Wormser Zeitung: Weitere Heimpleite für Wormatia Worms – Pfiffe ärgern Chefcoach Klotz

18.09.2010

 

Von Volker Schütz

Wieder nix: Der VfR Wormatia ist am Samstag im achten Anlauf um Meisterschaftspunkte in der Fußball-Regionalliga Süd zum siebten Mal leer ausgegangen. Nach der 1:2 (1:0)-Heimniederlage gegen die keineswegs überzeugende zweite Mannschaft des Karlsruher SC weisen die Wormser bereits einen Vier-Punkte-Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf.

Immer mehr stellt sich die Frage, wie lange der Vorstand und die Sportliche Leitung des VfR ruhig bleiben und am Trainerteam um Chefcoach Jürgen Klotz festhalten werden, nachdem sich nun selbst der harte Kern der Anhänger gegen die eigene Mannschaft wendet. Nach der Partie vor einer gerade noch vierstelligen Kulisse wurden Trainer und Mannschaft ausgepfiffen und verhöhnt. „Wir spielen im Moment gegen die gegnerischen Mannschaft und gegen unsere Fans, von denen wir trotz einer 1:0-Führung ausgepfiffen werden“, wunderte sich VfR-Routinier Marco Stark. „Ich weiß gar nicht, was die Zuschauer von uns erwarten. Es war doch von vornherein klar, dass wir gegen den Abstieg spielen.“

Zweifelhafter Strafstoß

Die fehlende Unterstützung monierte am Ende auch der Trainer: „Die Pfiffe gegen die eigene Mannschaft ärgern mich total. Wir hätten heute auch gerne gewonnen.“ Was tatsächlich möglich gewesen wäre, wenn Schiedsrichter Markus Schüller in der 84. Minute nicht aus unerfindlichen Gründen auf Elfmeter für den KSC entschieden hätte. Selbst KSC-Coach Markus Kauczinski äußerte nach der Aktion zwischen dem Wormaten Martin Röser und dem Karlsruher Patrick Dulleck, dass er nicht wisse, ob es ein Foulspiel gewesen sei: „Aber unser Spieler ist gefallen, und er hat gepfiffen.“ Sebastian Rutz erzielte so per Strafstoß das 1:1 und egalisierte damit den Treffer von Isaac Ojigwe aus Minute zwei. Dass in der Nachspielzeit Maximilian Albrecht auch noch den Gästesieg besorgte, machte das Unglück für die Wormaten perfekt.

„Wir werden uns zusammensetzen und die Situation analysieren“, sagte Marcel Gebhardt von der Sportlichen Leitung der Wormatia, nachdem sich die ersten emotionalen Wogen geglättet hatten. Es gehe dabei nicht nur um die Frage nach der Zukunft des Trainers. Dieser gab sich kämpferisch und hatte die Mannschaft unmittelbar nach Spielschluss am Mittelkreis versammelt: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es weiter geht und dass sie den Kopf nicht hängen lassen soll. Aber es wird schwer“, sagte Klotz. Sein Team hatte versucht, die Führung über die Zeit zu bringen, was nicht gelang. Es sind noch über drei Monte bis Weihnachten, die Spielzeit also noch lang. Aber schon jetzt schrillen an der Alzeyer Straße die Alarmglocken. „Heute müssen unbedingt drei Punkte her“, hatte VfR-Vorsitzender Jürgen von Massow vor der Partie unterstrichen. Wieder nix.