Nibelungen Kurier: Rudi Hübner rettete einen „goldenen“ Punkt

07.11.2010

 

Von Klaus Diehl

Gegen den Gast SG Sonnenhof Großaspach reichte es erst Endspurt wenigstens noch zu einem 1:1-Unentschieden

Es war das erwartet schwere Spiel und vom Anpfiff weg wurde deutlich, weshalb die Gäste der inoffizielle Auswärts-Tabellenführer mit fünf Siegen in der Fremde sind. Die Gäste brachten ein eingespieltes Team auf dem Platz, das den Ball geschickt laufen ließ, mit gepflegtem Kurzpass-Spiel sich entsprechende Freiräume schafften, aber glücklicherweise  ihren Chancen bis zu einer Stunde Spielzeit nur zu einer 1:0-Führung nutzen konnten. Dieses 0:1 (42.) wäre aber zu verhindern gewesen.

Zum einen wenn Martin Gollasch nicht ein krasser Ab spielfehler passiert wäre und zum zweiten sich die Wormatia-Abwehr und Torhüter Kevin Knödler, der ansonsten einmal mehr der große Rückhalt war, sich einig gewesen wäre, wer nun den Ball wegschlagen oder sonstwie abwehren würde. Niko Rummel sagte Dankeschön und knallte den Ball mit voller  Wucht unter die Querlatte des Wormatia-Tores.

Streng genommen war dies die zweite Torchance der Gäste, nachdem in der 25. Minute, der völlig frei auf das Wormatia-Tor zulaufende Shqiprim Binakaj zu lange zögerte und damit Sandro Rösner & Co, ihm den Ball noch abluchsen konnte. Diese zwei Chancen waren denn auch das einzig Nennenswerte in den ersten 45 Minuten, wenn auch Großaspach besonders bei Standardsituationen durch ihre groß gewachsene Innenverteidigung durchaus gefährlich wirkte.

Zu erwähnen wäre aber noch, die ohne gegnerische Einwirkung verletzungsbedingte Auswechslung von Kevin Wittke (19.),  für den Matthias Lang auf die rechte Position in der  Abwehr-Viererkette ging und Christoph Böcher in das Mittelfeld vorrückte. Von den Wormaten sah man in der Offensive bis dahin  rein garnichts. Die Spieler kamen einfach nicht in die Gänge, agierten zu langsam und blieben meist Zweikampf-Verlierer. Es hat wohl Seltenheitswert, dass die Wormaten in den ersten 45 Minuten keine Gefahr in Richtung Gäste-Tor entwickeln konnten. Da fehlte auch das nötige Spiel ohne Ball, einhergehend mit ungenügender Laufarbeit, auf  bei Dauerregen immer schlechter werdenden Platzverhältnissen.

Nach Wiederanpfiff von  Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach), der leider nicht die vielen Zeitverzögerungen der Gäste beanstandete. In der 61. Minute  schien der Drops für die Gäste bereits gelutscht zu sein, doch Wormatia-Keeper Kevin Knödler rettete bravourös vor Shqiprim Binakaj.  Diese Rettungstat, Kevin Knödler hatte zuvor eine weitere Chance zunichte gemacht, schien die Wormaten sichtlich aufzuwecken und auch die Fans meldeten sich wieder  lautstärker  zurück.

Nachdem wenige Minuten später ein Schuss von Rudi Hübner abgefälscht leider knapp neben zur Ecke landete, konnten die Wormaten zulegen und arbeiteten sich bis zum Schlusspfiff noch eine ganze Reihe guter Torchancen heraus. So wurde ein Kopfball von Matthias Lang aus kurzer Distanz von einem Gästespieler auf der Torlinie abgewehrt. Fabio Silveira, der nach der Pause für den angeschlagenen Isaac Ojigwe in den Sturm rückte und nochmals Matthias Lang, hatten aber kein Glück gegen die sehr engmaschige Gästeabwehr.

Die Minuten verrannen, doch in der  86. Minute war es soweit. Matthias Lang, der zu diesem Zeitpunkt schon längst in vorderster Front sich aufhielt und auch Kopfball-Zweikämpfe gegen die beiden Gäste-Riesen Dennis Grab und Benedikt Röcker gewinnen konnte, sprang höher und verlängerte eine Rechtsflanke weiter auf Martin Gollasch, dieser passte zum freistehenden Rudi Hübner und Gästekeeper Sascha Rausch war machtlos. In der 90. Minute schien sogar der Siegtreffer für die Wormaten möglich, doch Matthias Lang verpasste eine flach nach innen gezogene Flanke von links buchstäblich um die berühmte Fußspitze.
Wormatia-Coach Ronny Borschers machte kein Hehl daraus, dass nach einer Stunde Spielzeit die Partie eigentlich schon verloren hätte sein können, wäre nicht Kevin Knödler im Wormatia-Tor  gewesen.

"Wir hatten Schwierigkeiten nach vorne zu unserem Spiel zu finden, aber die Gäste waren sehr gut aufgestellt. In den letzten 30 Minute hat meine Mannschaft aber alles gegeben und sich auch etliche Torchancen heraus gespielt. Aber  unter all den Umständen, auch den Ergebnissen der Konkurrenten, ist dieser eine Punkt Gold wert. Wir haben noch eine lange Strecke  vor uns, bis wir das Ziel "sportlicher Klassenerhalt" erreichen werden".