Nibelungen Kurier: Die Lilien in Darmstadt blieben von den Wormaten leider ungepflückt
15.11.2010
Von Klaus Diehl
Mit einer 0:1-Niederlage endete die Serie von zuletzt fünf nicht verlorenen Spielen
Musste diese Niederlage sein? Diese Frage ist insofern einfach zu
beantworten, weil die Schützlinge von Wormatia-Coach Ronny Borchers ihre
zwar wenigen aber trotzdem erfolgversprechende Torchancen nicht
nutzten. Außerdem sich beim Siegtor der Gastgeber in der 36. Minute
schlichtweg ohne gegen den Ball zu gehen, ausspielen ließen. Sicherlich
war es ein gekonnter Spielzug über drei Stationen, der vom Darmstädter
Sven Sökler vom rechten Strafraumeck aus, mit einem wahren
Sonntagsschuss am tristen Samstagnachmittag und unhaltbar für Kevin
Knödler im Wormatia-Tor, in das linke obere Eck abgeschlossen wurde.
Sicherlich ein sehenswertes aber auch zu verhindern gewesenes Tor.
Den
zu diesem Zeitpunkt war der Ansturm der spielersich guten Darmstädter
eigentlich schon etwas verflogen, die in der 10. und 24. Minute zwei
gute Chancen durch Matias Cenci und Oliver Heil nicht hatten nutzen
können. Doch auch die Wormaten, die letztlich aber allzu oft den
entscheidenden Pass in den freien Raum bei heftigen Windverhältnissen zu
schlampig handhabten, hatten auch ihre Chancen. In der 11. Minute lag
der Ball auch im 98er Tor, doch Matthias Lang und Sandro Rösner standen
leider im Abseits. Ein Kopfball von Sandro Rösner (14.)n nach einem
Freistoß von Lucas Oppermann, entschärfte der Darmstädter Schlussmann
Joel Samake, der in der Schlussphase des Spiels durch mehrfach
rustikales Eingreifen gegen den nur noch in der Angriffsspitze stehenden
Matthias Lang und Sandro Rösner auffiel, aber von Schiedsrichter Georg
Schalk (Augsburg) in jedem Fall mit einem Freistoß belohnt wurde.
Eine
Szene, wo der 98er Torhüter mit angezogenen Knien Matthias Lang in das
Kreuz sprang, das hätte man durchaus mit Elfmeter bestrafen können. Doch
spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte man längst den Eindruck, dass
einfach die letzte Konsequenz bei den sich bietenden hoffnungsvollen
Aktionen fehlte. Wie auch Trainer Ronny Borchers mit dem Spiel vor der
Pause: da standen wir besser, mehr zufrieden war als im zweiten
Durchgang.
Der für den erkrankten Isaac Ojigwe von Beginn an
aufgebotene Fabio Silveira gab sich sicherlich große Mühe, brachte
aber bei zwei durchaus aussichtsreichen Positionen, wo er nahezu
unbehelligt abziehen konnte, den Fuß nicht richtig unter den Ball, was
auch im zweiten Durchgang (47.) noch einmal der Fall war. Da spielten
die Nerven des jungen Angereifers wohl noch nicht so richtig mit, wie er
auch erfahren musste, dass in der Regionalliga alles ein bisschen
schneller geht. In der 27. Minute beinahe in Eigentor der Gastgeber,
als Markus Bruedigam nach einer Flanke von Kevin Wittke, der Ball über
den Fuß rutschte, letztlich aber über das Tor ging. In der 31. Minute
forderten die Darmstädter Anhänger einen Elfmeter als Haluk Türken bei
einem Abwehrversuch von Matthias Lang zu Boden ging, der Schiedsrichter
ihm aber Gelb gab, da es mehr nach einer Schwalbe aussah.
Nach
dem Führungstor waren die Gastgeber einem zweiten Tor näher als die
Wormaten. Darmstadt, spielte auch im Mittelfeld mit einer Viererreihe,
diese sich aber bei schnellen Konterattacken gekonnt in gefährliche
Offensive auf allen Positionen umschaltete, wobei Sven Sökler besonders
heraus ragte. Beide Mannschaften mussten schon im ersten Spielabschnitt
verletzungsbedingt auswechseln. So musste bereits nach sechs Minuten
Christoph Böcher, der sich beim Warmlaufen wohl schon an der Hüfte
verletzt hatte, gegen Niels Magin ausgewechselt werden. Und dieser Niels
Magin hatte nach einer Stunde Spielzeit die ganz große Chance zum
Ausgleich auf dem Fuß, doch aus wenigen Metern Entfernung verfehlte er
das 98er Tor.
Sandro Rösner hatte eine Oppermann-Ecke per Kopf
verlängert. Mit der Einwechslung von Mario Cuc für Fabio Silveira eine
Viertelstunde vor Schluss und dafür Matthias Lang nur noch im
Darmstädter Strafraum zu finden war, probierten die Wormaten alles, doch
es reichte nicht zu einem Tor. Entsprechend war Ronny Borchers denn
auch enttäuscht.
Ob ihn da die Aussage von Darmstadts Trainer
Kosta Runjaic trösten konnte, der die Wormaten taktisch gut aufgestellt
sah und seiner Mannschaft alles abverlangt habe. Auch die Frage in den
Raum stellte, ob er gegen diese Wormatia-Elf im nächsten Spiel auch
noch gewinnen könnte, was sicherlich schwerer sein dürfte, konnte Ronny
BorchersBorchersBorchers, die Spieler und auch die sportliche Leitung
der Wormaten mit Marcel Gebhardt und Steven Jones nicht gerade glücklich
machen. Der sportlichen Leitung darf man bescheinigen viele Baustellen
bereinigt zu haben.
Doch die Baustelle mit mehr
Durchschlagskraft im Angriff ist noch übrig geblieben. Ob da in der
Winterpause Besserung möglich ist, bleibt abzuwarten. Wichtig wäre es
schon. Doch welcher Verein gibt einen Angreifer mit Tor –Garantie ab? Da
muss man den vorhandenen Offensivkräften den Rücken stärken und bis
Weihnachten punkten wo es nur geht. Am besten gleich am kommenden
Samstag um 14 Uhr im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers. Leichte
Gegner gibt es sowieso nicht, warum nicht gegen die schon bessere Zeiten
erlebten Degerlocher, direkt unter dem Stuttgarter Fernsehturm. Da ist
auch der in Darmstadt gelb-gesperrte Marco Stark und wohl auch Isaac
Ojigwe wieder dabei.