffnung schöpfen

Doch siehe da: Plötzlich zeigte auch die Wormatia Torgefahr. Einen langen Ball aus dem Halbfeld erwischte Martin Gollasch acht Meter vor dem Tor mit dem Kopf und brachte sein Team mit einer Bogenlampe auf 1:2 (43.) heran. Damit hatten die Löwen, die sich schon des Dreiers sicher zu sein schienen, nicht gerechnet. Der Gast schöpfte Hoffnung.

Doch mit dem 3:1 wiederum durch Manga (57.) war der Käse im Grunde gerollt, zumal die Sechziger weiter munter nach vorne stürmten und prompt durch den eingewechselten Dimitry Imbongo (62.) nachlegten. Zwar netzte Kevin Wittke mit einem beherzten Freistoß fünf Minuten später zum 2:4 ein, als sein Schuss aus 20 Metern direkt im Winkel landete, an der verdienten Niederlage änderte dies aber nichts mehr. Und dann ging‘s wieder in den Bus...