Wormser Zeitung | Wormatia Worms gewinnt gegen SVWW II - Turbulenzen auf und neben dem Feld

28.08.2010

 

Von Volker Schütz

Der VfR Wormatia hat seine ersten drei Punkte auf dem Regionalliga-Konto. Im Heimspiel gab es gegen die zweite Mannschaft des SV Wehen-Wiesbaden nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg. Beide Treffer erzielte Isaac Ojigwe nach Freistößen der Hausherren.

Zunächst köpfte der erstmals von Beginn an mitwirkende Angreifer einen von Kevin Wittke geschlagenen Ball unhaltbar ein (13.), dann verwertete er einen langen Ball von VfR-Kapitän Sandro Rösner (76.) ebenfalls mit dem Kopf. In beiden Fällen gab es für den Gäste-Keeper Stefan Marinovic nichts zu halten, auch wenn er beim zweiten Tor die Hand noch an den Ball gebracht hatte.

Die Hausherren hatten sich den Dreier redlich verdient, zumal die Hessen zunächst überhaupt nicht im Bilde waren: „Wir haben die ersten 45 Minuten heillos verschlafen“, war Wehens Trainer Bernhard Raab von seinem Team enttäuscht, nachdem der Saisonstart mit bislang sechs Punkten sehr gut verlaufen war. Die Leistung seiner Truppe befand er „grottig“ – ein Adjektiv, mit dem er auch die Schiedsrichterleistung umschrieb.

Tatsächlich stimmte kaum etwas, was Referee Siewer entschied. Mal abgesehen von der Roten Karte für Thimo Langer, die in der Nachspielzeit (90.+2) für Turbulenzen sorgte. Als der Gäste-Kapitän seinen Abgang in die Kabine mit obzönen Gesten gegenüber den Hausherren „würzte“, wurde es vor dem Spielertunnel der Haupttribüne turbulent. Der Begriff Rudelbildung - allerdings außerhalb des Spielfeldes – dürfte in so einem Moment erfunden worden sein. Als sich die Sache beruhigt zu haben schien, stürmten auf der Gegengeraden plötzlich Wormatia-Fans durch ein offenes Tor auf die Laufbahn. Sie sollen, so hieß es von Seiten der Gastgeber, von Wehener Spielern provoziert worden sein. Zu suchen haben diese Zuschauer freilich dennoch im Stadion-Innenraum absolut nichts. Wie auch immer: Schiedsrichter Siewer tat in diesem Fall das einzig Richtige: Er pfiff die Partie ab. Bange Minuten für die Hausherren freilich bis endlich feststand, dass er die Begegnung nicht abgebrochen, sondern wirklich mit einem Schlusspfiff beendet hatte, ehe er in die Kabine stürmte.

„Man sollte diese Dinge nicht zu hoch hängen“, sagte VfR-Trainer Jürgen Klotz später auf der Pressekonferenz, schließlich sei ja nichts passiert. Viel wichtiger sei, dass „wir jetzt durch diese drei Punkte wieder mehr Sicherheit gewinnen.“ Man habe die weitaus besseren Torchancen besessen, habe in der Abwehr durch die Rückkehr der erfahrenen Sandro Rösner und Matthias Lang gut gestanden und deshalb den Sieg verdient. „Jetzt müssen wir da weiter machen“, blickte er schon mal auf die kommende Aufgabe am Dienstag beim SSV Ulm.