wormatia.de: Nach der Pause wie verwandelt

16.04.2011

Von: Christian Bub


Nach Rückstand und schlechter erster Halbzeit kommt mit Wittke und Kampfgeist die Wende – Rudi Hübners 14. Saisontor beschert einen Punkt gegen den FSV Frankfurt II.

Ronny Borchers stellte die Mannschaft auf zwei Positionen um. Für den verletzten Chris Böcher kam Martin Wagner ins Team und erstmals nach Monaten durfte der letzte Woche überzeugende Martin Röser von Beginn an spielen. Dafür blieb Kevin Wittke zunächst nur auf der Bank.

Wormatia begann abwartend und kam nach sieben Minuten zur ersten Torchance: Eine Gollasch-Flanke von links ließ Lucas Oppermann über den Scheitel rutschen, Alvarez war zur Stelle. Bei einem Eckball sechs Minuten später war dieser jedoch nicht mehr ganz so sicher, Marco Stark konnte die Gelegenheit allerdings nicht nutzen und nach einer weiteren Ecke verfehlte ein Schuss von Sandro Rösner knapp das Tor (16.). Auch die Gäste hatten Chancen. Zunächst brachte Kevin Knödler einen Rückpass gerade noch aus der Gefahrenzone (12.), dann klärte er einen langen Ball in höchster Gefahr (17.) und schließlich parierte er eine hundertprozentige Kopfballchance aus kurzer Distanz (18.). Eine Minute später war Knödler jedoch machtlos. In Nähe der Mittellinie wurde Sandro Rösner durch einen Doppelpass abgehängt und Aziz Bouhaddouz hatte freie Bahn – das 0:1. Die Möglichkeit zur Antwort hatte Rudi Hübner, brachte eine Flanke von Oppermann aber volley nicht kontrolliert Richtung Tor (23.). Wormatia zeigte sich verunsichert, vor allem die Defensive baute stark ab und stürzte von einer Verlegenheit in die nächste, insbesondere nach der 35. Minute. Offensiv versuchte man es fast ausschließlich über die linke Seite und verhedderte sich immer wieder mit Kurzpassspiel auf engstem Raum oder dribbelte sich fest. Es waren wahrlich keine guten Aussichten für die zweiten 45 Minuten.

Frank Schröer blieb mit Leistenproblemen in der Kabine, Kevin Wittke sollte dafür die Offensive beleben. Dessen Einwechslung machte sich bereits direkt nach Wiederanpfiff bezahlt. Wormatia bekam unberechtigerweise einen Einwurf in Strafraumnähe zugewiesen, Kevin Wittke tankte sich mit Ball Richtung Torauslinie durch, legte quer auf Rudi Hübner und der schob das Leder flach in die linke Ecke. Alvarez konnte sich strecken so viel er wollte, das 14. Saisontor Hübners konnte er nicht verhindern (46.). Endlich auch einmal eine Fehlentscheidung zu Gunsten der Wormaten, auch wenn der betreffende Assistent an der Linie sich danach alle Mühe gab, das Tor mit fragwürdigen Abseitsentscheidungen wieder gut zu machen. Die Wormaten waren nun nicht mehr wieder zu erkennen, insbesondere Martin Wagner, und schnürten die Frankfurter eine Viertelstunde in deren Spielhälfte ein. Eine Serie von Eckbällen flog in den Strafraum und es brannte teils lichterloh, an Torchancen zu verzeichnen waren ein kräftiger Volleyschuss von Artur Krettek (54.) und ein Kopfball von Rösner (60.). Letzterer hatte Bouhaddouz zuvor allerdings auch durch einen Stellungsfehler freie Bahn verschafft, Kevin Knödler war jedoch einmal mehr Herr der Lage (50.). Die dicksten Chancen zum Führungstreffer hatte Martin Gollasch. Zunächst legte Lucas Oppermann nach einem Doppelpass mit etwas zu viel Kraft quer und Gollasch jagte den Ball volley über das Tor (67.). Anschließend lenkte Gollasch eine Freistoßflanke von Oppermann per Kopf an die Latte (75.). Dass Wormatia am Ende nicht mit leeren Händen da stand, hatte sie einmal mehr Kevin Knödler zu verdanken. Martin Röser wollte den Ball an der Mittellinie gekonnt mit der Hacke weiterleiten, was prompt misslang und Bouhaddouz zum dritten Mal in diesem Spiel auf Kevin Knödler zumarschierte – und zum zweiten Mal an diesem scheiterte (79.). In den Schlussminuten hatten beide Mannschaften noch einmal die Chance auf drei Punkte. Zunächst visierte Martin Röser nach einer abgewehrten Ecke die kurze Ecke an und scheiterte an Alvarez (90.), danach konnte ein Frankfurter mühelos durch den Strafraum spazieren, wurde aber letztlich geblockt.

Bernhard Trares war zwar mit dem Punkt zufrieden, ärgerte sich naturgemäß aber über die beiden von Bouhaddouz vergebenen Chancen. Ronny Borchers legte den Fokus auf die positiven Aspekte der Partie und erfreute sich an der guten Leistung seiner Mannen – ausdrücklich „ab der 46. Minute“. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es bereits am nächsten Dienstag, wenn die Zweite Mannschaft von 1860 München zu Gast ist.

Wormatia Worms
Knödler – Lang, Rösner, Stark, Krettek – Röser, Schröer (46. Wittke), Wagner, Gollasch – Hübner, Oppermann.

FSV Frankfurt II
Alvarez – Stein, C. Schneider, Theodosiadis, Tilger – Albayrak, Fliess (84. Pfeffer), Duru, R. Schneider (76. Göbig), Pintol (59. Ucar) – Bouhaddouz.

Tore: 0:1 Bouhaddouz (19.), 1:1 Hübner (46.)
Gelb: Röser, Stark – Stein, C. Schneider, Fliess, Pintol, Ucar
Zuschauer: 1.155 Schiedsrichter: Göpferich (Bretten)

Pressekonferenz (MP3)